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Bruderschaft der Kueste

Bruderschaft der Kueste

Titel: Bruderschaft der Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ihn ungläubig an, jedoch Miguel schien die Beichte, dass er ein Hurenbastard war, nicht im Mindesten verlegen zu machen. „Außer den Engländern darunter natürlich“, fügte der lauernd hinzu und zwinkerte dem pikierten Simon verschmitzt zu. „Ob die dazu in der Lage waren, etwas wie mich zu zeugen, bezweifle ich doch.“
    Sein Grinsen verbreiterte sich. Simon kniff die Augen zusammen und beäugte ihn misstrauisch. Miguel schien ihn absichtlich reizen zu wollen und er wusste nicht, worauf dieser hinaus wollte.
    „Liegt wohl in ihrer unterkühlten Natur“, vermutete Miguel achselzuckend.
    „Ob diese angeborene Kälte in der Hitze der Umarmung einer Frau je genügend schmilzt, um Samen abzugeben?“, fragte er lauernd nach, senkte die Stimme und verlieh ihr einen vertraulichen Ton. „Ich fürchte die meisten Engländer sind schlichtweg impotent, auch wenn sie es stets aufs Neue versucht haben.“
    Abermals zuckte er achtlos die Schultern, musterte Simon, dessen Gesicht zornig und beschämt rot anlief.
    „Daher wohl auch meiner Mutter beste Kunden“, fügte Miguel noch hinzu und lachte über den empörten Ausdruck des jungen Mannes.
    Simons Ohren glühten regelrecht bei diesen schamlosen Worten. Nicht genug damit, dass dieser Bastard offen zugab, was er war, nein, er beleidigte auch noch seine englischen Landsmänner dermaßen ungeheuerlich, dass er kaum zuhören mochte. Erregt sprang er auf.
    „Wie könnt Ihr es wagen!“, zischte er mit wütender Stimme. „Ihr, ein Bastard, wagt es, solche Worte in den Mund zu nehmen?“ Lässig schaute Miguel zu ihm hoch und schien nicht im Mindesten von seinem Zorn beeindruckt zu sein.
    „Ein dreckiger Spanier, ein Dieb, Abschaum wie Ihr, sollte besser seine Zunge hüten!“, zischte Simon verächtlich, innerlich nun wirklich aufgebracht und drohte: „Jemand sollte Euch bessere Manieren beibringen.“
    Abermals lachte Miguel auf. Ein leises, tiefes Lachen, was Simon nur umso wütender machte.
    „Ah und du meinst wohl, du könntest derjenige sein, der mir Manieren beibringt?“, meinte Miguel amüsiert und blickte von unten zu dem erregten jungen Mann hoch. Er legte den Kopf etwas schief und leckte sich über die Lippen.
    „Vielleicht solltest du vorsichtig damit sein, jemanden einfach herauszufordern, mein kleiner, heißblütiger Lord. Hast du überhaupt schon jemals eine Waffe in deiner feinen Hand gehalten?“, fragte er lauernd und seine schwarzen Augen durchbohrten Simon. In ihnen flackerte ein überaus gefährliches Feuer, aber Simon wollte es nicht sehen und schnaubte nur empört.
    „Ich stamme schließlich nicht aus der Gosse wie Ihr“, schnappte er hochmütig zurück. Das Fechttraining war selbstverständlich Bestandteil seiner Ausbildung gewesen. Gegen diesen spanischen Halunken würde er in jedem Fall bestehen können.
    „Gebt mir einen Degen und ich werde Euch die erforderlichen Manieren schon beibringen“, drohte er entschlossen und funkelte Miguel herausfordernd an.
    Der Spanier lächelte noch immer beinahe nachsichtig, doch ein wenig hatte sich sein Ausdruck verändert, war taxierender geworden.
    „Du bist wirklich zu herrlich, wenn du zornig bist. Voll innerem Feuer und soviel Leidenschaft“, erklärte Miguel lächelnd, betonte das letzte Wort, leckte sich dabei über die Lippen und ließ seinen Blick offen anzüglich über den jungen Engländer wandern. Simon fühlte sich merkwürdig schwach unter seinem forschenden Blick und seine Beine schienen ihm weitaus weniger stabil als vorher.
    „Vielleicht sollte ich dein Angebot wirklich wahrnehmen“, sinnierte Miguel und erhob sich ohne Eile. Er war nicht viel größer als Simon, jedoch kräftiger gebaut, und wenn er vor ihm stand, schon eine beeindruckende Erscheinung. Simon widerstand dem Impuls, zurückzuweichen. Nur flüchtig kam ihm der Gedanke, dass er etwas übereilt diesen fremden Mann herausgefordert haben könnte, freilich war es jetzt einfach eine Frage der Ehre. Simon reckte sich und schob das Kinn vor. Er würde bestimmt keinen Rückzieher machen. Niemand beleidigte ihn ungestraft, schon gar kein diebischer Bastard, egal wie beeindruckend seine Erscheinung auch sein mochte. „Dann werde ich mal sehen, ob Jean hier etwas Passendes für uns herumliegen hat“, meinte Miguel gefährlich lächelnd. „Dann darfst du mir gerne den blanken Hintern versohlen, mein hübscher Lord“, raunte er, machte eine Pause, wandte sich ab und warf Simon über die Schulter augenzwinkernd hämisch zu:

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