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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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ist?«

Kapitel 4
    In Neals Zimmer war es noch dunkel, als Ivan Patchett die Tür aufriß und hereinstürmte. Er polterte zum Bett, zog die Decke weg und versetzte Neals blankem Hinterteil einen harten Schlag.
    »Du kleines Stück Scheiße!«
Neal rollte sich zur anderen Seite und sprang auf. Vater und
    Sohn starrten sich über das zerwühlte Bett an. Neal war nackt. Ivan trug Boxershorts und ein altmodisches weißes Unterhemd. Vereinzelte Strähnen seines eisgrauen Haares standen vom Kopf ab. Dennoch gab er alles andere als eine komische Figur ab– sein finsterer Blick war zum Fürchten.

    »Was, zum Teufel, ist in dich gefahren?« Neal stemmte die Hände in die schmalen Hüften. Er sah verschlafen und mißmutig aus. Den schlanken, sportlichen Körper verdankte er eher seinen Erbanlagen als hartem Training. Er machte sich nicht schlecht auf dem Sportplatz, doch Neal setzte ihn nur ein, wenn es unbedingt nötig war. Er fand, ihm stand dieser makellose Körper, wie alles andere auch, einfach zu.
    »Fritz hat angerufen«, sagte Ivan.
    »Tatsächlich? Es ist mitten in der Nacht. Ich leg ’ mich wieder hin.«
»Den Teufel wirst du tun!«
Neals Kopf lag schon beinahe wieder auf dem Kissen, als Ivan ihn beim Schopf packte und hochzog. Ohne Vorwarnung trat er ihm ins Kreuz. Neal prallte gegen die Wand. Er schwang herum, die Fäuste zum Kampf erhoben.
»Hast du dieses Mädchen gestern abend vergewaltigt?«
Sofort ließ Neal die Fäuste sinken. »Zum Teufel, ich weiß nicht, wovon du redest.«
»Ich rede von Jade Sperry, die in diesem Moment im Gerichtsgebäude sitzt und dich der Vergewaltigung beschuldigt. Davon rede ich.« Ivan pochte mit dem Zeigefinger auf Neals Brust. »Du wirst mir jetzt die Wahrheit sagen, Junge.« Ivans Dröhnen hätte selbst Tote geweckt.
Neals Blick schweifte durch den dämmerigen Raum, verweilte kurz auf einigen Gegenständen, bis er schließlich auf Ivans furchteinflößendem Gesicht haften blieb. »Wenn sie behauptet, daß es ’ne Vergewaltigung war, dann ist sie ’ne verdammte Lügnerin.«
»Also weißt du sehr wohl, wovon ich rede, du verlogener kleiner Hurenbock.«
»Ich lüge nicht!« rief Neal. »Hutch, Lamar und ich haben sie zum Fischen mitgenommen. Wir hab’n paar Bierchen gekippt. Paar Witze gerissen. Sie wurde zutraulich– ich meine wirklich zutraulich, Daddy. Sie hat drum gebettelt– also haben wir’s ihr besorgt.«
Ivan starrte ihn an, und in seinen Augen spiegelte sich die Morgendämmerung wie in Glasscherben. »Blödsinn. Die kleine Sperry ist keine von der leichten Sorte. Sie und der Parker-Junge kleben doch wie Pech und Schwefel zusammen. Was sollte sie von euch drei Nichtsnutzen wollen?«
Neal fluchte in sich hinein und strich sich durchs pomadige Haar. »Ich schwör’s dir, Daddy. Sie hat’s drauf angelegt. Sie tut immer so, als hätte sie nur Augen für Parker, aber bei jeder Gelegenheit wackelt sie mir mit ihrem kleinen Arsch vor der Nase rum. Und wenn ihr Typ dann auftaucht, tut sie affig und behandelt mich wie’nen Stück Hundescheiße.
Meinst du, ich lass’ mir das einfach so gefallen von der kleinen Schlampe? Nein, verdammt! Ich fand, es war an der Zeit, ihr zu zeigen, was’nen richtiger Kerl ist. Wenn sie das’ne Vergewaltigung nennt, dann ist das ihr Problem.«
»Von wegen!« brüllte Ivan. Bis dahin hatte erden Erklärungen seines Sohnes erstaunlich ruhig zugehört. Jetzt knirschte er allerdings mit den Zähnen. »Es ist eben nicht ihr Problem! Sie hat’s zum Problem des Sheriffs gemacht. Und damit ist es jetzt meins!«
Neal kratzte sich im Schritt. »Und was hast du jetzt vor?«
»Überhaupt nichts.«
»Hä?« Neals gleichgültige Haltung bröckelte zusehends.
»Gar nichts werde ich tun, bis du mir erzählst, was wirklich vorgefallen ist. Hast du dieses Mädchen zum Sex gezwungen?«
Neal zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Na ja, ist schon ’nen bißchen wild zugegangen.« Eilig fügte er hinzu: »Aber sie hat’s drauf angelegt, ehrlich!«
»Was ist mit Hutch und Lamar?«
»Die wollten auch ’nen Häppchen abhaben.« Er grinste.
»Wie heißt es so schön: Man soll immer abgeben…«
Ivan war drauf und dran, ihm eine zu kleben, doch dann fand er, daß es den Aufwand nicht lohnte und ließ die Hand sinken. »Hutch– bei dem kann ich mir das vorstellen. Aber Myrajanes Muttersöhnchen soll ihr zwischen die Beine gegangen sein? Das glaub’ ich einfach nicht.«
»Wir mußten ’nen bißchen nachhelfen bei Lamar, aber dann hat er’s voll

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