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Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Titel: Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ames Carlin
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der seinen Drums die Sporen gab. Noch mehr Feuer verlieh Bruce dem Song mit einem wilden Gitarrensolo, das schließlich, als Van Zandt, Feigenbaum und Cherlin mit einstiegen, in ein furioses Finale mündete.
    Die Band gönnte sich keine Pause, bevor sie den Höhepunkt der Show präsentierte: die dreizehnminütige Fassung einer weiteren Neukomposition, die ebenfalls einen bekannten Titel trug. Ähnlich wie »Dance, Dance, Dance« und »I’m in Love Again« hatte jedoch auch »Jambalaya« mit dem gleichnamigen Song von Hank Williams lediglich den Titel und die romantisch-verklärte Sicht auf New Orleans gemein. Auf den von Bruce handgeschriebenen Setlists findet sich der Song übrigens meistens, wenn nicht gar immer, in der Schreibweise »Jumbeliah«. Ob er auf diesem Weg eine Verwechslung mit dem Williams-Song ausschließen wollte (was allerdings bei den erwähnten anderen Songs offenbar kein Problem war), ihm diese Schreibweise besser gefiel oder ob sie auf seine doch eher lückenhafte Schulbildung zurückzuführen ist, lässt sich nicht klären. Auf der Basis einer schlichten Folge von drei Akkorden erzählt der Song die Geschichte eines Mädchens, »strong like a lion/Wild like a tiger«, die dich so sehr liebt, dass »all you can do is/Roll over, roll over, roll over«. Wieder einmal übertönt die Musik den Text, und der von Van Zandt geschriebene Bläsersatz in Kombination mit seinen eigenen Slide-Guitar-Einlagen, dem mehrstimmigen Backgroundgesang und Bruce’ rasanten Gitarrensoli verwandeln das Stück in ein wahrhaft monumentales Rockopus. »Dieser Song war in aller Munde«, erinnert sich Cherlin. »Er war unser größter Hit. Die Leute waren ganz wild darauf, ihn zu hören, und wir übten ihn bis zum Umfallen.«
    Leider bestand ihr Publikum nur aus einer Handvoll Freunde und ein oder zwei weiteren Zuhörern, die zufällig vorbeikamen. »Tinker sagte: ›Hey Mann, wir treten im Lincoln Center auf.‹ Und wir dachten: ›Yeah! Das wird unser Durchbruch‹«, sagt Bruce. »Aber das Publikum blieb aus.« Das Missverhältnis zwischen den großen Erwartungen, die er in die Show im Lincoln Center gesetzt hatte, und dem, was tatsächlich dabei herauskam, löst bei Bruce immer noch Kopfschütteln aus. »Jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin und das Center sehe, sage ich mir:« – und dabei setzt er eine sehr zerknirschte Miene auf – »›Oh Mann, da ist es.‹«
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    1   Wie Anthonys Leben genau aussah, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, lässt sich nicht zweifelsfrei klären, da er sich vom Rest seiner Familie entfremdet hatte und niemand von den jüngeren Nachkommen weiß, womit genau er seine Brötchen verdiente.
    2   Das Paar, das lange geschieden und viele Jahre getrennt gewesen war, hatte sich Ende der 60er-Jahre bei Hochzeitsfeierlichkeiten wiedergetroffen und seine Beziehung wieder aufgeommen. Anthonys dritte Frau war kurz zuvor gestorben (die Sekretärin, für die er Adelina Ende der 30er-Jahre sitzengelassen hatte, war ebenfalls verstorben). Zwar heirateten sie nicht wieder, doch lebten sie die folgenden zehn Jahre bis zu Anthonys Tod wieder zusammen.
    3   Bruce: »Für mich klingt das nicht ganz plausibel. Wenn sie uns wirklich als Vorgruppe hätten engagieren wollen, dann hätten wir dafür alles andere stehen und liegen lassen.«

Kapitel 7
JEMAND, DER ÄHNLICH VERRÜCKT WAR WIE ICH
    Wie Bruce sich erinnert, trafen sie sich zum ersten Mal im Sommer 71 am Strand. »Sie arbeitete an einem kleinen Stand an der Promenade von Asbury Park«, sagt er. »Sie war umwerfend, eine Italienerin halt. Und witzig! So unglaublich witzig.« Diane Lozito hingegen meint, ihm zum ersten Mal im Upstage-Café Green Mermaid begegnet zu sein. Ihren damaligen Freund Billy »Kale« Cahill, einen Jurastudenten, der im Summer in Asbury Park als Rettungsschwimmer jobbte, hatte Bruce einige Wochen zuvor über ein paar Freunde kennengelernt. Trotz seines Juristencharmes und seiner grundsoliden Rettungsschwimmerart war er in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Biertrinker und zu Handgreiflichkeiten neigender Draufgänger. Bruce nannte ihn Wild Billy, und seiner sechzehnjährigen Freundin gab er den Namen Crazy Diane. Eine Frau, die sich mit Kale einließ, musste seiner Meinung nach verrückt sein.
    Eines Tages wurde Bruce, Cahill, Lozito und ein, zwei anderen Freunden die Hitze im Upstage unerträglich, und sie entschlossen sich, in einem der vielen Seen rund um Monmouth County ein frühmorgendliches Bad

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