Bruderschaft der Kueste
Simon mit einem tiefen Blick aus seinen schwarzen Augen.
„Worauf du wetten kannst!“, bestätigter er leise. Seine Hände glitten über seine feuchte Brust an seine Hose und er hakte die Daumen lässig in den Bund ein, schob sie damit ein wenig weiter hinunter. Simon sog erschrocken die Luft ein, als sein Blick die ersten dunklen Haare erfasste.
„Mit jeder Faser, mein Lord. Mit wirklich allem was so dazugehört“, erklärte Miguel lauernd und leckte sich dabei lasziv über die Lippen. Simon wollte angewidert zurück-weichen, seine Beine wollten ihm jedoch nicht mehr gehorchen. Offenbar hatte ihn der Kampf mehr Kraft gekostet als gedacht. Denn auch seine Knie fühlten sich plötzlich recht weich an. Beinahe hatte er das Gefühl, Halt suchend nach Miguels Schulter greifen zu müssen, beherrschte sich, den anderen Mann nicht anzufassen, egal, wie sehr es ihn gerade danach verlangte.
„Das ist ... widernatürlich“, würgte er mühsam hervor, hob den Blick entschlossen von Miguels Brust und Bauch zu dessen Gesicht.
In Miguels Augen war keine Spur von Spott zu erkennen. Ernst und beinahe traurig schaute er ihn an. Erneut hatte Simon das hilflose Gefühl, in den seltsamen Bann dieser schwarzen Augen gezogen zu werden. Er bemerkte kaum, wie Miguels Hand zögernd hoch kam, sich sanft auf seine Schulter legte, von dort langsam höher wanderte und betörend warm in seinem Nacken liegen blieb.
„Das sagst du nur“, hauchte Miguels dunkle, sinnliche Stimme neben ihm wie ein Flüstern, wie ein magisches Versprechen im Wind, „weil du noch nie von solch verbotenen Früchten kosten durftest.“
Simon erstarrte und war völlig unfähig, sich zu rühren. Die zärtliche Berührung sandte warme Schauder durch seinen Körper. Miguels Augen hielten ihn gefangen, zogen ihn in ihren schwarzen Abgrund und er versank in ihnen.
„Hast du je den süßen Nektar reiner Lust probieren dürfen, Simon?“, raunte die lockende Stimme aus dieser Tiefe, erklang um ihn, in ihm. Ihm wurde extrem warm. Dichter zog die Stimme ihn an den Abgrund heran, lockte ihn weiter und weiter.
„Weißt du, wie es ist, dich völlig, mit allen Sinnen und voll Vertrauen, einem Mann hinzugeben?“, vernahm er Miguels verführerische Stimme. „Weißt du, wie es sich anfühlt, erhitzt, von Sinnen vor Wollust, die Körper aneinander zu reiben, sich gegenseitig Lust zu geben und zu empfangen?“
Miguels Hand kraulte zart durch Simons feine Härchen im Nacken, strich sanft über die erhitzte Haut an seinem Hals und Schlüsselbein, verursachte winzige, lustvolle Schauer. Bewegungsunfähig unterlag Simon dem nahezu hypnotischen Klang der dunklen Stimme, fühlte, wie sein Körper reagierte, sich dichter an den Spanier drängte, seine Worte, wie puren, wundervollen Wein in sich aufnahmen. Er war gefangen in dem Moment, unfähig zu denken, zu handeln. Alles war nur noch voll Begehren. Er wollte nur noch fühlen!
„Ich könnte es dich lehren ...“, versprach diese sanfte, verführerische Stimme dichter an seinem Ohr. „Dir zeigen, was du alles fühlen kannst. Dir beibringen, den höchsten Reichtum dieser Welt zu kosten. Ich kann dir alles geben!“ Miguels Stimme war nur noch ein leises, verlockendes Flüstern an seinem Ohr. Heiß brodelte der Widerhall der Stimme durch Simons Körper, zog seine Lenden lustvoll und schmerzhaft zusammen. Ein Zittern durchlief ihn, als Miguels Finger nun weich über seine Kehle glitten. Etwas geschah hier mit ihm, etwas zerrte ihn in diesen Abgrund vor sich und er verlor nach und nach jeden Halt. Er fühlte, wie seine Hose im Schritt unangenehm spannte, als Miguels betörend, fast weinartig durch ihn fließende Stimme in ihn drang, jeden Nerv in seinem Körper berauschte. Simons Atem ging hektisch und stoßweise, sein Herz raste so schnell, dass es ihm die Brust zerreißen wollte. Tief sog er den herben, männlichen Geruch neben sich ein, wollte ihn kosten, ihn schmecken. Er wollte die Lippen öffnen, die Augen schließen, sich einfach nur fallen lassen ...
Irgendwo über ihnen schrie eine Möwe misstönend auf. Dann war der seltsame Moment abrupt vorbei. Erschrocken blickte Simon auf den anderen Mann neben sich, dessen rechte Hand noch in seinem Nacken lag. Miguel hatte ihn zu sich gezogen, der Daumen seiner anderen Hand wanderte sanft an seinem Kinn zu seinen Lippen. Augenblicklich wich Simon schockiert zurück und schlug die Hand heftig weg. Noch immer schlug sein Herz viel zu heftig, sein Atem ging schnell und doch
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