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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Ralf?«, wollte der Rockerboss unwirsch und ohne jegliche Begrüßung wissen.
    »Wir haben Probleme gekriegt, Andy. Da sind Bullen im Haus gewesen. Mindestens zwei, vermute ich, vielleicht aber auch viel mehr.«
    »Und?«
    Der Mann auf dem Beifahrersitz zuckte mit den Schultern.
    »Was mit Stefan ist«, erklärte er kleinlaut, »kann ich dir nicht genau sagen, aber vermutlich haben sie ihn geschnappt.«
    »Wie, geschnappt?«
    Es folgte ein kurzer Abriss der Ereignisse in und vor dem Haus, auf der Straße, und wie er nach dem Zusammenprall mit dem Metzger den Polizisten übertölpelt hatte.
    »Er geht auf jeden Fall nicht ans Telefon. Ich vermute, dass sie ihn schon hatten, als ich wieder dort ankam. Also habe ich sofort einen Schuh gemacht, aber der eine Bulle kam halt hinter mir her.«
    »Wo sind die Sachen geblieben, die ihr dabei hattet?«
    »Die sind alle schon im Haus gewesen, bei Stefan, der unten im Eingang auf mich gewartet hat.«
    »Na, schöne Scheiße. Dann wissen die Bullen jetzt, was dort ablaufen sollte.«
    »Von ihm werden die nichts erfahren, da kannst du ganz sicher sein. Für den lege ich meine Hand ins Feuer.«
    »Das kann schon sein, aber was sollte er denen noch erzählen müssen, bei dem Zeug, das ihr dabei hattet?«
    Ralf Prentel, wie der Mann auf dem Beifahrersitz mit vollem Namen hieß, ließ den Kopf sinken und machte ein bedrücktes Gesicht.
    »Das lässt sich nicht schönreden, ja. Mit dem, was die Bullen vermutlich bei ihm gefunden haben dürften, sollte das so sein.«
    »Was aber noch viel schlimmer ist«, setzte Blatter den Gedanken fort, »ist die Tatsache, dass sie jetzt zu Recht vermuten dürften, dass in der Wohnung des Kanaken irgendwas Spannendes zu finden sein muss. Sonst würde das ja alles keinen Sinn machen, oder?«
    »Darüber habe ich mir auf der Fahrt hierher auch schon meine Gedanken gemacht, Andy«, gab Prentel devot zurück. »Vielleicht denken sie ja auch nur, dass wir die Spuren der Geschichte verwischen wollten.«
    Blatter dachte ein paar Sekunden lang nach.
    »Das kann ich mir zwar gar nicht vorstellen, aber eine Möglichkeit ist es immerhin. Und wenn Stefan dann noch seine Schnauze hält, könnte die Sache doch noch vernünftig ausgehen.«
    »Aber ich sag doch, dass er …«
    »Ja, ich hab’s gehört«, unterbrach der bullige Mann auf dem Fahrersitz den Satz. »Und daran habe ich auch keinen Zweifel, dafür ist Stefan cool genug. Was mir nur Sorge macht, ist, wenn die verdammten Bullen die Bude jetzt so richtig auseinandernehmen und das finden, was wir nicht gefunden haben. Das wäre ja nun so was von Scheiße.«
    »Aber wir haben doch jeden Winkel dieses Rattenlochs auf den Kopf gestellt, Andy, und wir waren uns fast zu 100 Prozent sicher, dass er den Krempel nicht dort hatte.«
    »Ja«, stimmte Blatter vermeintlich zu, »aber eben leider nur zu fast 100 Prozent. Deshalb hatte ich euch ja noch mal hingeschickt, weil es eben nicht glatt 100 Prozent waren.«
    »Um was es dir dabei eigentlich geht, willst du mir vermutlich immer noch nicht sagen, oder?«
    »Nein, das hat dich nicht zu interessieren.«
    »Schon klar. Du weißt schon, was du tust.«
    »Das stimmt.«
    Der erste Mann des Kasseler Black-Crows-Charters sah seinem Helfer lange ins Gesicht, wo er trotz der relativen Dunkelheit jede Menge Furcht erkennen konnte. Furcht, die sich nicht auf die Polizei oder ein eventuelles Erwischtwerden bezog.
    »Und du bist sicher, dass der Bulle, dem du eine verpasst hast, dich nicht erkannt hat?«
    »Ganz sicher, ja. Der hatte gar keine Chance, mich zu sehen.«
    »Und was ist mit dem Schlachter?«
    »Genau das Gleiche. Ich bin ihm in sein komisches Wägelchen gerannt und kurz zu Boden gegangen, bin aber clevererweise unten geblieben, als der Bulle aufgetaucht ist. Dann habe ich darauf geachtet, dass ich ihm nicht die Visage zudrehe, und schon war ich weg.«
    »Du weißt schon, dass jetzt jeder noch so blöde Streifencop nach dir sucht? Das weißt du doch? Wenn man auf einen Bullen ballert, das können die ganz und gar nicht leiden.«
    Prentel winkte ab, wobei ihm die Andeutung eines Grinsens über das Gesicht huschte.
    »Ja, schon klar, aber die haben wirklich nichts, wonach sie konkret suchen könnten. Er hat mich nicht gesehen, und die Ecke, wo ich ihm eine verpasst habe, ist noch dazu ziemlich dunkel. Vermutlich ist der Bulle sogar immer noch k.o., sodass sie noch viel weniger haben.«
    »Vergiss nicht, dass du und Stefan schon ein paar Sachen zusammen gemacht habt

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