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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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wie seine Zimmertür auf- und
zuschnappte, und den dumpfen Aufprall von Gepäckstücken. Aha, jetzt stapfte er durch den Raum, sank auf das
Bett, das mit quietschenden Metallfedern nachgab. Dann
war es wieder still.
    Lauren vermochte sich beim besten Willen nicht mehr auf
ihre Lektüre zu konzentrieren.
Sie verwendete viel Zeit auf ihre Abendtoilette, entschied
sich für ein hinreißend schickes Kleid und weiche Lederslipper. Wusch und bürstete sich sorgfältig das Haar. Ob sie
es offen tragen sollte?, schoss es ihr durch den Kopf. Nein,
das schickte sich nicht für eine junge Dame. Stattdessen bat
sie Elena, es zu einer kunstvollen Hochfrisur aufzutürmen.
Sie hörte, wie Jared sein Zimmer verließ, und folgte ihm
ein paar Minuten später. Sie war unglaublich nervös. Irgendwie grauste ihr vor dem Wiedersehen. Immerhin hatte
er sie auf ihr Zimmer getragen, sie ausgezogen und ins Bett
gebracht. Und wenn er nun wirklich ...
Mit klopfendem Herzen schlüpfte sie in den Salon. Er
stand mit dem Rücken zu ihr an dem Tisch mit den Getränken und goss sich einen Drink ein.
»Lauren, du bringst den Abend zum Strahlen. Wie geht es
dir, meine Liebe?« Carson trat zu ihr und küsste sie auf die
Wange. Sie ließ Jared nicht aus den Augen. Er straffte die
Schultern, trank einen tiefen Schluck Whiskey, bevor er sich
zu ihnen umdrehte. Er sieht einfach traumhaft aus, dachte
sie wehmütig. Mochte er noch so gemein und hässlich zu
ihr sein, sie hatte sich vom Fleck weg in ihn verguckt.
Er fing ihren Blick über Carsons gedrungene Gestalt hinweg auf und prostete ihr spöttisch zu.
»Jared, gieß Lauren und mir doch bitte einen Sherry ein,
ja?« Aus Olivias Augen strahlte der Triumph. Vermutlich
hatte ihr Sohn positive Neuigkeiten mitgebracht.
»Ich bin sehr froh, dass die Vandivers morgen an Thanksgiving mit uns feiern wollen. Danke, dass du ihnen meine
Einladung ausgerichtet hast, Jared.« Olivia beobachtete,
wie Jared seiner Frau ein Glas Sherry reichte.
»Nichts zu danken«, knurrte er. Er neigte den Kopf zu
Lauren hinunter, derweil sie ihr Glas in Empfang nahm.
Dabei streiften sich wie zufällig ihre Finger. Die Berührung
war elektrisierend, und sie glaubte, dass er irritiert zusammenzuckte. Sein Blick blieb indes kalt und leer.
»Du freust dich bestimmt auch, Kurt wiederzusehen.
Nach der langen Zeit«, raunte er dicht an ihrem Ohr. Wieso
tat er das? Er war und blieb ein arroganter, unausstehlicher
Schuft, schimpfte Lauren leise in sich hinein.
Ihre Wiedersehensfreude verpuffte während des Essens,
das sich endlos lange hinzog. Jared trank viel und aß wenig.
Auf Keypoint hatte er immer einen gesunden Appetit gehabt. Maria und Gloria hatten ihn häufig damit aufgezogen,
dass er wie ein Scheunendrescher futterte.
Er war launisch und gereizt. Nachdem er die Unzulänglichkeiten der Eisenbahnkommission kritisiert hatte, starrte
er brütend in sein Glas.
Nach dem Essen verschwand Lauren in der Bibliothek.
Sie hatte die Nase gestrichen voll. Die anderen zogen sich
in eines der Arbeitszimmer zurück, wo sie die Ergebnisse
von Jareds Reise diskutierten.
Stunden später saß Lauren noch immer in einem der Polstersessel in der Bibliothek. Sie hatte die Schuhe abgestreift
und die Füße unter die Knie gezogen.
Sie wusste nicht, wie lange er schon in der Tür stand. Als
sie von ihrer Lektüre aufblickte und ihn entdeckte, stolperte
er unsicher in den Raum und ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen. Sein Kopf sank vor das Polsterkissen, und er
schloss die Augen. Lauren blieb schweigend sitzen. Die
Minuten verstrichen, und sie dachte schon, dass er eingeschlafen wäre. Irgendwann jedoch klappte er die Lider auf.
»Es ist wahnsinnig spät, Lauren. Wieso bist du noch auf?«
Er klang müde und abgeschlagen.
Sie zuckte mit den Achseln. »Ich hab nicht auf die Uhr geschaut. Es kommt bisweilen vor, dass ich bis tief in die
Nacht hinein lese, wenn ein Buch besonders interessant
ist.« Oder wenn ich nicht aufhören kann, an dich zu denken, setzte sie für sich selbst hinzu.
Sie war schön wie eine Lichtgestalt. Der Feuerschein zauberte irisierende Reflexe auf ihre schwarzen Haare. Ihr
Kleid aus hellrotem Wollgeorgette mit den winzigen Perlmuttknöpfen am Ausschnitt unterstrich ihre rosig zarten
Wangen, ihre ausdrucksvollen Augen hinter den Brillengläsern wirkten durchschimmernd klar.
Jared riss sich aus seinen Gedanken und räusperte sich.
»Was liest du denn so? Du bist ein richtiger Bücherwurm,
was?«,

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