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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Coronado endlich ein bisschen Gesellschaft zu haben.
Das Speisezimmer prunkte mit der gleichen gediegenen
Eleganz wie die übrigen Räume. Falls Carson oder Olivia
Laurens rot verweinte Augen wahrnahmen, gingen sie geflissentlich darüber hinweg.
Die Speisen wurden von einer rundlichen Mexikanerin
serviert. Das war bestimmt Rosa, Elenas Mutter. Jedes Mal,
wenn sie eine Schüssel auftrug, strahlte sie Lauren an, die
ihr Lächeln dankbar erwiderte.
Das Essen war reichhaltig, und sie probierte von allem,
verschmähte indes die Bohnen mit der Picante-Sauce, die -
außer beim Frühstück - bei keiner Mahlzeit fehlten.
Die Unterhaltung beschränkte sich auf alltägliche Themen - ähnlich wie im Pfarrhaus bei den Prathers -, und Lauren entspannte sich allmählich. Wo war Jared Lockett? Aß
er denn nicht mit ihnen zusammen?, überlegte sie insgeheim und zuckte unwillkürlich zusammen, als Carson beiläufig nach ihm fragte. Woraufhin Olivia ihm erklärte, dass
Jared sich die nächsten Tage auf Keypoint aufhalte.
Na ja, wenigstens verfügte diese Lauren Holbrook über
gute Tischmanieren, sinnierte die Hausherrin erleichtert.
Und sie bräuchte sich im Beisein von Gästen nicht mit einem linkischen, dummen Trampel zu schämen, wie sie ihn
sich nach Bens Beschreibung vorgestellt hatte. Die Kleine
war offensichtlich sehr belesen und arbeitete mit allen
Tricks. Wie süß, wie überzeugend, dachte Olivia sarkastisch. Carson war freilich prompt auf ihre Tränen reingefallen. Männer - ein Haufen Idioten, die dem schwachen Geschlecht regelmäßig auf den Leim gingen.
Carson Wells hatte in der Tat Mitleid mit Lauren. Zumal
sie absolut nicht der intrigante, berechnende Frauentyp war.
Oder das billige Flittchen, das den Locketts ein Baby anschleppte und ihnen weismachen wollte, dass Ben der Vater
wäre. Um daraus Kapital zu schlagen.
Lauren Holbrook war das bedauernswürdige Opfer einer
Verkettung unglücklicher Umstände. Olivia hätte sich die
Frage mit der Affäre ruhig verkneifen können. Als Geliebte
wäre sie für Ben niemals in Frage gekommen, das war für
Carson so sicher wie das Amen in der Kirche. Ben schätzte
sinnliche, üppige, großbusige Frauen. Dieses zierliche, rehäugige junge Mädchen mochte ein Männerherz mit ihrer
bezaubernden Naivität berühren - sie hätte Ben Lockett jedoch niemals körperlich erregt.
Für Carson selbst gab es seit jeher nur eine Traumfrau.
Ob er ihr Herz jemals zu erobern vermochte? Wahrscheinlich nicht. Das schaffte keiner. Und dennoch liebte er Olivia
Lockett schon seit vielen Jahren, trotz allem, was er ihretwegen durchgemacht hatte, und obwohl er sich schuldig
fühlte, seinen besten Freund betrogen zu haben - Olivia war
seine Obsession.
Das Gespräch kam auf geschäftliche Dinge, und Lauren
hörte nur halbherzig zu. Stattdessen überlegte sie, welchen
Platz Jared haben mochte, wenn er gemeinsam mit den anderen bei Tisch saß.
Ein paar Fakten blieben ihr im Gedächtnis haften. Den
Locketts gehörte die Coronado-Bank. Sie setzten sich vehement für den Bau einer Eisenbahnlinie nach Coronado
ein, waren mit ihrem Bemühen allerdings bislang gescheitert. Auf Keypoint hatten die Locketts einen Verwalter eingestellt, der Mendez hieß.
»Wir müssen Vandiver nach Coronado einladen und ihn
ordentlich hofieren, Olivia«, ereiferte Carson sich eben. »Er
ist die treibende Kraft in Sachen Eisenbahnanbindung. Und
jetzt wo Ben ... ähm ... tja ..., jetzt sollten wir Nägel mit
Köpfen machen.«
»Und was ist mit den Wasserrechten?«, versetzte Olivia
spitz.
»Das hat noch Zeit. Wichtig ist, dass wir unseren Verhandlungspartnern signalisieren, dass Interesse besteht.
Was ist mit Jared, Olivia? Meinst du, er zieht mit uns an einem Strang?«
»Jared gibt letztlich sein Okay«, konterte sie. »Mag sein,
dass er sich anfangs querstellt, aber er weiß auch, dass seinem Vater der Bau der Eisenbahnlinie am Herzen lag.
Folglich müssen wir ihn darauf festlegen.«
Sie schwiegen, und Lauren blickte skeptisch von einem
zum anderen. Beide schienen tief in Gedanken.
Jared fühlte sich ausgepumpt und verschwitzt, und er
brauchte dringend einen Drink. Er zog sich erschöpft die
Stufen hoch. Für Anfang Oktober war es ein verdammt heißer Tag gewesen und der Ritt von der Ranch kein Zuckerschlecken. Der Staub auf den Landstraßen schnürte einem
den Atem ab. Seit dem Begräbnis hatte es keinen Tropfen
geregnet. Er stoppte abrupt auf halber Treppe und zwang
sich, die Sache mit seinem

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