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Brown Sandra

Brown Sandra

Titel: Brown Sandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hauch von Skandal
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Fauxpas feuern. »Wie lautet die Bedingung?« flüsterte sie.
»Morgen vor dem Biokurs gehst du mit mir Kaffee trinken. Und erzähl mir nicht, daß du Unterricht hast. Ich habe dich nämlich um diese Zeit immer in der Bücherei gesehen.«
»Miss Sperry?«
Der Klang von Miss Dorothys Stimme veranlaßte Jade, blitzschnell einzuwilligen und Hank, der den Apfel in der Jackentasche verschwinden ließ, aus dem Lager zu schieben.
Die Nasenflügel der alten Dame bebten vor Entrüstung.
»Wer war denn dieser impertinente junge Mann?«
Jade stammelte eine halbwegs plausible Erklärung, doch innerlich mußte sie lachen bei dem Gedanken, wie impertinent Hank Arnett war.
Am nächsten Tag trafen sie sich zum Kaffee, und bald wurde eine Gewohnheit daraus. Hank lud Jade zum Essen ein, ins Kino, zu Konzerten, doch zu seinem Bedauern lehnte sie jedesmal ab. Sie bekam auch Angebote von anderen Studenten, die sie jedoch unmißverständlich ausschlug. Hank hatte sich ihr auf eine freundliche, nicht bedrohliche Weise genähert, die sie tolerieren konnte.
An einem sonnigen Nachmittag, kurz vor Ende der Weihnachtsferien, spielte Jade mit Graham im Garten, als Cathy nach ihr rief. »Jade, du hast Besuch!«
Hank kam über den Rasen gelaufen und ließ sich neben ihr ins Gras fallen. »Hi, ist zwar ’n bißchen verspätet, aber trotzdem fröhliche Weihnachten und ein frohes, neues Jahr.«
»Gleichfalls.«
»Und war der Nikolaus lieb zu dir?«
»Zu lieb«, antwortete sie und dachte beschämt an die Großzügigkeit der Hearons, die sie nicht erwidern konnte.
»Du bist aber früh aus Winston-Salem zurück.«
Hank zuckte die Achseln. »War nicht viel los. Immer nur essen. Meine Mom hat entschieden, ich sei zu dünn, und sich in den Kopf gesetzt, das zu ändern. Ich habe sie daran erinnert, daß ich schon immer dünn war, aber sie hat mich trotzdem vollgestopft. Ich werde bis Ostern keinen Bissen mehr zu mir nehmen. Jade, wer ist der Kleine?«
Ein Satz war dem nächsten gefolgt, doch jetzt entstand eine Pause. Hank neigte den Kopf zur Seite und sah Jade neugierig an, wie ein Hund sein Herrchen.
»Das ist mein Sohn. Er heißt Graham. Sag hallo zu Hank, Graham.« Graham krabbelte über den Rasen auf Hank zu und patschte ihm auf die Nase.
»Hey!« Hank hob die Fäuste, als wollte er mit dem Kleinen boxen, und stupste ihn dann sanft in den Bauch. Graham lachte.
»Ich bin nicht verheiratet, und ich war es auch nie, Hank.«
»Hab’ ich danach gefragt?«
»Aber du wolltest es.«
»Bedeutet dir sein Vater etwas?«
»Soweit es mich betrifft, hat Graham keinen Vater.«
Hank lächelte sie an, schnappte sich Graham und ließ sich rückwärts mit ihm ins Gras fallen. Graham liebte Balgereien. Ihr Gelächter lockte Cathy zur Hintertür. Sie sah die drei und lud Hank ein, zum Essen zu bleiben.
    ***
    »Ich werde dich schrecklich vermissen.« Hank starrte betrübt in den Regen auf der Windschutzscheibe. Es war ein heftig prasselnder Frühlingsschauer. »Wenn meine Mutter nicht so einen Aufstand machen würde, könnte ich hierbleiben und die Sommerschule besuchen.«

    »Nein, Hank, das kannst du nicht machen. Und schon gar nicht meinetwegen.«
Jade saß auf dem Beifahrersitz seines Volkswagens, den er wie einen Marienkäfer angemalt hatte. Hank drehte sich zu ihr und sah sie an. »Jade, alles was ich tue, tue ich deinetwegen. Hast du das immer noch nicht begriffen?«
Sie senkte den Blick. »Ich habe dir schon vor Monaten gesagt, daß wir nur Freunde sein können. Mehr nicht. Ich erinnere mich jedenfalls noch sehr gut an das Gespräch. Es war kurz nach den Weihnachtsferien, wir haben zusammen Bio geübt und …«
»Ich weiß, ich weiß.«
»Dann schieb es jetzt nicht auf mich, wenn du enttäuscht bist. Ich war von Anfang an ehrlich zu dir.« Sie langte nach dem Türgriff, doch Hank hielt ihren Arm fest.
»Du bist nicht ganz ehrlich gewesen, Jade. Du hast mir zwar gesagt, daß wir lediglich Freunde sein können, aber nicht, warum. Ich kann nur raten, daß deine Gründe dafür irgendwie mit Graham zusammenhängen.«
Sie schüttelte heftig den Kopf.
»Hör zu, Jade. Ich bin total vernarrt in diesen Kleinen. Es ist mir egal, wer sein leiblicher Vater ist. Ich würde so gerne sein Dad sein.«
»Bitte, Hank, bitte nicht«, stöhnte sie. »Bitte, hör auf. Ich kann deine Gefühle einfach nicht erwidern.«
»Woher willst du das wissen?«
»Ich weiß es.«
»Warum, Jade? Sag’s mir. Ich weiß, daß du mich magst.« »Ich mag dich sehr.«
»Aber … was?«
Sie schaute weg

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