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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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neckte er sie weich.
»Ach, so ziemlich alles«, meinte sie leichthin. »In meiner
Jugend waren Bücher quasi meine besten Freunde. Die anderen Kinder wollten nämlich nicht mit der Pastorentochter
spielen. Das fanden sie wohl peinlich. Meine Mutter starb,
als ich drei war.« Er bemerkte, wie sie ihre Ansteckuhr betupfte. »Folglich identifizierte ich mich mit den Charakteren
in den Büchern. Ich habe sämtliche Klassiker, historische
und philosophische Bücher gelesen. An Unterhaltungsliteratur mag ich Charles Dickens, die Brontë-Schwestern und
Jane Austen.«
Er schloss abermals die Augen. Umso überraschter war
sie, als er den Gesprächsfaden wieder aufnahm. »Als Junge
hab ich mit Begeisterung Edgar Allan Poe verschlungen.
Ben krittelte damals fortwährend, das sei hirnverbrannter
.Schund.. Wenn ich Geistergeschichten hören wolle, könne
Thorn mir welche erzählen. Thorns Geschichten waren gar
nicht schlecht.« Er lachte. »Wenn er mir von den Legenden
der Indianer, von Tabus und Geheimriten berichtete, hatte
ich richtig Gänsehaut.« Er starrte in die tanzenden Flammen, die sich in seinen goldbraunen Augen spiegelten. Rieb
sich müde die Augen. »Ich hab leider kaum Zeit zum Lesen.«
»Deine Reise war sicher sehr anstrengend, hm?«, fragte
sie nach kurzem Zögern.
Er seufzte schwer. »Ja. Beamte können entsetzlich verbohrt und ignorant sein. Ich habe es restlos satt, mit diesen
Leuten zu verhandeln. Ich will...«
Als er stockte, hakte sie leise nach: »Ja? Was willst du?«
»Ich will die Eisenbahnanbindung, weil ich sonst keine
Möglichkeit sehe, wie wir die Ranch im zwanzigsten Jahrhundert gewinnbringend und erfolgreich bewirtschaften sollen. Ben war vehement dafür, aber ich habe keine Lust,
mich vor irgendwelchen Idioten zu verbiegen.« Er beugte
sich vor und schlug mit den Handflächen auf die Knie.
Lauren schwieg, sie war eine gute Zuhörerin.
»Ich möchte auf Keypoint leben wie ein Vaquero, Zäune
reparieren, Viehherden zusammentreiben und hart arbeiten.
Die Politik überlasse ich lieber anderen.«
Lauren überwand ihre Skrupel. Sie stand auf und ging zu
ihm. Legte ihm die Hände auf die Schultern und massierte
seine verkrampfte Nackenmuskulatur. »Wenn die Eisenbahnlinie fertiggestellt ist, kannst du das sicher. Ich wünsche es jedenfalls für dich.«
Er lehnte sich zurück und entspannte sich sichtlich unter
ihren magischen Fingern. »Danke für das Halstuch. Es ist
hübsch«, setzte sie hinzu.
Er sah mit müden, rotgeränderten Augen zu ihr hoch. Sie
lächelte aufmunternd. Er fasste eine ihrer schmalen Hände
und drückte sie. Brachte sie an sein Gesicht und presste ihre Handfläche auf die kantige Wange.
»Deine Hände sind schön, Lauren. Das ist mir aufgefallen
...« Mach dich nicht lächerlich, alter Junge, unterbrach er
sich im Stillen. Dann fuhr er fort: »Das ist mir gleich am ersten Abend aufgefallen, beim Essen.« Er streichelte ihre
feingliedrigen Finger.
»Das hängt vermutlich mit den Klavierstunden und dem
vielen Üben zusammen. Mein Vater meinte, meine Hände
seien wie die meiner Mutter. Sie spielte auch.«
»Vermisst du das Klavierspiel?«
»Ja«, räumte sie bereitwillig ein. »Schätze, die Musik ist
für mich, was für dich das Reiten ist.«
Er brachte ihre Hand an seinen Mund, küsste hingebungsvoll jede ihrer Fingerspitzen. Lauren schloss die Augen.
Seine Lippen hauchten fedrige Küsse auf ihr Handgelenk,
seine Zunge glitt unter den Verschlussknopf der Rüschenmanschette und schmeckte ihre nackte Haut.
»Du bist herrlich weich«, murmelte er, derweil seine Lippen ihr Handgelenk kosteten. »Bei dir habe ich das Gefühl,
es ist alles so unkompliziert, so ...« Er brach ab, vergrub
seine Lippen in ihrem warmen Handteller. Ihr Herz flatterte
wie ein Schmetterling, als seine feuchte Zunge sinnlich ihre
Haut kitzelte.
Er hob seine Hand, zeichnete mit einem Finger die Konturen ihrer Wangenpartie nach, derweil sich sein Blick beschwörend in ihren schob. »Lauren, ich...«
»Jared«, unterbrach Olivia ihn mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »Carson wartet darauf, dass du
die aktuellen Zahlen mit ihm durchgehst. Lauren, meine
Liebe, geh doch ruhig schon schlafen.«
Jared presste die Lippen zu einer schmalen, harten Linie
zusammen, seine Gesichtsmuskulatur zuckte ärgerlich. Er
stemmte sich vom Sofa hoch und verließ das Zimmer.
Lauren nahm ihre Schuhe und das Buch, drehte die Lampe herunter und ging in Richtung Flur. Olivia verharrte

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