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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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starrte sie brütend auf ihren Rock. Und fingerte nervös an
ihrer Ansteckuhr herum.
Draußen heulte der Wind um die Mauern. Drinnen knackte ein behagliches Feuer im Kamin, indes herrschte eine
bedrückende Atmosphäre in dem Raum.
»Wir hatten heute Besuch, Jared«, hob Rudy an.
»Wen denn?«, fragte Jared gelangweilt.
»Die Vandivers, Vater und Sohn.«
»Gottverdammich«, knurrte sein Bruder. »Was wollten die
beiden denn hier?« Rudy hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Sie sagten, sie wollten das Gelände für ihr neues
Kraftwerk inspizieren und uns kurz Hallo sagen.«
»Teufel noch. Das Kraftwerk wird fünfzehn Meilen von
hier entstehen.« Jared stand auf und schlenderte zum Kamin. Starrte in die Flammen und blickte dann süffisant
grinsend zu Lauren. »Zu schade, dass wir die beiden verpasst haben. Lauren und Kurt verstehen sich nämlich blendend.« Das war Provokation pur.
Sie riss ihren Kopf hoch und traf auf seinen herausfordernden Blick. Tief verletzt senkte sie die Augen wieder,
verärgert darüber, dass ihr keine gepfefferte Retourkutsche
einfiel.
Eine unangenehme Stille verbreitete sich im Raum. Das
Pendel der Standuhr tickte laut, die Scheite im Kamin knisterten, torpedierten Jareds Stiefel mit glühenden Funken.
Er warf seinen Zigarrenstumpen in die Flammen, riss seinen Schaffellmantel vom Haken und brummte ein tonloses
»Gute Nacht«. »Jared, es ist kalt da draußen. Bleib doch
heute Nacht im Haus.« Gloria war verstimmt, weil ihr Plan
nicht funktioniert hatte. Obwohl die beiden Sturköpfe den
ganzen Tag zusammen gewesen waren, waren sie sich kein
bisschen nähergekommen, seufzte sie im Stillen. Im Gegenteil, sie schienen Welten voneinander entfernt.
»Wenn ich mein Zimmer für mich haben könnte, dann gerne. Aber so nicht. Außerdem macht es mir nichts, im Kalten zu schlafen. Und wenn Lauren kalt wird, kann sie sich ja
einen von den Vaqueros holen. Die reißen sich bestimmt
darum, sie zu wärmen.« Lauren sprang auf, lief durch den
Raum und baute sich zornbebend vor Jared auf.
Sie holte mit der Hand aus und hielt mitten in der Bewegung inne, da sie sein arrogant gerecktes Kinn bemerkte. Er
provozierte sie bloß, damit sie endlich einmal aus der Haut
fuhr. Nein, den Gefallen würde sie ihm nicht tun. Stattdessen ballte sie die Faust und versteckte sie hinter ihrem
Rock.
»Wieso musst du ständig darauf herumreiten?«, fragte sie
scharf. »Ich finde dieses .Arrangement. genauso blöd wie
du. Trotzdem werde ich nicht ausfallend.«
Sie wirbelte herum und marschierte energisch in den Flur,
von wo aus es zu den Schlafzimmern ging. Jared bewunderte sie insgeheim für ihren Mumm.
Lauren ließ sich schwer auf das Bett sinken. Müde und erschlagen von dem langen Ritt zum Pecan Creek. Sie hatte
Jareds Verbalattacken und seine Launen restlos satt. Er war
gehässig und gemein, und dann von einem Augenblick auf
den nächsten wieder die Zärtlichkeit in Person.
Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht, seinem Kuss
nachzugeben? Nichts. Das war ja das Problem. In seiner
kuscheligen Umarmung hatte ihr Verstand schlagartig ausgesetzt. Sie hatte ihren Emotionen vertraut ... und er war so
zärtlich gewesen ... zärtlich eben wie ein frisch verliebter
Ehemann.
Sie vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen - seinem Kopfkissen - und stöhnte leise. Dachte an das Spiel ihrer Zungen,
seine starken, fordernden Hände auf ihrem Steiß. Was wäre
wohl passiert, wenn Rudy sie nicht in flagranti erwischt hätte? Spekulationen waren zwecklos, da sie sowieso keine Ahnung hatte, wohin glutvolle Leidenschaft führte. Gloria hatte ein paar Andeutungen gemacht, woraus Lauren schloss,
dass es zwischen Mann und Frau sinnlich-stimmungsvolle
Momente geben musste. Kein Vergleich mit den abartigen
Kussszenen eines William Keller.
Wie hätte sie beispielsweise reagiert, wenn Jared ihr die
Kleider vom Leib gerissen hätte? Sie errötete in der Dunkelheit. Warf und wälzte sich schlaflos auf dem Laken hin und
her, während ihr Körper seltsam beunruhigende Impulse an
ihr Gehirn aussandte.
    Rudy und Jared brachen allmorgendlich nach dem Frühstück auf und kehrten vor dem Abendessen zurück. Die
Stimmung im Haus entspannte sich leidlich, Jared und
Lauren behandelten einander weiterhin mit distanzierter
Höflichkeit. Er fragte sie um Erlaubnis, wenn er etwas aus
seinem Zimmer holen wollte. Lauren wiederum hatte Gewissensbisse, weil sie ihm sein Refugium wegnahm, und
bat Gloria, ihm doch eines der

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