Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot
beiden den Hügel
aus Stoff. Lauren, die schleunigst in eine frische Bluse
schlüpfen wollte, lief fahrig zum Schrank. Dort warf sie einen Blick über die Schulter und fragte: »Tut es sehr weh?«
Sie zog scharf den Atem ein, als sie die ausgezackten
Schürfmale auf Jareds Brust bemerkte. Auf seinem Brustflaum klebte Blut. »Oh, Jared«, rief sie. Sie flog zu ihm, ungeachtet der Tatsache, dass sie nur ein durchschimmerndes
Spitzenhemdchen trug. Das mit dem Korsett hatte Elena ihr
glücklich ausgeredet.
»Komm, setz dich hierhin«, wies sie ihn an. Sie fasste seine Hand und führte ihn zu dem zierlichen Waschtisch, den
Gloria für sie organisiert hatte. »Ich wasch dir das Blut ab.
Nachher infizieren sich die Wunden noch.«
»Es ist nicht der Rede wert«, betonte er, doch seine Stimme klang seltsam rau und belegt. Hatte er solche Schmerzen?
Sie goss frisches Wasser in die Waschschüssel und tauchte
den Zipfel eines sauberen Handtuchs hinein. Ihre Hand
verharrte unschlüssig über seiner entblößten Brust. Sie atmete tief durch und kniff die Augen fest zusammen. Dann
betupfte sie seine Brusthaare mit dem angefeuchteten Stoff.
»Ich möchte dir nicht wehtun«, murmelte sie.
Jared biss die Zähne zusammen, nicht vor Schmerz, sondern vor Sehnsucht nach ihrer Nähe. Ihr rosig schimmernder Teint duftete nach Lavendel, und ihm schwindelte.
Oder lag es an dem Blutverlust? Er wusste es nicht, im Ergebnis war es jedenfalls dasselbe. Er spürte ihren Atemhauch wie einen kühlenden Balsam auf seinem Gesicht.
Er lenkte unbewusst den Blick auf ihre Brüste. Biss reflexartig die Kiefer zusammen, als er sah, wie aufreizend die
weiche Fülle unter dem durchschimmernden Hemdchen
wippte. Es kostete ihn Mühe, die Finger bei sich zu behalten. Er brannte darauf, ihr die Träger über die Schultern zu
streifen und ihre Brustspitzen zu betrachten, die gegen den
dünnen Stoff drängten. Sie erregte ihn körperlich. Er senkte
den Blick auf ihre Hände, die eben das Handtuch in der
Schüssel auswuschen. Das Wasser färbte sich rot. Denk an
das Blut, redete er sich zu. Denk an den Schmerz, als der
Stacheldraht sich in deiner Brust verhakte. Denk an irgendwas, nur nicht an sie...
»So. Das war`s.« Ihre sanfte, leise Stimme war Musik für
seine Ohren. »Die Kratzer gehen ganz schön tief. Hattest
du nicht die Lederweste an, die du sonst immer trägst?«
»Nein«, antwortete er, heilfroh über jede Ablenkung. »Ich
hatte sie ausgezogen, weil es so heiß war. Sonst wär vermutlich gar nichts passiert.«
»Jetzt tut es noch einen kurzen Augenblick weh«, murmelte sie weich, während sie einen Wattebausch mit einer
scharf riechenden Flüssigkeit tränkte.
»Ein Cowboy kennt keinen Schmerz.« Er grinste hintergründig.
Für einen Augenblick waren sie paralysiert von der Nähe
des anderen, kommunizierten mit Blicken, die mitten ins
Herz gingen. Lauren löste als Erste den Augenkontakt.
»Ich versuche, dir nicht wehzutun«, versprach sie, während sie mit dem Wattebausch behutsam die Verletzungen
betupfte. Er zog scharf den Atem ein, pfiff leise durch die
Zähne. Winzige Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.
»Entschuldige.« Sie verarztete die anderen Stellen, blies
sacht auf die Wunden. Jared schwankte zwischen Schmerz
und Sinnenlust. Sie schlug die Augen nieder. Ihre Lider
schimmerten violett, dichte schwarze Wimpern warfen zarte
Schatten auf ihren hellen Teint. Jared blickte von ihrer
schmalen Nase zu ihrem Mund. Ihre feucht schimmernden
rosafarbenen Lippen waren leicht gespitzt, streiften mit ihrem kühlen Atemhauch seine heiße Haut. Zausten seinen
Brustflaum und linderten den brennenden Schmerz, während sie an anderer Stelle seines Körpers ein neues Feuer
entzündeten. »Oh Gott«, stöhnte er aus tiefster Kehle. Er
stand so abrupt auf, dass er dabei den gepolsterten Schemel
umstieß. Schloss sie stürmisch in seine Arme, worauf es ihr
die Luft aus den Lungen presste. Er bezwang ihren Mund
mit einem glutvollen Kuss, zwängte seine Zunge zwischen
ihre zu einem erstaunten »Oh!« geöffneten Lippen. Plünderte den geheimnisvollen Schatz, den er soeben entdeckt hatte. Seine Hände glitten über ihre kühlen, seidenzarten Arme, legten sie um seinen Hals. Jared entwich ein erleichterter Seufzer, als ihre Finger zärtlich seinen Nacken kraulten,
mit seinen dichten, wilden Locken spielten. Er spreizte lässig die Beine. Seine Hände umschlossen ihren Po, drückten
sie in eindeutiger Pose an seinen
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