Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
Vom Netzwerk:
herum, und er starrte sie an, weil sie ihm widersprochen hatte. »Ich glaube, es kommt viel mehr darauf an, als Sie es sich selber eingestehen wollen.«
Sie nahm den Aktenkoffer, der auf dem Boden der Limousine lag, und öffnete ihn. »Das hier ist ein Prospekt, den Mr. Seffrin zum TexTile-Projekt zusammengestellt hat. Ich möchte, daß Sie ihn behalten und einen Blick hineinwerfen.« Sie reichte ihm die Klarsichthülle. »Ich werde morgen zurück nach New York fliegen. Kann ich Sie in den nächsten Tagen irgendwo telefonisch erreichen?«
»Nein. Und der Prospekt wird auch nichts an meiner Meinung ändern.«
»Das Honorar beträgt fünftausend Dollar monatlich ab Unterzeichnung des Vertrages. Nach Fertigstellung des Baus zu meiner Zufriedenheit ist ein Bonus von fünfundzwanzigtausend fällig.« Der Bonus stand nirgendwo erwähnt, und George Stein würde Gift und Galle spucken, wenn er davon erfuhr, aber Jade mußte jetzt jeden Trumpf, den sie im Ärmel hatte, ausspielen.
»Ich mache mir absolut nichts aus Geld.«
»Ach, wirklich? Sie wollten mir aber tausend Dollar für die Nacht berechnen«, erinnerte sie ihn.
»Ich wollte Sie beleidigen.«
»Das ist Ihnen gelungen.«
Er fuhr sich mit der Hand durch das lange, ungekämmte Haar. »Danke, daß Sie mich aus dem Gefängnis geholt haben, aber leider haben Sie Ihre Zeit verschwendet.«
»Das glaube ich nicht.« Die Limousine hielt bei der verlassenen, dunklen Baustelle. »Sie wissen, wo Sie mich erreichen können, wenn Sie Ihre Entscheidung getroffen haben, Mr. Burke.«
»Sie hören mir wohl nicht zu? Ich habe bereits eine Entscheidung getroffen. Meine Antwort ist nein.« Der Chauffeur kam um den Wagen und hielt die Tür auf. Er setzte einen Fuß auf den Boden, wandte sich dann noch einmal um und fragte: »Wie, sagten Sie gleich, war Ihr Vorname?«
»Jade.«
»Danke für das Essen, Jade, aber ich mag mein Steak lieber gut durch.« Mit einer blitzschnellen Bewegung packte er sie am Hinterkopf, zog sie an sich und drückte seine Zunge tief in ihren Mund. Dann ließ er sie ebenso schnell wieder frei. »Ich entschuldige mich für mein ungehobeltes Benehmen. Aber das passiert mir manchmal. Schlechte Angewohnheit.«
Er stieg aus und ließ Jade sprachlos zurück.
    ***
    Dillon stand in der Tür zu ihrem Büro. Er fühlte sich linkisch, fehl am Platz und viel zu groß für seinen Anzug. Nach jahrelangem Arbeiten an der frischen Luft bekam er Platzangst in geschlossenen Gebäuden.

    Jade Sperry saß hinter dem Schreibtisch und telefonierte. Sie saß mit dem Rücken zu ihm. Das schwarze Haar war mit einer goldenen Spange zu einem losen Pferdeschwanz zusammengehalten. Sie rollte eine Strähne um den Finger.

    »Noch eines, Cathy, ruf doch bitte bei Grahams Schule an und laß dir einen Termin für mich beim Direktor geben. Ich würde gerne noch mit ihm sprechen, bevor ich fahre … Ja … nein, werde ich nicht vergessen. Danke, daß du mich dran erinnerst. Ich bin so gegen sechs zu Hause. Bye.«

    Sie schwang auf dem Stuhl herum. Als sie Dillon bemerkte, schnappte sie kurz nach Luft. »Ja bitte? Kann ich Ihnen helfen?«
»Aus den Augen, aus dem Sinn, wie?«
Erstaunen spiegelte sich in ihren Zügen, machte ihre Augen größer und den Mund weicher. »Mr. Burke?«
Er zuckte unsicher die Achseln.
Sie stand eilig auf und kam um den Tisch. Sie trug eine weiße Bluse, einen schlichten, schwarzen Rock und dieselben schwarzen Pumps wie vor zwei Wochen in L.A. Ihre Beine waren noch genauso phantastisch, wie er sie in Erinnerung hatte.
»Ohne Vollbart habe ich Sie gar nicht erkannt«, sagte sie. »Und die Haare sind auch kürzer, oder?«
»Eine nette Umschreibung dafür, daß ich mich endlich zum Friseur geschleppt habe. Ich habe mich sogar fein gemacht.« Spöttisch breitete Dillon die Arme aus. Er trug seine besten Jeans und ein neues Hemd. Er hatte sich sogar eine Krawatte zu dem Hemd gekauft. Es war schon eine Weile her, daß er das letzte Mal eine Krawatte getragen hatte, und er hatte drei Anläufe und ein ganzes Schimpfwörterlexikon gebraucht, um sie zu binden.
Als er sich in seinem billigen Hotel schließlich im Spiegel begutachtete, fand er, daß er das Beste aus sich gemacht hatte, und wenn das nicht gut genug für sie war, dann eben nicht. Wer brauchte das alles hier überhaupt?
Er.
Zu dieser Erkenntnis war Dillon nach tagelangen, quälenden Überlegungen gelangt. Verdammt sollte sie sein, diese Jade Sperry! Sie hatte es geschafft, ihn zum erstenmal seit Jahren wieder für etwas zu

Weitere Kostenlose Bücher