Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot
Pulsschlag in seinen Ohren Lauren und ihren Sohn hatte treiben wollen. Sie war zu
allem fähig, wenn es um die Durchsetzung ihrer skrupellosen Pläne ging. Dafür hätte sie sogar das Glück ihres Sohnes aufs Spiel gesetzt. Vielleicht, dass sie ihn liebte. Aber es
war eine eifersüchtige, egoistische Liebe. Olivia Lockett
musste immer die Kontrolle behalten. War ihre Ehe mit Ben
deshalb zu einem Fiasko geraten? Ein Mann wie Ben ließ
sich nicht kontrollieren. Und Jared auch nicht. Anders als
Carson Wells.
»Danke für das Kompliment, Carson. Bei dir weiß ich wenigstens, dass du mich selbst dann noch hübsch findest,
wenn ich total verschwitzt und verstaubt von der Reise hier
ankomme.« Lauren lachte und umarmte den untersetzten
Mann erneut. Keine Ahnung, wieso, aber irgendwie appellierte er an ihr Mitgefühl.
Die nächsten Wochen vergingen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Olivia ging jeden Tag zur Arbeit in die Bank. Jared unternahm Ausritte, vermutlich, um die Fortschritte der
Eisenbahngesellschaft zu verfolgen. Die Schienen waren
schon fast bis nach Coronado verlegt. Wenn das frühlingshafte Wetter anhielt und es nicht zu viel Regen gab, wäre
die Eisenbahnanbindung im Frühherbst fertig.
Lauren spielte stundenlang Klavier.
Sie vermisste Elena. Und die lachenden Kinder, die Keypoint mit Leben erfüllten. In Coronado herschte ständig eine bedrückende Stimmung. Maria fehlte ihr sehr. Ihre
Freundin Maria. Bens Geliebte. Vielleicht hatte Rudy ja
Recht, und ihr Tod führte sie wieder mit ihrem Liebsten zusammen.
Der Überfall auf Pueblo wurde mit keinem Wort erwähnt.
Vielleicht hatte sie sich diese hässliche Geschichte nur eingebildet, überlegte Lauren. Oder Olivia hatte sich anders
entschieden?
Eines Nachmittags Anfang März saß Lauren an dem kleinen Tisch in Bens Arbeitszimmer und schrieb einen Dankesbrief an die Damen der Texas Freedom, die großzügig
einen halben Zentner Maismehl für die Bedürftigen in
Pueblo gestiftet hatten.
Sie hörte das Klirren von Jareds Sporen auf dem Holzparkett in der Halle. Als sie aufblickte, stand er auf der Schwelle. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, wie jedes Mal bei
seinem Anblick. Sie liebte ihn über alles.
Er trug dieselbe verwegen anmutende Cowboymontur wie
bei ihrer Ankunft in Austin. Sie legte den Füllfederhalter
beiseite, wollte aufstehen und zu ihm laufen.
»Nein, bleib ruhig sitzen.« Verwirrt sank sie zurück auf ihren Stuhl und beobachtete, wie er die Tür hinter sich
schloss. »Jared?« Sie lachte ein wenig nervös. Seine laszivbegehrliche Miene erfüllte sie mit leiser Bestürzung. »Was
hast du vor?« »Weißt du eigentlich, wie oft ich von diesem
Anblick träume? Du machst mich halb verrückt in diesem
braven, biederen Aufzug, mit gestrenger Brille und so. Am
liebsten würde ich dich auf der Stelle vernaschen.«
Er trat ins Zimmer, warf seinen schwarzen Hut lässig auf
einen Stuhl. Ging entschlossen zu dem großen Panoramafenster und schloss die schweren Vorhänge, woraufhin der
Raum in diffuses Dunkel getaucht war.
Er glitt hinter ihren Stuhl, zog sie hoch und setzte sich,
hob sie auf seinen Schoß, ihr Gesicht von ihm abgewandt.
»Was hältst du davon, wenn ich dich gleich hier vernasche,
Mrs. Lockett? Seitdem ich dich das erste Mal in dieser
Aufmachung sah, male ich mir das insgeheim in den glühendsten Farben aus.« Er drückte seine Lippen auf ihre
Halsbeuge und tupfte fedrige Küsse bis zu ihrem Ohrläppchen, das er mit seiner Zungenspitze stimulierte.
»Ungefähr so.« Eine Hand schob sich zu ihrer Ansteckuhr, presste sich auf ihren Busen. Seine Finger umkreisten
ihre Brustspitzen, zogen ihr die Bluse aus dem hoch geschnittenen Rockbund.
»Und so.« Seine Hände wanderten auf ihren Rücken und
begannen, die unteren Knöpfe der Bluse zu öffnen. Schoben
sich unter den Stoff und glitten über ihren Rippenbogen.
Streiften ihre bebenden Knospen, lösten die hübsche Schleife an ihrem Leibchen. Er nestelte an den winzigen Häkchen, streifte betörend langsam das störende Kleidungsstück nach unten, woraufhin sich ihre weibliche Fülle in
seine Hände schmiegte.
Lauren lehnte sich an seine trainierte Brust und schnurrte
wie ein Kätzchen, derweil er mit seinen Daumen zärtlich ihre Knospen rieb.
»Sag es mir, wenn du bereit bist für mich«, hauchte er
provozierend. Sein aufgewühlter Atem streifte ihr Ohr. Seine
forschenden Lippen wurden freimütiger, das Spiel seiner
Zunge verwegener.
Hände streichelten
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