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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Jared torpedierte Lauren mit einem vernichtenden
Blick, Rudy musterte sie eher mitfühlend.
So, so, tippte sie, Jared hat seinen Bruder in das Geheimnis unserer Ehe eingeweiht. Einen Augenblick lang fürchtete sie, dass Rudy einen schlechten Eindruck von ihr gewinnen könnte, weil sie sich auf diese Heirat eingelassen hatte.
Sein offener Blick signalisierte jedoch Verständnis und
freundschaftliche Zuneigung für die junge Frau.
»Wenn wir morgen zum Pecan Creek wollen, musst du
früh aufstehen«, wandte Jared sich mit Todesverachtung in
der Stimme an seine Frau, dann stapfte er zur Tür hinaus.
Auf der Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht.
Gloria und Rudy zogen sich in ihr Schlafzimmer zurück.
Lauren stellte ihr Buch wieder ins Regal, nahm die Brille ab
und trat an das Fenster. Sie beobachtete den gro ßen, gut
gebauten Mann, der mit ausholenden Schritten den Schlafsälen der Vaqueros zustrebte.
Maria trat leise hinter sie, legte versöhnlich einen Arm um
Laurens schlanke Taille. »Ben hat wie ein Besessener um
meine Liebe gekämpft, Lauren. Sie sind beide starke, eigenwillige Persönlichkeiten. Jared hat Angst vor seinen eigenen Gefühlen. Hab Geduld mit ihm.«
Lauren schwieg, Tränen stiegen in ihrer Kehle auf. Wortlos umarmte sie die ältere Frau, dann verschwand sie in ihrem Zimmer. Besser gesagt in Jareds Zimmer.
    Gloria half Lauren beim Flechten ihrer langen Haare. Sie
trug dasselbe Reitkostüm wie bei ihrer Ankunft auf Keypoint. Obwohl es für ihren Geschmack leicht frivol wirkte,
fühlte sie sich ganz wohl darin. Inzwischen war sie in vielerlei Hinsicht toleranter und aufgeschlossener geworden.
    Maria machte in der Küche das versprochene Lunchpaket
fertig. Jared schlenderte zu ihnen und reichte Lauren wortlos ein dunkelblaues Halstuch. Sie drehte das Tuch in der
Hand und blickte ihn fragend an.
    »Keine Bange, es ist sauber«, ätzte er. »Ich hab es von einem deiner vielen Bewunderer ausgeborgt und eigenhändig
gewaschen. Kann sein, dass du so was heute brauchst.«
Sie nahm das Tuch, legte die Spitzen aufeinander und versuchte es so umzubinden, wie die Vaqueros es trugen, stellte sich dabei aber ziemlich ungeschickt an.
    »Warte«, brummte Jared. Er schob ihre Hände weg, trat
vor sie und knotete die Enden zusammen. Kam ihr so nah,
dass sie einander fast berührten, und zupfte das Tuch zurecht. Sie spürte seine tastenden Finger auf ihrer warm pulsierenden Halsbeuge. »Danke«, murmelte sie, als er
schließlich ein, zwei Schritte zurücktrat. Worauf er nur
gleichgültig mit den Achseln zuckte. Nach einem schnellen
Frühstück ritten sie los. Lauren winkte Gloria und Maria,
die einträchtig im Türrahmen standen, zum Abschied. Flame war inzwischen »Mrs. Locketts Stute«, und die beiden
harmonierten ausgezeichnet. Jared war nicht wenig erstaunt, als er Charger zu einem wilden Galopp anspornte und
Lauren ihm mühelos folgte. Nun, wenigstens hat sie etwas
gelernt, dachte er zähneknirschend. Außerdem hatte sie ihre
vornehme Blässe eingebüßt - ihr Teint schimmerte rosig
frisch und gesund.
    Er hätte niemals zugegeben, dass er sie vermisst hatte.
Die Sehnsucht nach ihr war mit jedem Tag stärker geworden. Er hatte etliche Schafzüchter und Pächter besucht, die
auf den Lockett-Besitzungen lebten, und ihre Töchter freuten sich immer über einen anerkennenden Klaps auf den Po
oder einen verstohlenen Kuss. Dieses Mal hatte es ihn jedoch kein bisschen gereizt, sich auf einen Flirt einzulassen.
Er hatte die holde Weiblichkeit mithin bitter enttäuscht und
sich voll und ganz auf die ernsten Diskussionen mit den
Männern konzentriert.
    Nachts wälzte er sich, von erregenden Bildern aufgepeitscht, in seinem Schlafsack hin und her. Lauren in ihrem
Negligé, das gelöste Haar um ihre Schultern gefächert.
Lauren, wie sie in seinem Bett auf der Ranch schlummerte,
ihr schönes Gesicht von weichem Mondlicht erhellt. Lauren,
ihre Lesebrille auf der Nase, auf ihre Lektüre konzentriert.
Lauren, Lauren, Lauren. In seiner Fantasie hob er eine ihrer
Haarsträhnen an seine Lippen und küsste sie. Er streichelte
ihre Wange, die auf dem Kissen ruhte. Er nahm ihr die Brille von der Nase und küsste sie auf ihren sinnlichen Mund.
    An Schlaf war kein Denken. Er saß vor dem verlöschenden
Lagerfeuer, rauchte Zigarillos und verwünschte seine
Triebhaftigkeit und die raffinierte kleine Hexe, die seinen
Vater manipuliert hatte und es jetzt bei ihm probierte. Aber
da hatte sie verdammt

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