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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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ziemlich steil, und erst ein gutes Stück weiter, wo der Abhang flacher wurde, führten Wege quer zu der Richtung, die die Männer eingeschlagen hatten, in die Niederung hinunter. Bald kamen sie an einen breiten, grasbewachsenen Weg, der in südwestlicher Richtung von der Straße abzweigte und sich dort, wo der Wald dichter wurde, etwas verengte. Er querte die beiden Bäche, die hier schmal und steinig waren, und führte, wie Cadfael jetzt einfiel, in den Großen Wald, der einige Meilen entfernt war.
    Sie hatten diesen Weg gerade erreicht, als der Junge, der ihnen in seinem Eifer vorausgeeilt war, aufgeregt den Weg entlang gerannt kam und mit dem Arm hinter sich deutete.
    »Da hinten steht ein Pferd auf einer Lichtung, mit Sattel und Zaumzeug, aber ohne Reiter!«
    Er jagte wieder zurück, die Männer ihm dicht auf den Fersen.
    Der Weg führte gut sichtbar weiter durch den dichten Wald und verbreiterte sich plötzlich zu einer kleinen, grasbewachsenen Lichtung. Und hier stand, friedlich weidend, Huon de Domvilles großer schwarzer Hengst, der jetzt, angesichts der vielen Männer, die auf ihn zukamen, verwundert den Kopf hob. Das Geschirr war in Ordnung, und der Hengst zeigte keine Verletzung, aber von seinem Reiter fehlte jede Spur.
    »Wenn er in der Nähe seines vertrauten Stalls gewesen wäre«, sagte der Junge aufgeregt und nahm stolz die Zügel, »wäre er nach Hause gelaufen, und man hätte gemerkt, daß irgend etwas nicht in Ordnung ist. Aber er kennt sich hier nicht aus, und darum ist er einfach stehengeblieben, als er keine Angst mehr hatte.«
    Das klang vernünftig, und der Junge brannte darauf, die Suche fortzusetzen. Es konnte jedoch gut sein, daß das, was sie finden würden, nichts für die Augen eines Kindes war.
    Cadfael warf Bruder Edmund, der neben ihm stand, einen Blick zu und sah, daß dieser denselben Gedanken hatte. Wenn Pferd und Reiter durch ein Mißgeschick getrennt worden waren und sie das Pferd als erstes gefunden hatten, war Huon de Domville wahrscheinlich auf dem Rückweg gewesen, als das Unglück sich ereignete; und wenn er die ganze Nacht dort gelegen hatte, wo das Pferd ihn abgeworfen hatte, war sein Zustand ernst. Er war ein zäher, entschlossener Mann, der sich durch eine geringfügige Verletzung nicht aufhalten lassen würde.
    »Ein Pferd, das sich erschreckt, dreht sich nicht um, sondern rennt geradeaus weiter«, fuhr der Junge fort. »Das stimmt doch, oder? Sollen wir weitergehen?«
    »Du«, sagte Cadfael, »darfst das Pferd zum Haus des Bischofs bringen und den Leuten dort sagen, wo wir es gefunden haben. Und danach gehst du auf dem schnellsten Weg zum Unterricht. Wenn du dir eine gute Geschichte einfallen läßt, bekommst du vielleicht nicht einmal eine Strafe.«
    Der Junge machte ein enttäuschtes Gesicht und begann zu widersprechen.
    »Los!« befahl Cadfael kurz und schnitt alle Einwände ab. »Du darfst ihn reiten. Hier, gib deinen Fuß her... so!« Er verschränkte die Hände und hob den Jungen in den Sattel, bevor dieser Zeit hatte, sich zu entscheiden, ob er sich freuen oder entrüstet sein sollte. Das Gefühl, auf einem guten Pferd zu sitzen, gab schließlich den Ausschlag: Mit zufriedener, wichtiger Miene nahm er die Zügel, ignorierte die Steigbügel, die viel zu lang für ihn waren, grub dem Hengst die Fersen in die Seiten und schnalzte so lässig mit der Zunge, als reite er alle Tage ein so gutes Pferd.
    Als sie ihm lange genug nachgesehen hatten, um sicher zu sein, daß er tun würde, wie man ihn geheißen hatte, und nicht gleich wieder vom Pferd fiel, setzten sie ihren Weg fort. Am Ende der Lichtung verschwand der Weg wieder zwischen Bäumen. Wo das Gras nicht so dicht wuchs und der Boden weich war, sahen sie hier und da einen Hufabdruck. Sie hatten etwa eine Viertelmeile zurückgelegt, als Bruder Edmund, der an der Spitze ging, plötzlich anhielt.
    »Da ist er.«
    Huon de Domvilles muskulöser, schwerer Körper lag mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken. Der Kopf ruhte auf den Wurzeln einer großen Eiche. Die Bäume standen hier dicht, und die tiefen Schatten verschluckten die bunten Farben seiner Kleider, so daß das gerötete Gesicht mit den weit aufgerissenen, blutunterlaufenen Augen auf einem Meer grüner Dunkelheit zu schwim men schien. Die brutale Kraft, die es ausgestrahlt hatte, schien geschmolzen zu sein wie das Wachs einer Kerze. Es war gut gewesen, das Kind zurückzuschicken, bevor es ihnen vorauseilen und in seiner Unschuld diesen Fund machen konnte,

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