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Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot

Titel: Brown, Sandra - Ein skandalöses Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandaloses Angebot 8762E5C5
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Sippe ging.
    Da sie den Mendez` die erlittenen Demütigungen nicht
heimzahlen konnte, bot Lauren sich als der ideale Sündenbock an. Sie war so erzogen, dass sie ältere Menschen und
die Familie respektierte, und ging ihrer Schwiegermutter
mit ihren Lobhudeleien gehörig auf den Geist.
    Olivia tippte darauf, dass Lauren immer noch Jungfrau
war. Trotz seines ausgeprägten Sexualtriebs hatte ihr Sohn
die Ehe bestimmt nicht vollzogen. Unwillkürlich dachte sie
an ihren verstorbenen Mann und kniff verbittert die Lippen
zusammen. Jared war gewiss zu stolz, eine Frau zu lieben,
die sein Vater für ihn ausgesucht hatte. Immerhin sah das
Mädchen unverschämt gut aus und hatte das gewisse Etwas, das Männer anzog. Ihr sanftmütiges, liebenswürdiges
Wesen weckte Beschützerinstinkte. Sie selbst war nie so
gewesen und missgönnte anderen Frauen diesen Vorzug.
    Mit jedem Blick, jeder Geste, jedem Wort versuchte Olivia, Lauren zu brüskieren. Sie musste einen Keil zwischen
das junge Paar treiben. Undenkbar, dass die beiden eine
Liebesbeziehung eingingen und damit ihre gesamte Planung über den Haufen warfen. Es war keine Eifersucht, redete Olivia sich ein. Eifersucht war ein hässliches Gefühl
und weit unter ihrer Würde. Was sie von einer Beziehung
erwartete, war absolute Treue. Ben hatte ihre Liebe jedoch
mit Untreue gestraft. Das würde ihr mit Jared nicht passieren, schwor sie sich.
    »Wie geht es Elena, Lauren? Ich hoffe doch, gut, oder?«
Nach dem Abendessen saßen sie mit Carson im Salon und
tranken Kaffee. Lauren war klar, dass Olivia nicht aus Sorge
um ihre mexikanische Angestellte fragte. Es war vielmehr
der Wink mit dem Zaunpfahl, dass sie sich über die Anweisungen ihrer Schwiegermutter hinweggesetzt hatte.
    »Ja, sie ist wieder gesund. Der Tod ihres Babys war natürlich ein schwerer Schlag für sie.«
»Immerhin konntest du das Leben der Mutter retten, Lauren. Alle Achtung.«
»Danke, Carson, aber das war für mich selbstverständlich.
Nachdem ich als Kind beinahe selber an Scharlach gestorben wäre.« »Es ist unvertretbar, dass die Mexikaner in
Pueblo nicht für angemessene hygienische Zustände sorgen
können.« Olivia verzog angewidert das Gesicht.
»Sie tun bestimmt, was sie können. Sie wollen gewiss
nicht, dass ihre Kinder sterben«, gab Lauren leise, aber bestimmt zurück.
»Unsinn. Du warst ja noch nie dort. Sonst wüsstest du, wie
verdreckt sie dort herumlaufen. Igitt, und wie sie stinken!«
»Wie kannst du behaupten, dass Rosa stinkt? Sie ist immer sauber und adrett«, ereiferte sich Lauren.
Olivia warf wütend den Kopf zurück. Ihre grünen Augen
blitzten, ihre schlanken Finger umkrallten die Sessellehnen.
»Nicht mehr lange, und wir werden einige Probleme in
Pueblo geklärt haben. Ich kann es kaum erwarten -«
»Olivia!«, fiel Carson ihr abrupt ins Wort. »Ich finde, wir
sollten die Diskussion an diesem Punkt beenden. Das Ganze regt dich viel zu sehr auf.« Er warf ihr einen vielmeinenden Blick zu.
Olivia holte scharf Luft und atmete langsam wieder aus.
Um ein Haar hätte sie einen unverzeihlichen Fehler gemacht. Gut, dass Carson sie unterbrochen hatte. »Was du
sagst, stimmt, Carson. Möchte noch jemand Kaffee?«
Lauren entschuldigte sich und ging nach oben. Unschlüssig blieb sie vor Jareds Zimmertür stehen. Was erwartete
sie? Dass er im Zimmer säße und an seinem obligatorischen
Zigarillo paffte? Dass er sich vor ihren Augen materialisierte, so wie jede Nacht im Traum?
Nein. Er war nicht da, er war »geschäftlich« in Austin. Ihr
Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Ob er mit einer anderen Frau zusammen war? Oder gar mit mehreren? Es
ging sie nichts an. Trotzdem hatte sie daran zu knabbern.
Ihre Hand glitt intuitiv zu der Ansteckuhr an ihrer Brust.
Unbewusst streiften ihre Finger die Brustknospe durch den
Blusenstoff hindurch. Ein heißes Prickeln durchströmte ihren Körper, und sie hielt beschämt den Atem an.
Hast du mich etwa da gestreichelt, Jared?, fragte sie in die
Dunkelheit. Sie wollte es gar nicht so genau wissen, setzte
jedoch heimlich hinzu: Was denkst du von mir?
Mit gemischten Gefühlen verschwand sie in der Einsamkeit ihres Zimmers.
    Jared kehrte einen Tag vor Thanksgiving zurück. Lauren
hatte sich mit einer spannenden Lektüre in ihr Zimmer zurückgezogen. Ihr Herz tanzte in ihrer Brust, sobald sie seine schweren Schritte, begleitet von dem vertrauten Klirren
der Sporen, in der Eingangshalle vernahm. Sie presste das
Buch an ihre Brust. Hörte,

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