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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Ausritten verwendeten. Überflüssigerweise hatte Maria blütenweiße Stoffservietten mit eingepackt.
»Es ist wunderschön hier, Jared«, sagte Lauren nach einer
langen Pause, in der sie sich auf das Essen konzentrierten.
»Ja.« Er kaute einen Bissen Brot. »Hier will ich irgendwann
ein Haus bauen. Da oben an dem Hang.« Er nickte zu der
Anhöhe. »Eine Ranch mit Blick auf das Tal«, er beschrieb
einen weiten Bogen mit der Hand, »und das wird der Garten. Selbst wenn der Fluss Hochwasser führt, liegt das
Wohnhaus geschützt auf dem Hügel.«
»Das wäre wirklich ideal«, begeisterte sie sich. »So ein
Haus würde mir auch gefallen.«
Sie hätte sich ohrfeigen mögen! Sein Kopf schnellte herum, seine Augen bohrten sich hart und beschwörend in ihre. Mist, es war ihr unwillkürlich herausgerutscht. Betreten
senkte sie den Blick.
Der Augenblick hielt an. Die Stille wurde unerträglich. In
betont beiläufigem Ton, wie sie ihn sich in jahrelangen
Plauderrunden bei den Prathers erworben hatte, fragte Lauren schließlich: »Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Rudy
dein Bruder ist?«
Damit hatte sie ihn eiskalt erwischt. Er hustete, schluckte,
trank einen langen Schluck von dem eingepackten Bier und
brummte: »Wozu?«
»Wolltest du nicht damit herausrücken, weil er unehelich
ist?« Er sah sie scharf an, traf auf ihren verständnisvollen
Blick. »Das stört mich absolut nicht, Jared.«
»Dich vielleicht nicht, aber eine Menge andere Leute. Und
dass er zur Hälfte Mexikaner ist«, sagte er bitter. »Keiner
versteht das mit Ben und Maria.«
»Ich schon.«
Er stutzte, bevor er den Blick abwendete. Stützte sich auf
einen Ellbogen und streckte die sehnigen Beine aus. Lauren
hätte es besser gefunden, wenn er auf der Decke sitzen geblieben wäre. So versuchte sie krampfhaft, den Blick von
seinem Astralkörper zu reißen.
Um ihre Verlegenheit zu überspielen, bemerkte sie: »Du
nennst deinen Vater immer nur Ben, wieso?«
»Alle nannten ihn so.« Jared zuckte mit den Schultern. »Er
legte keinen Wert auf Titel. Ich sehe das genauso. Was hatte
ich davon, dass ich als Hauptmann Lockett aus Kuba zurückkehrte? Ich war froh, dass ich noch lebte.«
»Der Krieg war schrecklich und grausam«, räumte sie leise
ein. »Ich hab gelesen, dass unsere Armee schwer unter dem
schwülheißen Klima gelitten hat.«
»Das ist noch maßlos untertrieben«, antwortete er. »Es
war entsetzlich. Etliche von uns bekamen Malaria und
mussten mit Fieber und Schüttelfrost kämpfen. Irgendwann
war es mir egal, ob wir irgendeinen gottverdammten Hügel
einnahmen oder nicht. Eins von den Mädchen bei uns im
Ort heiratete einen Marinesoldaten. Wir haben für ihn gebetet und waren froh, als er lebend aus dem Krieg heimkehrte.
Er hatte zum Glück nur eine kleine Beinwunde abbekommen.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Wie
steht`s mit dir, Lauren? Hattest du auch einen Schatz, auf
dessen Heimkehr du sehnsüchtig gewartet hast?«
Sie errötete über seine Direktheit. »Nein«, murmelte sie
mit gesenktem Kopf. »Ich hatte keinen heimlichen
Schwarm oder so ... außerdem war ich damals noch zu
jung.«
»Oh. Und später? Keine verstohlenen Küsse hinter der
verschlossenen Kirchentür? Oder ein heimliches Techtelmechtel mit irgendeinem Chorknaben in der Sakristei?«
Während er sprach, glitt seine Hand zu ihrer Brust. Mit geübten Fingern öffnete er ihre Jacke. Ihr wurde schwindlig,
als er spielerisch an den Perlknöpfen ihrer Bluse herumnestelte.
»Du hattest doch bestimmt einen Verehrer, oder?« Wie
sollte er ahnen, dass sein scherzhafter Ton die schlimmsten
Erinnerungen an William Keller wachrief? Sie kniff die Lider zusammen und schüttelte heftig den Kopf, wie um die
grässlichen Bilder aus ihrem Bewusstsein zu verscheuchen.
Jareds Hand verharrte reglos auf ihrer Brust. Er hatte sie
aus der Reserve locken wollen, aber ihre Reaktion war weitaus heftiger als von ihm erwartet. Sie fasste sich hastig
wieder. »Nein«, flüsterte sie, »ich hatte noch nie einen Verehrer.« Verstohlen glitt seine Hand zu ihrem Gesicht, er
streichelte ihre Wange. War sie wirklich so naiv, wie sie tat?
Wie hatte sie die Geborgenheit der Pfarrei für ein Abenteuer
in Texas sausen lassen können, noch dazu mit einem wildfremden Mann, einem Draufgänger wie Ben Lockett?
Wieso hatte sie das Angebot seines Vaters angenommen?
Die Frage lag ihm auf der Zunge. Aber vielleicht mochte er
die Antwort gar nicht so genau wissen. Er riss sich von

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