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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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sie sich von
Rosa aufmerksam beobachtet wähnte, stopfte sie das Tuch
betont gleichgültig in eine ihrer Schubladen.
»Ich darf nicht vergessen, mich nach seiner Rückkehr bei
ihm zu bedanken.« Sie lief aus dem Zimmer. Rosa, die ihr
kopfschüttelnd nachblickte, verstand die Welt nicht mehr.
Kapitel 15
    Hast du schon irgendwas von Jared gehört, Olivia?«, fragte Carson eines Abends bei Tisch. »Scheint so, als würde er
sich unverhältnismäßig lange in Austin aufhalten.«
    »Aber Carson«, sagte Olivia lachend, »du kannst dir doch
bestimmt denken, was Jared in Austin .aufhält.. Mich wundert ohnehin, dass er es hier so lange ausgehalten hat. Eine
ungeliebte Ehefrau verführt einen Mann doch zwangsläufig
dazu, sich irgendwo anders zu vergnügen, oder, Lauren?«
    Eine Unverschämtheit war das! Laurens Gabel klirrte geräuschvoll auf den Teller. Was erlaubte Olivia sich da eigentlich? »Was Jareds Vergnügungen angeht, da müsst ihr
ihn schon selbst fragen«, versetzte sie ärgerlich. Im Grunde
ihres Herzens gab sie ihrer Schwiegermutter jedoch Recht.
Warum sonst würde Jared so lange in Austin bleiben? Sie
hätte nie geglaubt, dass sie ihn sonderlich vermissen würde.
Indes wurde sie mit jedem Tag unausgeglichener und gereizter.
    Anders als auf Keypoint verlief das Leben in Coronado in
einem eintönigen Rhythmus. Elenas Genesung machte
Fortschritte. Wenn das Wetter es erlaubte, machten sie einen Spaziergang durch den Garten, in dem im November
nur noch vereinzelte Chrysanthemen blühten. Der Nordwind wehte eisig beißend, die Tage waren verregnet, und
Lauren beschlich das dunkle Gefühl, irgendwann an ihrer
Langeweile zu verzweifeln.
    Sie sehnte sich nach der turbulenten Zeit auf Keypoint zurück, nach Rudy und Gloria mit ihren verliebten Streitereien
und der lärmenden Kinderschar. Und sie vermisste die langen Gespräche mit Maria. Noch vor wenigen Monaten hätte
Lauren es skandalös gefunden, dass eine Frau mit dem
Mann einer anderen zusammenlebte, aber inzwischen wusste sie, wie tief die Liebe zwischen Maria und Ben gewesen
war. Und sie konnte sich vorstellen, was für ein Leben er bei
seiner Angetrauten gehabt hatte.
    Olivia war tagsüber meist in der Bank, und wenn sie zu
Hause arbeitete, telefonierte sie häufig mit Carson. Lauren
war froh, dass er die Abende mit ihnen verbrachte. Olivia
und sie bei Tisch allein - es wäre nicht zum Aushalten gewesen! Ihre Schwiegermutter konnte sie nun einmal nicht
ausstehen und ließ sie das gnadenlos spüren.
    Carson katzbuckelte und scharwenzelte weiterhin um Olivia herum. Sie diskutierten ständig über die Eisenbahngeschichte und die Pläne für das Wasserkraftwerk. Inzwischen
begrüßte auch Olivia die Allianz mit den Vandivers. Wenn
sie Kurt erwähnte, und das geschah häufiger, schickte sie
einen bezeichnenden Blick in Laurens Richtung, die sich
dann zunehmend unbehaglich fühlte. Eines Abends bei
Tisch beobachtete Olivia die ihr verhasste Schwiegertochter
unter gesenkten Wimpern hervor. Eine Frechheit, wie sie
Jared dazu manipuliert hatte, die kranke Mexikanerin und
ihr Baby nicht postwendend auf die Straße zu setzen. Dass
Lauren dieses mexikanische Stubenmädchen in Schutz
nahm, war an sich schon unerhört, dass sie in einer Kontroverse über ihre Schwiegermutter triumphierte, war unverzeihlich. Zudem hatte sie Jared die Pistole auf die Brust gesetzt! Es gefährdete Olivias Planung, wenn Jared mehr auf
seine Frau hörte als auf sie.
    Grundgütiger, und wie sie es verabscheute, die verständnisvolle Schwiegermutter zu spielen! In ihrem Freundesund
Bekanntenkreis spekulierte man bereits auf Enkelkinder.
Man schwärmte von dem schönen jungen Paar, die Bankkundinnen löcherten sie mit Fragen, wo Jared seine hübsche Braut kennen gelernt habe. Olivia ertrug es mit einem
frostigen Lächeln und ausweichenden Antworten. Jeden
Sonntag besuchte sie pflichtschuldig mit Lauren den Gottesdienst, weil es Anstoß erregt hätte, wenn die junge Frau
allein in die Kirche gegangen wäre.
    Offenbar hatte Lauren sich mit den Mendez` in Keypoint
angefreundet. Wenn Carson sie ins Gespräch mit einbezog,
erzählte sie dauernd irgendwelche Anekdoten, die auf der
Ranch passiert waren. Sie erwähnte zwar niemanden namentlich, aber Olivia wusste natürlich, wer gemeint war. Sie
hasste Maria Mendez, ihren Sohn und seine Familie abgrundtief. Und hatte es sich seit vielen Jahren zur Obsession gemacht, heimlich die Ohren aufzusperren, wenn es um
diese

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