Bruderschaft der Kueste
das warme Wasser ins Gesicht und über den Oberkörper und Rücken. Das Gefühl der warmen Hand, des festen, erregenden Griffs an seinen Hoden blieb. Miguels Gegenwart wurde sich Simon erst bewusst, als dieser dicht neben ihn trat. Simon wich etwas zur Seite. Dieser Mann sollte nicht wissen, wie er sich gerade fühlte, was er in ihm ausgelöst hatte.
„Versüßt er dir denn wenigsten die einsamen Nächte?“, fragte Miguel neben ihm leise nach.
„Was?“, brachte Simon verblüfft hervor und wirbelte zu ihm herum.
Die schwarzen Augen blickten ihn sehr ernst, nahezu traurig an und darin war kein Spott, nichts von dem, was er sonst darin fand. Ihr Ausdruck war sehnsüchtig. Simon schluckte hart und abermals fühlte er, wie diese Augen etwas in ihm ansprachen, Wärme auslösten.
„Na, bei deinem Aussehen, sagt er doch bestimmt nicht „Nein“ zu ein wenig Vergnügen“, zuckte Miguel scheinbar beiläufig die Achseln, unterbrach den Blickkontakt, entledigte sich ebenfalls seines Hemdes und begann, sich völlig selbstverständlich direkt neben ihm zu waschen.
Was unterstellte er ihm da Ungeheuerliches? Simon wollte ihm wütend etwas entgegnen, jedoch wurde seine Aufmerksamkeit unvermittelt ganz von dem Anblick des nackten Oberkörpers neben ihm gefangen genommen.
Die dunkle Haut schimmerte wie Bronze, während das Wasser Miguel über den Rücken rann. Mehrere dünne, hellere Narben waren zu sehen. Simon konnte nicht umhin, das Spiel der flachen Muskeln unter der Haut zu bemerken. Ohne Zweifel, der Spanier war ein stattlicher Mann und sein Anblick dürfte manche Frauenherzen höher schlagen lassen. Gewaltsam riss Simon sich von dem Anblick des blanken Rückens los und versuchte sich seiner eigenen Wäsche zu widmen. Sein Herz schlug schnell und hart. Was deutete dieser Spanier da nur an? Er sollte ihm einfach nicht mehr zuhören, gewiss hatte er nur unsittliche Gedanken.
„Jeans Name ist wie er selbst“, meinte Miguel plötzlich nach-denklich neben ihm. „Ledoux.“ Er lachte leise, jedoch klang es nicht wirklich humorvoll.
„Es bedeutet „ Der Sanfte, der Zärtliche“. Wusstest du das nicht, mein junger Lord?“, meinte er schmunzelnd und ergänzte mit deutlichem Nachdruck: „Er trägt ihn völlig zurecht.“
Simon kniff die Lippen zusammen und zog sich sein Hemd wieder über. Bestimmt wollte ihn der Spanier nur provozieren. Was ging es ihn an, welche Bedeutung Jeans Name hatte? Er wollte das nicht wissen.
„Weißt du ...“, begann Miguel abermals und ließ sich das Wasser jetzt über die Brust laufen.
Simons Augen folgten unwillkürlich einem dünner werdenden Rinnsal über die Brust, durch die schwarzen Haare, hinunter zum Bauchnabel. Völlig fasziniert beobachtete er, wie es entlang der Linie dunkler Haare langsam im Bund der braunen Hose verschwand. Sein Atem beschleunigte sich plötzlich, ebenso wie sein Herzschlag. In seinem Unterleib begann es, zu ziehen. Was zum Teufel war nur mit ihm los? Er wollte sich einfach abwenden, stattdessen hing sein Blick wie hypnotisiert an dieser Linie aus schwarzen Haaren, in der die Wassertropfen glitzerten.
„Ich kenne ihn schon sehr lange“, bemerkte Miguel wie aus weiter Ferne. „Er ist wirklich gut.“
Simon hörte ihn, vermochte jedoch nicht, den Blick abzuwenden. Miguels deutlich sichtbare Muskeln am Bauch hoben und senkten sich, während er weiter sprach:
„Sanft, zärtlich, leidenschaftlich. Er weiß, wie man einen anderen Mann verwöhnt.“ Miguels Stimme bekam einen leichten, beinahe sehnsüchtigen Tonfall. „Wir hatten schon viele heiße, gemeinsame Nächte. Liebe war es nie, nur Verlangen und Lust.“
Miguels Bauchmuskeln spielten faszinierend unter der dunklen Haut und Simon nahm nur am Rande wahr, was er gerade gesagt hatte. Miguels Hose saß etwas zu tief, gerade eben auf der Hüfte. Wenn sie nur um wenige Zentimeter tiefer rutschen würde, könnte man den Ansatz seiner schwarzen Schamhaare sehen, fuhr es Simon jäh durch den Kopf. Schlagartig zuckte er zusammen und registrierte erst etwas verspätet Miguels Worte. Hitze stieg ihm ins Gesicht und verwirrt blickte er auf. „Ihr seid doch beide Männer?“, brachte er hastig hervor, nur es gelang es ihm nicht, den empörten Ton zu treffen, den er eigentlich beabsichtigt hatte. Zu spät bemerkte Simon, dass es eher wie eine verschämte Frage klang, und biss sich auf die Lippe.
„Ja, aber natürlich!“, grinste ihn Miguel an und er wirkte belustigt. Er beugte sich ein wenig vor und maß
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