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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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gefahren? Sie warf die Hände vor ihr Gesicht. Über ihre zitternden Fingerspitzen hinweg spähte sie zu Jared. Er schien
nicht minder irritiert.
Sein Brustkorb hob und senkte sich hastig, er schluckte
schwer. Halbwegs wieder gefasst, setzte er eine unbeteiligte
Miene auf und schnaubte verächtlich: »Verdammt fein ausgeklügelt, Lauren, aber ich sagte bereits, dass so etwas bei
mir nicht zieht.« Seine Lippen umgab ein herablassender
Zug. Er kniff forschend die dicht bewimperten Lider zusammen. »Und, hab ich den Test bestanden, ob ich meinem
Vater sexuell das Wasser reichen kann?«
Ein kurzes, bellendes Lachen entfuhr ihm. »Merken Sie
sich eins: Ich werde einen Teufel tun und mich mit den abgelegten Bräuten meines Vaters abgeben!«
Ihr Verstand schien zu explodieren. Lauren sah rot. Sie
holte mit der Hand aus und verpasste ihm eine schallende
Ohrfeige.
Kapitel 7
    Jared erstarrte. Sie funkelte ihn aus dunkel blitzenden Tiefen an und fauchte: »Sie sind unmöglich, Jared Lockett. Sagen Sie so etwas nie, nie wieder zu mir.« Wie um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, stampfte sie mit ihrem kleinen
Fuß auf, drehte sich auf der Stiefelspitze um und rauschte
aus dem Zimmer. Für gewöhnlich reizten ihn temperamentvolle Frauen, ihr jedoch blickte er nur fassungslos
kopfschüttelnd nach.
    In der Halle raffte Lauren eilends ihren Rock und setzte
ziemlich undamenhaft die Stufen hoch. In ihrem Zimmer
brach sie in Tränen aus. Sie warf sich auf das Bett. »Ich
hasse ihn!«, schluchzte sie in die Kissen. »Er ist so gemein
zu mir. Ich hasse sie alle!«
    Warum!? Sie hatte doch nichts verbrochen, dass man ihr
diese schlimmen Dinge zutraute, oder? Olivia und Carson
schienen geradezu überzeugt davon, dass sie Bens Geliebte
gewesen wäre. Jared vermutete wohl ähnlich und unterstellte ihr überdies finanzielle Motive.
    Sogar Abel und Sybil, die sie wie ein eigenes Kind geliebt
hatten, waren auf Williams infame Lügengeschichten hereingefallen und auf Distanz zu ihr gegangen. Dabei war
Lauren sich keiner Schuld bewusst.
    William. Schlagartig drängte die Erinnerung wieder in ihr
Bewusstsein, wallte der seelische Schmerz, den er ihr zugefügt hatte, wieder auf.
Ben Lockett war nach dem Frühstück abgereist, woraufhin die Prathers beschlossen, nach Raleigh zu fahren. Abel
hatte Lauren eingeladen, sie zu begleiten, sie täuschte jedoch Kopfschmerzen und Unwohlsein vor und bat ihre
Pflegeeltern, ohne sie zu fahren. Nein, bei aller Liebe, ein
Stadtbummel mit dem Geistlichen und seiner Frau war ihr
wahrlich zu eintönig. Sybil zählte bereits auf, welche Geschäfte sie besuchen und in welchen Restaurants sie essen
wollten.
    Lauren winkte den Prathers hinterher, heimlich froh und
dankbar, dass sie den Tag für sich allein hatte. Sie brauchte
ein bisschen Zeit zum Nachdenken, um mit sich selbst ins
Reine zu kommen. Immerhin hatte sie die einmalige Gelegenheit sausen lassen, sich ein neues Leben aufzubauen.
    Der Tag war viel zu schnell vorbei. Sie übte ihre neuen
Klavierstücke ein, las ein paar Kapitel in einem spannenden
Roman und ertappte sich fortwährend dabei, dass ihre Gedanken zu Ben Lockett abschweiften. Ob sie ihn je wiedersehen würde?, spukte es ihr unablässig im Kopf herum. Er
war ein wirklich netter, aufgeschlossener Mann. Sie
wünschte, ihr Vater wäre wie er gewesen.
    Sie verbannte Ben rigoros in die Tiefen ihres Unterbewusstseins und machte sich ein Omelett zum Abendbrot.
Abel und Sybil wollten über Nacht in Raleigh bleiben, und
sie genoss das Alleinsein.
    Nach der leichten und - endlich einmal - schmackhaften
Mahlzeit beschloss sie, nach oben in ihr Zimmer zu gehen.
Unvermittelt läutete es. Da man den Beistand des Geistlichen zu jeder Tages- und Nachtzeit brauchte, öffnete sie
spontan die Tür.
    William Keller stand auf der Schwelle.
Sie war versucht, ihm die Tür in sein teigig-blasses Gesicht zu schlagen, aber das verboten ihr ihre guten Manieren.
»Hallo, William. Abel ist nicht zu Hause«, versuchte sie
ihn hastig abzuwimmeln und baute sich mit abwehrend
verschränkten Armen im Türrahmen auf. Das wusste William bereits. Der Reverend hatte ihm lang und breit erzählt,
dass sie nach Raleigh wollten und Lauren zu Hause blieb.
Er betrachtete die junge Frau durchtrieben und drängte
sich weiter durch die Tür. Sie musste notgedrungen zur Seite treten, sonst hätte er sie gestreift. Igitt, Tuchfühlung mit
William Keller war so ziemlich das Letzte, wonach ihr der
Sinn

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