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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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die langen,
schmalen Ärmel waren mit einer Spitzenborte in gebrochenem Weiß abgesetzt. An der gleichfarbenen Schärpe, die ihre gertenschlanke Taille unterstrich, steckte eine rosa Seidenrose.
    Sie blieb in der Türöffnung stehen und beobachtete die
anderen nervös.
Olivia und Carson saßen in Diagramme vertieft, welche
die Herren aus Austin vor ihnen auf einem Beistelltisch
ausgebreitet hatten. Alle vier konzentrierten sich auf die
dort notierten Zahlen.
Jared, der sich in einem Sessel fläzte, hatte seine Beine in
den kniehohen Stiefeln lang ausgestreckt und übereinandergeschlagen. Er inspizierte den Inhalt eines Kristallschwenkers mit der Gründlichkeit eines Chemikers. Die
Flüssigkeit war goldbraun wie seine Augen.
Der Salon war ein weiteres Beispiel für Olivias stilsicheren
Geschmack. Die Mattglaskugeln der Stehlampen sorgten
für indirekte Beleuchtung. Sofas und Sessel waren mit pastellfarbenen Polsterstoffen bezogen und harmonierten mit
den Portieren vor der breiten Fensterflucht. Ein in zarten
Grün- und Goldtönen gehaltener Perserteppich dominierte
das edle Holzparkett.
Jede Vase, jeder Aschenbecher und jedes Bild waren sorgfältig ausgesucht und platziert. Der Raum war ein Blickfang. Allerdings strahlte er wie seine Besitzerin kühle Distanziertheit aus.
Carson Wells entdeckte Lauren als Erster. Er sprang auf,
ging auf sie zu und streckte ihr beide Hände entgegen.
»Miss Holbrook, Sie sehen heute Abend wieder ganz bezaubernd aus«, meinte der Kavalier alter Schule mit einem
Grinsen, das sich in seinen altmodisch breiten Koteletten
verlor.
»Guten Abend, Mr. Wells.« Sie lächelte scheu.
»Kommen Sie, ich mache Sie mit unseren Gästen bekannt.« Er fasste ihren Arm und geleitete sie zu den beiden
Herren, die an einem der Tische standen und diskutierten.
»Miss Lauren Holbrook, ich darf Ihnen Mr. Parker Vandiver und seinen Sohn Kurt vorstellen. Gentlemen, Miss Holbrook.«
Lauren nickte den Herren höflich zu. Kurt Vandiver fasste
ihre Hand und hob sie zu einem Luftkuss an seine Lippen.
»Es ist mir eine Ehre, hier in Coronado eine so bezaubernde junge Dame kennen zu lernen. Eine Ehre und in der
Tat eine Überraschung«, sagte Kurt, seine blauen Augen
schimmerten in der weichen Beleuchtung.
Seine Bemerkung wurde mit einem abfälligen Stöhnen
quittiert, das niemand beachtete. Gleichwohl glitt eine verlegene Röte über Laurens Wangen.
»Wir sind stolz auf unsere hübschen Texanerinnen, Miss
Holbrook. Indes drängt sich mir der Verdacht auf, dass die
hübschesten jungen Damen aus der Gegend um North Carolina kommen. Ich glaube, Carson erwähnte, dass Sie von
dort stammen, nicht wahr?« Der junge Vandiver hielt ihre
Hand fest, während er ihr blumige Komplimente machte,
und Lauren entzog sich sanft seiner Umklammerung.
»Ja, Clayton in North Carolina. Danke für das Kompliment, Mr. Vandiver.«
»Guten Abend, Lauren. Möchten Sie ein Glas Sherry?«,
wandte Olivia sich unvermittelt an sie. Sie trug Schwarz -
Lauren hatte sie seit der Beerdigung nicht mehr in Trauerkleidung gesehen. Onyxgehänge schwangen an ihren Ohren, eine passende Kette schimmerte dunkel auf ihrem Dekolleté. Sie war schön - und eine gefährlich falsche Schlange, sinnierte Lauren, die ihr mit einer Mischung aus Bewunderung und Argwohn begegnete.
»Ja, gern. Ich nehme ihn mir schon selbst«, erwiderte Lauren.
»Nein, bitte, Miss Holbrook, setzen Sie sich doch. Ich hole Ihnen ein Glas.« Kurt fasste sie leicht am Ellbogen, führte
sie zu einem der kleinen Sofas und ging zu der Anrichte, auf
der etliche Flaschen und Gläser standen.
Laurens Augen schweiften unbewusst zu Jared, der sich
schweigend in seinen Sessel schmiegte, und verloren sich
prompt in seinen goldschimmernden Tiefen. Er war nicht
mal aufgestanden, als sie ins Zimmer gekommen war, dieser unhöfliche Bengel! Und jetzt fixierte er sie geradezu
mordlustig. Sie hielt den Atem an. Hoffentlich kam er nicht
auf die Idee, irgendeine kompromittierende Anspielung auf
den Nachmittag zu machen, dachte sie bestürzt. Aber weit
gefehlt. Er hielt lediglich sein Glas ins Licht, schwenkte es
umständlich und sagte gelangweilt und mit einem abfälligen Beiklang in der Stimme: »Guten Abend, Miss Holbrook.«
Der junge Mr. Vandiver reichte ihr den Sherry, und sie
nahm hastig einen Schluck, entschlossen, Jared mit Verachtung zu strafen. Kurt setzte sich neben sie auf die Couch
und erkundigte sich, was sie nach Texas geführt habe. Sie
antwortete ihm einsilbig

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