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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Gedanken, Lauren. Er
kommt bestimmt bald zurück.« Sie verschwieg ihrer
Schwägerin, dass einer der Vaqueros auf Keypoint das genauso gut hätte erledigen können.
    »Ja, ganz bestimmt«, murmelte Lauren. Noch vor wenigen
Tagen hatte sie Jared auf einen fernen Planeten gewünscht.
Jetzt ärgerte sie sich, wenn er mal nicht da war. Was war
bloß auf einmal mit ihr los? Sie fühlte sich allein gelassen,
von ihm ausgegrenzt. Immerhin waren das hier ihre Flitterwochen!
    Die Heilsalbe hatte ihren Muskelkater zwar nicht ganz
kuriert, trotzdem stimmte sie begeistert zu, als Rudy ihr für
den Nachmittag einen Ausritt vorschlug. Sie freute sich
schon darauf, das faszinierende Leben auf der Ranch kennen zu lernen, die Weiten der Natur, Freiheit und Abenteuer zu genießen. Das war Bens Land. Keypoint war sein
Werk. Es war wie er - dynamisch und pulsierend vor Leben.
Inzwischen konnte sie gut verstehen, warum ihm die Ranch
am Herzen lag und er ihr all das so gern hatte zeigen wollen.
    Da Jareds Rückkehr sich hinzog, unternahm sie jeden
Nachmittag Ausritte mit Rudy oder den Vaqueros. Morgens
spielte sie mit den Kindern, die ihr Spanisch beibrachten.
Die Kleinen glucksten vor Lachen, wenn sie Vokabeln verwechselte oder Probleme mit der Aussprache hatte.
Manchmal las sie ihnen vor dem Schlafengehen eine Geschichte vor. Zwischen ihr und Gloria entwickelte sich allmählich eine tiefe Freundschaft. Lauren war glücklich, endlich eine allerbeste Freundin zu haben.
    Außerdem besuchte sie Maria Mendez. Seit Bens Tod
verbrachte die ältere Dame die meiste Zeit in der Abgeschiedenheit ihres Zimmers. Und wenn sie mit den anderen
zusammensaß, wirkte sie häufig abwesend, verträumt und
entrückt. Vermutlich kommunizierte sie dann mental mit
Ben, gleichsam auf einer höheren Ebene, zu der niemand
Zugang hatte.
    Die erste Woche verging wie im Fluge. Laurens Herzschlag beschleunigte sich jedes Mal, wenn sie draußen
trappelnden Hufschlag vernahm - und sie wurde ständig
enttäuscht. Immer wieder hielt sie Ausschau nach dem geschmeidigen Palomino und dem Reiter mit dem breitkrempigen Hut, aber leider vergeblich.
    Gloria und Rudy staunten: Lauren blühte bei ihnen förmlich auf, als hätte sie nie woanders gelebt. Die Vaqueros
tippten höflich an ihren Hut und begrüßten sie mit einem
respektvollen »Guten Morgen, Mrs. Lockett«. Sie begrüßte
jeden mit Namen. Alle schätzten und mochten sie.
    Eines Tages wurde sie von einem mexikanischen Cowboy
mit dunkel blitzenden Augen angesprochen. »Señora Lockett, ich bin Carlos Rivas, Elenas Mann.« Er lächelte scheu
und drehte unschlüssig seinen Sombrero in den Händen.
    »Nett, Sie kennen zu lernen, Carlos!«, rief Lauren. »Wie
geht es Elena?«
»Sie meint, das Baby kommt sicher bald.«
»Bitte informieren Sie mich, wenn es da ist, ja? Und grüßen Sie Elena von mir.«
»Si, Señora.«
Thorn, den geheimnisvollen Komantschen, kannte sie
mittlerweile auch. Er sprach nie mit ihr, tippte jedoch grü
ßend an seinen Hut, wenn er sie sah. Seine Miene zeigte
keine Regung, trotzdem beschlich Lauren das Gefühl, dass
seinen Augen nichts verborgen blieb. Sie hoffte, dass sein
Urteil über sie positiv ausfiele. Sein dunkles, strenges Gesicht und die langen Zöpfe waren zwar gewöhnungsbedürftig, dennoch fühlte sie intuitiv, dass man in ihm einen verlässlichen Freund hatte.
Nach zehn Tagen kehrte Jared zurück. Müde und
schmutzig stampfte er gegen Abend durch die Eingangstür,
von Kopf bis Fuß mit einer dünnen Staubschicht gepudert.
»Schau mal einer an, wen haben wir denn da?« Die Hände
in die Hüften gestemmt, beäugte Rudy seinen Halbbruder,
als wäre er ein lästiges Insekt.
»Bin ich noch pünktlich für das Abendessen? Ich bin die
letzten Stunden geritten wie der Leibhaftige. Ich kann diesen Lagerfeuerfraß nämlich nicht mehr sehen«, versetzte Jared kleinlaut.
»Okay, wir warten mit dem Essen auf dich, Jared. Aber
wasch dich erst und versorg Charger«, mischte Gloria sich
in frostigem Ton ein. Alle am Tisch starrten ihn vorwurfsvoll an. Außer Lauren. Sie hielt ihren dunklen Schopf hartnäckig über ihren Teller gesenkt. Plötzlich kam er sich wie
ein ungebetener Eindringling vor.
»Ich bin gleich zurück«, murmelte er und verschwand im
Freien.
Lauren klopfte das Herz bis zum Hals. Obwohl er sie
kaum beachtet hatte, fühlte sie seine Präsenz im Raum so
intensiv, als hätte er sie berührt. Die Unterhaltung am Tisch
wurde erneut aufgenommen, während

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