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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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ihren rauchgrauen Tiefen los, die ihn skeptisch fixierten. Er
ließ sich doch nicht zum Affen machen, bloß weil sein Vater
irgendeinen Mist gebaut hatte. Als hätte er sich empfindlich
die Finger verbrannt, zog er abrupt die Hand weg.
Lauren nagte gedankenvoll an ihrer Unterlippe. Wie sollte
sie das Gespräch wieder in Gang bringen? Jedenfalls war sie
froh, dass er seine Hand weggezogen hatte. Zumal sie ob
seiner leichten Berührung erschauert war.
»Los, komm, lass uns diese verdammten Pekannüsse
sammeln«, meinte er angespannt. Er ging hinüber zu Charger und holte den mitgebrachten Sack.
Lauren spülte die Teller im Fluss und packte sie zusammen mit ihren Essensresten weg. Der Sack war schon halb
voll, als sie Jared zu Hilfe kam.
»Ich schaff das allein«, grummelte er dumpf. »Mach dich
nicht schmutzig.«
Ihre Blicke fanden sich. Wieso war er ärgerlich mit ihr?
Was hatte sie bloß getan? »Ich möchte dir aber gern helfen«, sagte sie knapp.
»Wie du willst.« Er wandte sich ab, stapfte davon und
suchte sich eine neue Stelle.
Als er zurückkehrte, hatte Lauren einen Berg Nüsse aufgeschichtet. Er hielt ihr den Sack auf, und sie schaufelte ihre Ausbeute hinein.
»Fertig«, strahlte sie und rieb sich die Hände sauber.
»Meinst du, wir haben genug?« Sie befeuchtete sich mit der
Zunge die Lippen.
Er schwieg, gebannt von der rosigen Zungenspitze, die
erotisierend über ihre sinnlichen Lippen gefahren und dann
wieder verschwunden war. Er machte kehrt und rief ihr über
die Schulter hinweg zu: »Lass uns aufbrechen. Es sieht
nach einem Gewitter aus.«
Sie saßen auf. »Wir reiten über die andere Seite zurück.
Die ist zwar nicht so schön, und wir müssen an den Lagern
der Köhler vorbei, aber die Strecke ist wesentlich kürzer.
Wir hätten Regencapes mitnehmen sollen.«
Sie folgten dem Verlauf einer Quelle, bis er in den Rio Caballo mündete.
Lauren roch den strengen Holzrauch schon von Weitem.
Als sie um eine Biegung ritten, erstreckte sich vor ihnen ein
ärmliches Lager. Zelte und halb verfallene Hütten scharten
sich um Erdlöcher, aus denen dunkler Rauch quoll. Zerlumpte Kinder spielten um die Feuer Nachlaufen. Ein paar
verdreckte Männer mit wüsten Bärten torkelten aus den
Zelten, alarmiert von einer Meute wütend kläffender, klapperdürrer Hunde, die die Eindringlinge verbellten.
Die Frauen, ungepflegt und in Lumpen wie die Kinder,
funkelten Lauren an, während sie über den Feuern in Kesseln mit übel riechenden Eintöpfen herumrührten. Ein verdreckter Mann löste sich von der Gruppe und schlurfte zu
ihnen. Lauren rechnete mit dem Schlimmsten. Seine dunklen Augen unter den buschigen Brauen lagen tief in den
Höhlen und blickten sich gehetzt um. Ihnen entging bestimmt nichts.
Jared, der sie aus einem Augenwinkel beobachtete, presste
zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Du sitzt
auf gar keinen Fall ab, egal was passiert!«
Er straffte die Zügel und wartete. Der Mann war klein und
gedrungen, mit bizepsbepackten Armen, die viel zu lang für
den Körper schienen und ihm etwas Affenartiges gaben. Er
trug einen schmutzigen, geflickten Kittel und darunter nur
eine ockerfarbene, fadenscheinige lange Unterhose. Lauren
ekelte sich vor den kreisrunden Schweißflecken unter seinen
Achseln. Er war unrasiert, fettiges schwarzes Haar klebte
ihm am Kopf, als er verächtlich feixend seinen verbeulten
Hut zog. »Was für eine große Ehre! Mr. Jared besucht uns
mit seiner neuen Lady.« Er lachte grimmig und zeigte seine
faulig gelben Zahnstümpfe. Dieser Mann war zutiefst abstoßend, ja regelrecht angsteinflößend, fand Lauren.
»Hallo, Duncan«, sagte Jared knapp.
»Tut uns leid, was mit Ihrem Pa passiert ist, Mr. Jared.
Schöner Schlamassel, was?«
Jared ignorierte seinen Kommentar. »Wie laufen die Geschäfte?«
»Tja«, klagte sein Gegenüber, »sie könnten besser laufen.
Wenn Sie uns das Stück Land geben würden, wo die verdammten Pächter drauf hausen, dann wären wir fein raus.«
»Das Land ist für Sie tabu, das ist mein letztes Wort in
dieser Sache. Sie bleiben auf dieser Seite des Flusses, oder
Sie können gleich auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Hab ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
»Aber Mr. Jared, Sie würden uns doch nicht von hier vertreiben wollen, oder? Was wird dann aus unseren Familien
und so weiter?« Seine Lippen formten sich zu einem falschen Grinsen. »June könnten Sie dann auch nicht mehr besuchen.«
Jared schwang sich aus dem Sattel

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