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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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blätterte darin.
    »Der schwerer Verletzte hört auf den Namen Rainer Barzel, und das ist kein Gag, der heißt wirklich wie der ehemalige Politiker. Der andere ist türkischer Abstammung, aber in Darmstadt geboren. Sein Name ist Celal Daver. Beide sind in der Frankfurter Bordellszene zu Hause, wie die beträchtlichen Einträge im Zentralregister belegen. Aktuell sind obendrein bei Barzel vier Verfahren anhängig, bei Daver drei, vorwiegend wegen Körperverletzung, Nötigung oder Bedrohung.«
    Er klappte den Block zu und sah seine Kollegen an.
    »Mit den Genossen war und ist nicht gut Kirschen essen, also könnt ihr wirklich mehr als froh sein, mit ein paar Beulen aus der Geschichte herausgekommen zu sein.«
    Hain nickte.
    »Das stimmt, RW, da bin ich wirklich heilfroh drüber.«
    »Gar keine Frage«, stimmte Lenz ebenfalls zu. »Was mich aber viel mehr beschäftigt ist dieses verdammte Schreiben, das Stark offensichtlich schützen sollte, seine Wirkung jedoch klar und deutlich nicht erfüllt hat. Was hat er über die Crows gewusst, dass die so brutal durchdrehen?«
    Der Hauptkommissar unterrichtete seinen Kollegen über das, was Stefan Trosser ihnen am Morgen zum Ende des Verhörs mit auf den Weg gegeben hatte.
    Wenn ihr nicht wollt, dass irgendwann hier in der Gegend 100 oder 200 Tote rumliegen, dann macht ihr euch am besten sofort auf den Weg.
    Alle dachten ein paar Sekunden über das Gehörte nach.
    »Klingt ein bisschen wie die überzogene Reaktion eines auf frischer Tat Ertappten«, bemerkte Kriminalrat Schiller schließlich.
    »Das haben wir uns auch zuerst gedacht«, stimmte Lenz ihm zu, »aber in Verbindung mit diesem ominösen Schriftstück wollten wir es dann doch nicht ausschließlich in diese Kategorie einordnen.«
    »Könnte es denn überhaupt sein«, wollte Uwe Wagner wissen, »dass dieser Stark etwas darüber wusste, was die Black Crows planen?«
    Lenz und Hain sahen sich kurz an.
    »Na ja«, antwortete der Oberkommissar, »die einzig wirklich stimmige Option wäre der neue Flughafen. Da hat er Dienst geschoben als … so was wie Nachtwächter. Aber was in aller Welt sollte passieren, dass plötzlich 100 oder 200 Leichen dort herumliegen? Und was sollte das dann noch alles mit den Black Crows zu tun haben?«
    »Waren Sie schon am Flughafen und haben dort mit den Verantwortlichen gesprochen?«, wollte Schiller wissen.
    »Nein. Das hatten wir vor, nachdem wir hier mit Frau Stark gesprochen haben.«
    »Die beiden von heute«, warf Gecks ein, »stehen nach meinen ersten Informationen den Crows gar nicht mal so nah. Eher würde ich sie als die klassischen Ausputzer bezeichnen, die man holt, wenn es gar nicht mehr anders geht.«
    »Das ist übrigens auch der Grund, weshalb der Kollege Weißenstein der Auffassung ist, dass es sich hier definitiv nicht um einen Vorgang aus dem Bereich der organisierten Kriminalität handelt. Er möchte zwar gern über die Ermittlungsergebnisse auf dem Laufenden gehalten werden, ist jedoch felsenfest davon überzeugt, dass wir es hier nicht mit der OK zu tun haben.«
    »Schade eigentlich«, fiel Hain dazu ein. »Dann wären wir diese Bande und diesen beschissenen Fall nämlich ein für alle Mal los.«
    »Das Gleiche habe ich auch schon gedacht, Herr Hain, aber so einfach geht es dann leider doch nicht. Wenn die nicht wollen, dann müssen sie auch nicht.«
    Während der Kriminalrat gesprochen hatte, war die Küchentür in den Raum geschoben worden und der deutlich übergewichtige Körper von Heini Kostkamp presste sich durch die Öffnung.
    »Ich will ja nicht drängeln, meine Herren Ermittler, aber so langsam müsstet ihr den Ort des Geschehens mal den Spezialisten überlassen. Draußen sind wir soweit durch und würden jetzt gern hier drinnen weitermachen.«
    »Klar, Heini«, antwortete Lenz mit einem Kopfnicken. »Hast du schon was gefunden, das für uns von Interesse sein könnte?«
    Kostkamp nickte.
    »Mich schaudert zwar, wenn ich daran denke, aber ihr erfahrt es ja ohnehin.«
    »Nun mach es mal nicht so spannend«, zeigte Hain sich ein wenig ungeduldig.
    Der Mann von der Spurensicherung warf dem Oberkommissar einen sein Missfallen deutlich zum Ausdruck bringenden Blick zu, bevor er sich an den Leiter der Mordkommission wandte.
    »Die Jungs wussten, wie man dem Rest der Menschheit richtig wehtun kann. In den Trommeln ihrer Smith & Wesson Modell 29 befanden sich Dum-Dum-Geschosse. Offenbar selbst angefertigte zwar, aber ziemlich gut gemachte. Wenn man so ein Ding

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