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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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auch gerne so ausführlich begutachten, wie Sie mich gerade. Wenn wir gleichzeitig versuchen, uns zu beäugen, könnte es etwas verwirrend werden.«
Das Erscheinen der Kellnerin ersparte Jade eine Antwort. Brüsk gab sie ihre Bestellung auf. »Mein Gast nimmt ein Steak, Medium, Pommes frites und Salat. Ich nehme das Filet Mignon. Das Dessert bestellen wir später.« Sie drückte der Kellnerin die Speisekarte in die Hand und wandte sich wieder ihrem Gegenüber zu.
Er hatte sein Bierglas so fest umfaßt, daß seine Knöchel weiß waren. Seine Stimme bebte vor Zorn. »Ich bin schon ein großer Junge, Miss … wieimmersieheißenmögen. Ich kann schon selber lesen und bestellen.«
Sie hatte ihn nicht übergehen wollen, aber seine Bemerkung über das »Beäugen« hatte sie wütend gemacht. »Ich entschuldige mich für mein Benehmen. Das passiert mir manchmal, einfach so. Schlechte Angewohnheit.«
»Werden Sie mir jetzt endlich sagen, weshalb ich hier bin?«
»Nach dem Essen.«
Er murmelte einen Ausdruck, der nicht zum Repertoire einer netten Konversation gehörte. »Könnte ich in der Zwischenzeit vielleicht noch ein Bier bekommen?«
»Natürlich.« Als er das zweite Glas geleert hatte, wurde das Essen serviert. Er machte sich so ausgehungert darüber her, daß Jade sich unwillkürlich fragte, wann er wohl zum letztenmal ein anständiges Stück Fleisch bekommen hatte. Er benutzte sein Besteck schnell, aber korrekt.
»Möchten Sie gern noch ein Steak?« fragte Jade freundlich und beugte sich dabei über den Tisch. In dem Moment, als sie ihren eigenen mitleidigen Tonfall hörte, wußte sie, daß sie ihn beleidigt hatte.
»Nein«, antwortete er eisig.
Sein Stolz verbot ihm, ihr Angebot anzunehmen, und Jade beließ es dabei. Die Teller wurden abgeräumt. Er lehnte auch ein Dessert höflich ab und zuckte lediglich die Achseln, als sie Kaffee vorschlug. »Zwei Kaffee, bitte«, sagte Jade zur Kellnerin. Als der Kaffee gebracht wurde, setzte Jade zu ihrer Erklärung an.
»Ich war heute nachmittag auf dem Bau, als Sie verhaftet wurden, Mr. Burke.« Sie suchte in seinen Augen nach einer Regung, doch er zeigte keine. Sein Blick war unverändert fest auf sie gerichtet. Ein Aufflackern von Überraschung, Interesse – sie hatte irgend etwas erwartet. Das Fehlen dieser Reaktion beunruhigte sie.
»Mehreres hat mich dort beeindruckt. Zum einen, daß Sie sich nicht zurückgenommen haben, und das, obwohl Ihre Meinung offensichtlich nicht geteilt wurde und auch nicht erwünscht war. Das weist auf Überzeugung und Mut hin, Eigenschaften, nach denen ich suche. Ich brauche einen harten Typen.«
Ein Lachen stieg tief und grollend aus seiner Brust auf.
»Ich fasse es nicht! Und dafür haben Sie sich die ganze Mühe gemacht?«
»Ja, das habe ich.«
Er stützte die Arme auf den Tisch, lehnte sich vor und raunte ihr leise über die zwei vergessenen und langsam kalt werdenden Tassen Kaffee zu: »Jetzt kapiere ich. Sie suchen nach einem Abenteuer. Sie sind schrecklich reich, und Ihr Mann ist ein Workaholic, der Ihnen zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Oder Sie haben rausgekriegt, daß er die Kleine aus dem Vorzimmer bumst und wollen’s ihm auf die Tour heimzahlen.
Und da sind Sie nun heute nachmittag zufällig vorbeigekommen und ganz feucht geworden bei dem, was Sie dort gesehen haben. Also haben Sie sich von Ihrem Chauffeur zum Revier kutschieren lassen und haben mich – so reich, mächtig und gerissen, wie Sie sind – mal eben aus der Zelle geholt. War es so?«
Er ließ sich selbstzufrieden in den Stuhl zurücksinken.
»Okay, fein. Wär doch wirklich jammerschade, wenn Sie sich all die Mühe umsonst gemacht hätten. Für tausend Dollar bumse ich Sie die ganze Nacht.«

Kapitel 19
    Jade lief ein Schauer über den Rücken. »Wie können Sie es wagen …«
Er langte über den Tisch und umfaßte ihr Handgelenk.
    »Okay, fünfhundert. Schlechter Zeitpunkt zum Handeln, schließlich habe ich heute meinen Job verloren.«
Jade wand sich aus seinem Griff. Ihr erster Impuls war, ihn für diese Unverschämtheit zurechtzuweisen, wie heute nachmittag schon Matthias, wobei dessen Annäherungsversuch weit weniger beleidigend als Burkes gewesen war. Verglichen mit ihrem Gegenüber schnitt selbst ein schleimiges Individuum wie dieser Matthias besser ab– zumindest oberflächlich betrachtet.
Doch ein untrüglicher Instinkt sagte ihr, daß sich hinter dieser Fassade ein ganz anderer Dillon Burke verbarg. Der ungestutzte Bart, die langen Haare, die grobe Art – all

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