Brown Sandra
Matthias lockerte fluchend den Knoten seiner Schaulustiger versammelte sich Gesellschaft. »Officer, halten Sie lieber diese Leute hier zurück. Ich habe keine Lust, eine Klage an den Hals zu kriegen, falls hier jemand zu Schaden kommt.«
Jade wurde mit den anderen Zuschauern zurückgedrängt, aber irgend etwas veranlaßte sie, dazubleiben und abzuwarten, wer oder was diesen Polizeieinsatz veranlaßt hatte. Sie verharrte mit den anderen zusammen in gespanntem Schweigen, während sich der Lastenfahrstuhl langsam dem Boden näherte. Schließlich öffnete sich die Metalltür, und ein Mann wurde in die Arme der Uniformierten geschubst.
»Sie!« zischte Matthias wütend. »Das hätte ich mir denken können!«
Es war der Mann, den Jade durchs Fernglas beobachtet hatte. Krawatte. Eine Gruppe langsam um die kleine
Kapitel 18
Der Polizist drängte Matthias zur Seite und trat auf den Mann zu, dessen Hände auf dem Rücken mit einem Gürtel gefesselt waren. Hinter ihm kamen zwei weitere Arbeiter aus dem Fahrstuhl, blieben jedoch auf Distanz.
Er hatte nicht kampflos aufgegeben, wie Jade feststellte. Er blutete aus einer Platzwunde über der Braue, und auch die Gesichter der beiden anderen sahen schlimm aus. Der Blick, mit dem er die Umstehenden, insbesondere Matthias musterte, war voller Verachtung.
Schließlich fragte der Policeofficer: »Okay, was hat sich da oben abgespielt?«
»Er hätte uns alle umbringen können«, platzte einer der Männer heraus. »Hat er auch fast geschafft, aber dann haben wir ihm die Hände fesseln können.«
Der Officer nickte seinem Partner zu. »Nimm ihm den Gürtel ab und leg ihm Handschellen an.« Er wandte sich wieder an den, der geantwortet hatte. »Wer sind Sie?«
»Der Vorarbeiter hier. Wir haben oben an den Luftschächten gearbeitet. Plötzlich fing er an, über das Material zu meckern. Ich hab’ ihm gesagt, daß ihn das einen Scheißdreck angeht und daß er sich wieder an die Arbeit machen soll. Aber er hat sich geweigert und wollte Mr.Matthias sprechen. Ich hab’ ihm gesagt, daß der Boß einen Scheiß auf seine Meinung gibt und er endlich weitermachen soll, oder ich müßte seinen Arsch vor die Tür setzen. Da hat er mir eine verpaßt.« Er faßte sich an sein geschwollenes Kinn.
»Stimmt das?« fragte der Cop den Latino, der mit aus dem Fahrstuhl gestiegen war.
» Si. Er angefangen, alle zu schlagen.«
»Er hat rumgebrüllt und Mr. Matthias beschimpft.«
»Mich?« fragte Matthias und trat vor. »Was habe ich damit zu tun? Ich bin ja nicht mal oben gewesen.«
»Sie haben den Dreck bestellt.« Die tiefe, vibrierende Stimme des beschuldigten Mannes ließ alle anderen für einen Moment verstummen. »Ihr Bau wird wie Papier abfackeln, sobald auch nur ein Furz durch diese Luftschächte steigt.«
Matthias fluchte in sich hinein. »Der tickt doch nicht ganz richtig. Ich hab’s mir schon gedacht, als ich ihn einstellte. Aber irgendwie tat er mir leid. Ich habe nichts als Scherereien mit dem, aber solange er arbei…« Die Faust traf ihn in den Magen, und er klappte zusammen.
Der Officer hatte dem Mann kaum den Gürtel abgenommen, da war die Attacke schon passiert. Er versuchte noch, den Mann festzuhalten, doch der stieß ihn einfach beiseite, packte Matthias am Kragen und drückte ihn gegen den Gitterzaun. Mit vereinten Kräften schafften es die Polizisten, ihn von Matthias abzubringen und ihm Handschellen anzulegen. Er wurde zum Streifenwagen geführt und auf die Rückbank verfrachtet. Dabei wurden ihm seine Rechte verlesen.
»Dafür reiße ich dir den Arsch auf«, schrie Matthias und drohte dem Mann mit der Faust. »Ich zeige dich wegen Körperverletzung an, du Bastard!«
»Lieber das, als ein Mörder sein«, rief der Mann durch das Rückfenster.
»Sie müssen aufs Revier kommen, um die Formulare auszufüllen«, sagte der Officer zu Matthias. »Sie beide auch. Wir brauchen auch von Ihnen eine Aussage«, erklärte er den Arbeitern.
Sie schüttelten den Kopf und fluchten leise in sich hinein, als der Officer zu seinem Partner in den Wagen stieg und losfuhr.
Die Menge löste sich auf. Jade blieb in der Nähe und wartete fast zwei Stunden, bis sie Matthias in seinem Jaguar davonfahren sah. Die Sekretärin saß noch immer am Computer und tippte, als Jade zum zweitenmal an diesem Tag den Bauwagen betrat, ohne anzuklopfen. »Was wollen Sie denn noch?« fragte die Sekretärin unwirsch.
»Ich brauche ein paar Informationen.«
»Mr. Matthias ist bereits gegangen.«
»Sie können mir sicher auch
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