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Bruder des Schwertes

Bruder des Schwertes

Titel: Bruder des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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seine Lungen schienen zu brennen. Um ihn herrschte vollkommene Schwärze. Sein Herz hämmerte, und die Kräfte schienen ihn zu verlassen. Höher und höher – noch ein Stück.
    »Kery.« Von unten drang ihre Stimme zu ihm, von Husten unterbrochen. »Kery, ich kann nicht mehr, ich rutsche …«
    »Halt dich fest«, keuchte er. »Da, mein Gürtel …«
    In der raucherfüllten Luft spürte er das zusätzliche Gewicht, holte tief Atem und kämpfte sich weiter – hinauf, hinauf.
    Und hinaus!
    Er kroch aus dem Kamin und fiel auf das Dach nieder, während sich die Welt um ihn zu drehen schien und Dunkelheit seinen Geist zu überschwemmen drohte. Seine gepeinigten Lungen rasselten. Seine Augen tränten, und die Tränen reinigten die Augen vom Ruß. Er richtete sich auf und half Sathi auf die Beine.
    Sie lehnte sich an ihn und zitterte im kalten Wind. Er sah sich um und suchte einen Weg nach unten. Ja, dort drüben! Eine Pforte, die auf eine kleine Terrasse führte. Nun rasch!
    »Weiter«, keuchte er. »Sie können jeden Augenblick hinter uns her sein.«
    »Wozu«, murmelte sie. »Wozu?«
    »Ich muß die Pfeife haben!« knurrte er, und das dämonische Blut der Broina begann in ihm zu wallen. »Ich hole mir die Pfeife und zerschmettere sie, wenn wir schon sonst nichts tun können.«
    Sie traten durch die Pforte und gelangten über eine schmale Wendeltreppe in das oberste Stockwerk des Palasts. Sathi sah sich in der riesigen Halle um, in der sich keine Menschenseele aufhielt. »Ich bin schon einmal hier gewesen«, bemerkte sie. »Laß mich nachdenken … ja, ich glaube, wir müssen dorthin.« Als sie den langen Korridor entlanggingen, fuhr sie fort: »Man behandelte mich hier ziemlich gut, obgleich ich eine Gefangene war. Als du endlich kamst, Kery, erschien es mir wie das Licht der Sonne!«
    Er blieb stehen und küßte sie kurz, wobei er sich fragte, ob er wohl je wieder Gelegenheit haben würde, es richtig zu tun. Höchstwahrscheinlich nicht, aber sie würde auf der Straße zur Hölle einen guten Kameraden abgeben.
    Sie gelangten in einen großen Vorraum. Kery hielt sein Schwert bereit – die einzige Waffe, die ihm geblieben war –, doch niemand trat ihnen in den Weg. Er grinste wölfisch und trat an die Tür.
    »Kery«, Sathi drängte sich eng an ihn. »Kery, können wir es wagen? Es bedeutet vielleicht unseren Tod …«
    »Der kommt auf alle Fälle«, erwiderte er kurz und stieß die Tür auf.
    Vor ihm lag eine reich ausgestattete Zimmerflucht – dunkel und still. Er tappte sich durch den ersten Raum und spähte wie ein beutesuchendes Tier nach allen Seiten. Er betrat den zweiten. Zwei Männer standen darin und sprachen: Jonan und Mongku.
    Sie sahen ihn und erstarrten, denn er bot einen erschreckenden Anblick – blutig, vom Rauch geschwärzt, kalte Wut in seinen blauen Augen. Er griff das Schwert fester und ging vorwärts.
    »Du bist also gekommen«, sagte Mongku ruhig.
    »Aye«, antwortete Kery kurz. »Wo ist die Pfeife von Killorn?«
    Jonan sprang vor und riß sein Schwert aus dem Gürtel. »Ich halte ihn auf, Prinz«, keuchte er. »Ich werde ihn für dich in Stücke hauen.«
    Kery begegnete seinem Vorstoß mit klirrendem Stahl. Sie umkreisten einander vorsichtig und lauerten auf eine Blöße. Der Tod stand im Raum. Sathi wußte, daß nur einer der beiden das Zimmer verlassen würde.
    Jonan setzte zum Stoß an und machte einen Ausfall. Kery sprang rückwärts. Der Offizier konnte besser mit diesen Kurzschwertern umgehen als er, der er die längeren Klingen des Nordens gewohnt war. Er schlug mit seiner Waffe abwärts und parierte so den Stoß. Dann erfüllte ein Klirren den Raum. Die Todfeinde sprangen, hieben, stachen, parierten, der Stahl kreischte, und Funken stoben. Die Kämpfer keuchten, und Mordlust stand in ihren Augen.
    Jonan riß sich mit der freien Hand den Umhang von den Schultern und schlug Kery damit ins Gesicht. Der geblendete Nordmann streckte abwehrend seine Waffe vor, und Jonan schlang das Kleidungsstück darum. Mit der Schwertspitze voran drang er auf Kery ein. Dieser ließ sich auf ein Knie fallen, fing den Stich mit dem Helm auf und ließ ihn abgleiten. Er griff nach oben, packte Jonan um die Hüfte und zog ihn zu sich her ab.
    Beißend und nach den Augen des Feindes trachtend, rollten sie über den Boden. Jonan hielt sein Schwert umklammert und Kery dessen Handgelenk. Sie krachten gegen eine Wand und kämpften dort weiter. Kery schlang ein Bein um Jonans Hüfte und zog sich auf dessen Brust. Es

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