Bruderschaft der Unsterblichen
zärtliche Sachen sagen zu müssen, bevor sie einen ranließen, wie sehr ihn ihre trägen, schlaffen Titten langweilen, ihr Make-up, ihr Gekichere, wie sehr es ihn auf die Palme brachte, ihnen eine Cola kaufen zu müssen, ihrem Getratsche zuzuhören und so weiter. Ich lachte und sagte: ‚Nun, Mädchen haben ihre Macken, aber ohne läuft die Chose nicht, oder?’ Und Karl sagte: ‚Nein, das stimmt nicht.’
In diesem Moment war ich noch sicher, er wollte mich auf den Arm nehmen, und sagte deshalb: ‚Ich hatte noch nie großes Verlangen, Kühe oder Schafe zu ficken, Karl. Oder vielleicht bist du auch gerade dabei, es mit Enten zu treiben.’ Karl schüttelte den Kopf und machte einen u n willigen Eindruck. ‚Ich rede nicht davon, Tiere zu fi c ken’, sagte er in einem Tonfall, in dem man sonst zu kleinen Kindern spricht. ‚So ein Scheiß ist ja nur was für Beknackte. Ich versuche dir nur zu erklären’, sagte er, ‚daß es eine Möglichkeit gibt, sich ein Vergnügen zu b e reiten, die gut und sauber ist, und man braucht keine Weiber dazu. Man muß sich dabei nicht bei den Weibern einschleimen und den ganzen Scheiß machen, den sie von einem verlangen. Weißt du nicht, was ich meine? Es ist eine einfache, eine ehrliche, eine saubere Sache, alle Karten liegen auf dem Tisch. Und jetzt möchte ich dir mal was erklären, und verdamme es nicht, bevor du es nicht ausprobiert hast.’ Ich wußte noch immer nicht, was er wollte, teils, weil ich noch zu naiv war, und teils, weil ich nicht wahrhaben wollte, daß er das meinte, was ich glaubte, er meine es. Ich grunzte unverbindlich, was Karl fälschlicherweise so verstand, er solle fortfahren; denn er streckte die Hand aus und legte sie auf meinen Körper, ziemlich weit oben auf dem Oberschenkel. ‚He, Moment mal’, sagte ich. Und er sagte: ‚Verdamme es nicht, bevor du es nicht ausprobiert hast, Oliver.’ Er redete mit leiser, eindringlicher Stimme weiter, die Worte purzelten nur so aus ihm heraus, und er erklärte mir, daß Weiber eigen t lich nur Tiere seien, und er wolle sich sein Leben lang von ihnen fernhalten. Und selbst wenn er heiratete, wü r de er seine Frau nie anpacken, außer, um Kinder zu m a chen. Auf der anderen Seite hoffte er, daß er, solange seine Leidenschaft anhalte, er diese streng auf der Basis der Männerbeziehung halten wolle, denn das sei ehrlich und richtig. ‚Du gehst mit Männern auf die Jagd’, sagte er, ‚du spielst mit Männern Karten, du besäufst dich mit Männern, du redest mit Männern über Sachen, über die du mit Frauen nie reden würdest; Männern gegenüber kannst du wirklich deine Seele öffnen, warum nicht auch mit Männern Sex machen?’
Und so erklärte er mir die ganze Sache, sprach sehr schnell und gab mir nie die Gelegenheit, auch nur ein Wort einzuwerfen; so wie er es erklärte, schien es ve r nünftig und logisch zu sein. Seine Hand lag auf mir, lag in einer kaum mehr zweideutigen Weise auf meinem Oberschenkel, so wie man vielleicht jemandem die Hand auf die Schulter legt, während man ihm etwas erklärt, ohne sich bei dieser Berührung etwas zu denken. Und Karl ließ die Hand rauf und runter fahren, rauf und ru n ter, und redete immer noch wie ein Wasserfall, während die Hand meinem Schwanz immer näher kam. Und der Schwanz wurde hart, Eli, und ich wurde geil, Eli. Das war es ja, was mich so verwunderte, daß ich geil wurde. Er wurde hart. Über uns ein wolkenloser blauer Himmel, und kein Mensch im Umkreis von fünf Meilen. Ich wagte es nicht, an mir hinabzublicken , so sehr schämte ich mich dessen, von dem ich wußte, daß es sich dort unten tat. Das war wie eine Offenbarung für mich, daß ein anderer Junge mich so scharf machen konnte. ‚Laß es uns nur einmal probieren’, sagte Karl, ‚nur einmal. Und wenn es dir nicht gefällt, Oliver, werde ich dich mit diesem Th e ma nie mehr belästigen. Aber du darfst es nicht verda m men, bevor du es nicht ausprobiert hast, verstehst du?’ Ich wußte nicht, was ich ihm darauf antworten sollte, und ich wußte nicht, wie ich ihn dazu bewegen sollte, seine Hand von mir zu nehmen. Schließlich ruckte die Hand noch weiter nach oben, hoch und noch höher, und – sieh mal, Eli, ich meine, ich will nicht zu deutlich werden, sollte dich dieses Thema verlegen machen, dann brauchst du das nur zu sagen …“
„Sag es so, wie du meinst, es sagen zu müssen, Ol i ver.“
„Seine Hand fuhr höher und höher, bis sie sich fest um meinen … um meinen Schwanz schloß,
Weitere Kostenlose Bücher