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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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auf Deckel, haben sich immer gut leiden können.«
    Sie legte erneut die Stirn in Falten und holte dabei tief Luft.
    »Deshalb war Walter auch so sauer auf Theo, als er das mit Adolfo damals abgezogen hat. Und er hat ihm wirklich dabei geholfen, einen neuen Job zu kriegen; hat Bewerbungen geschrieben für ihn und so weiter. Adolfo hat ja nicht mal einen Computer, und sein Deutsch ist auch nach all den Jahren nicht so gut.«
    »Aber wenn Herr Vasquez die meiste Zeit in Spanien verbringt, kann er doch nicht in Deutschland arbeiten?«
    »Nein, nein, er ist seit gut drei Jahren Frührentner. Nach seinem zweiten Herzinfarkt konnte er nicht mehr und wurde in Rente geschickt.«
    »Wissen Sie, wie alt Herr Vasquez ist?«, fragte Hain mit aufgeklapptem Notizblock in der Hand.
    »Adolfo ist letzten Mai Jahr 55 geworden. Schnapszahl, deshalb kann ich mich noch so gut daran erinnern. Obwohl es kein schönes Fest gewesen ist, weil seine Ilona erst ein paar Monate vorher gestorben war, kurz vor Weihnachten.«
    Sie hob traurig den Kopf.
    »Krebs. Es ging ganz furchtbar schnell zu Ende mit ihr.«
    »Traurig, so ein Schicksal, ja«, erwiderte Lenz empathisch. »Aber von einem Papier oder Schriftstück, das Herrn Stark gehörte oder er irgendwo deponiert hatte, wissen Sie nichts?«
    »Was genau soll denn das sein? Was meinen Sie mit Schriftstück oder Papier?«
    »Das genau wissen wir eben noch nicht. Wir hoffen, dass Herr Vasquez uns mehr dazu sagen kann, sobald er aus der Narkose erwacht ist.«
    »Aber ich weiß wirklich nichts von so etwas. Mit mir hat Adolfo nie darüber gesprochen, und wie gesagt, dass er etwas mit Theo, also Herrn Stark, zu schaffen hatte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dazu hat er ihn einfach zu sehr gehasst.«

7
    »Ich würde dich nicht mehr als meinen Freund bezeichnen, wenn du dafür gesorgt hättest, dass ich bei der Polizei rausfliege«, bemerkte Hain trocken, nachdem die beiden Polizisten wieder im Wagen saßen. Der Schneefall war etwas weniger geworden, doch auf den Straßen lag noch immer die ganze weiße Pracht. Ein paar Grundstücke weiter war ein älterer Mann dabei, mit dem Schneeschieber den Bürgersteig vor seinem Haus zu räumen.
    »Du meinst, wenn ich dafür sorgen würde, dass du zu einem THC-Test eingeladen würdest?«
    »Zum Beispiel, ja. Obwohl ich schon seit ein paar Wochen nicht mehr gekifft hab. Mit den Kindern wird das immer komplizierter, und nachdem Carla ganz weg ist davon, ist es für mich auch nicht mehr so prickelnd. Allein macht es halt nicht mal halb so viel Spaß.«
    »Nachweisen könnte man es garantiert noch.«
    Der Oberkommissar winkte ab.
    »Vergiss es. Nach zwei Wochen ist es längst zu spät. Und die berühmte Haarprobe à la Daum funktioniert bei Haschisch nicht.«
    »Dann müsste ich eben zuerst dafür sorgen, dass du wieder mal was rauchst.«
    »Mann, kannst du ein Drecksack sein, Paule.«
    Der junge Polizist griff zum Zündschlüssel und wollte den Toyota starten, überlegte es sich jedoch anders und wandte sich wieder seinem Kollegen zu.
    »Außerdem ging es doch auch gar nicht darum, wer wann was weggekifft hat. Ich hatte einfach bemerkt, dass ich dich nicht mehr als meinen Freund bezeichnen würde, wenn du mich in irgendeiner Form so anscheißen würdest, dass ich meinen Job verliere. Ob wegen der Kifferei oder was anderem, spielt dabei wirklich keine Rolle.«
    »Und das macht die Sache im Fall Stark/Vasquez ja so spannend. Wir stehen dabei, als der Spanier uns erzählt, dass Theo Stark sein Freund ist, und wir den gefälligst beschützen sollen, und hier erfahren wir, dass er ihm den Verlust seines Arbeitsplatzes zu verdanken hat. Irgendwer will uns hier volle Kanne verladen, zumindest sieht es im Moment so aus.«
    »Ja, ich bin auch schon ziemlich gespannt, wie Señor Vasquez dieses Paradoxon aufzulösen imstande ist.«
    »Wollen wir ins Klinikum fahren und schauen, ob er schon ansprechbar ist?«
    Hain warf einen Blick auf die Digitaluhr in der Mitte des Armaturenbretts, die 15:45 Uhr anzeigte.
    »Das wäre nach meiner Meinung eindeutig zu optimistisch. Der ist, selbst wenn er schon aus dem OP raus ist, noch voll unter Strom, also in Narkose. Das lassen wir mal lieber bleiben und versuchen es morgen früh. Viel lieber würde ich den Black Crows noch einen Besuch abstatten.«
    Lenz sah seinen Kollegen unsicher an.
    »Das meinst du jetzt nicht ernst, oder? In jedem Seminar wird explizit darauf hingewiesen, dass kein gewöhnlicher Bulle sich

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