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Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Folgerung.“
    „Du weißt, was uns anderen passiert, wenn du a b haust.“
    „Hast du wirklich Angst davor, daß die Brüder uns e ren Eid durchsetzen?“ fragte ich.
    „Wir haben geschworen, nicht abzuhauen“, sagte Eli. „Sie haben die Strafe dafür genannt, und wir haben zug e stimmt, zu bleiben. Ich würde ihre Fähigkeit nicht unte r schätzen, den Schwur wahr zu machen, wenn einer von uns ihnen die Gelegenheit dazu gibt.“
    „Quatsch, sie sind doch bloß ein Haufen kleiner, alter Männer. Wenn einer von denen mir zu nahe kommen sollte, würde ich ihn in zwei Teile spalten. Mit einer Hand.“
    „Wahrscheinlich könntest du das, vielleicht aber auch nicht. Möchtest du für unseren Tod verantwortlich sein, Timothy?“
    „Jetzt komm mir nicht mit dem Melodram-Kappes. Ich bin nur verantwortlich für mein eigenes Handeln. Sieh es doch einmal von der existentiellen Seite, so, wie du es immer von uns verlangst: Wir gestalten selbst unser Schicksal, Eli, wir gehen unsere eigenen Wege. Warum sollte ich mich an euch binden lassen?“
    „Du hast freiwillig einen Eid abgelegt.“
    „Ich kann ihn widerrufen.“
    „Nun gut“, sagte er. „Widerrufe, pack deinen Kram zusammen und hau ab.“ Nackt ausgestreckt lag er auf seinem Kinderbett und stahl mir damit die Show; ich ha t te Eli noch nie so bestimmt gesehen, so gutaussehend. Plötzlich war er überraschenderweise zu einer respekt a blen Persönlichkeit geworden. Er sagte: „Nun, Timothy? Du bist für dein Handeln verantwortlich. Niemand hält dich auf. Bei Sonnenuntergang könntest du schon in Phoenix sein.“
    „So eilig ist es mir nicht. Ich wollte dieses Problem mit euch dreien diskutieren, zu einer Art rationalen Ve r stehens kommen. Niemand will irgend jemand anderen niederknüppeln, aber wir alle stimmen darin überein, daß …“
    „Wir haben darin übereingestimmt, hierherzuko m men“, sagte Eli. „Und wir haben darin übereingestimmt, die Sache einmal auszuprobieren. Eine weitere Diskuss i on ist also nicht nötig. Du kannst gehen, wann immer du willst, solange du natürlich im Kopf behältst, welchen Gefahren du uns durch eine solche Tat aussetzt.“
    „Das ist Erpressung.“
    „Ich weiß.“ Seine Augen blitzten auf. „Wovor hast du Angst, Timothy? Oder bereitet dir die Vorstellung So r gen, wirklich das ewige Leben zu erlangen? Bricht dir eine kreatürliche Angst das Rückgrat, Mann? Stellst du dir dich vor, wie du von Jahrhundert zu Jahrhundert gehst, festgebunden am Rad des Schicksals, unfähig, dich davon zu befreien? Was erschreckt dich mehr, Timothy: das Leben oder das Sterben?“
    „Du Arschwichser.“
    „Du bist im falschen Zimmer“, sagte Eli. „Geh raus, zweite Tür links, und frag da nach Ned.“
    „Ich bin hierhergekommen, um ernsthaft zu reden. Ich wollte keine Witzchen hören und keine Drohungen und keine persönlichen Beleidigungen. Ich wollte nur wissen, wie lange du, Oliver und Ned vorhabt, hierzubleiben.“
    „Wir sind doch gerade erst angekommen. Es ist noch zu früh, um über ein Verschwinden zu reden. Würdest du mich bitte entschuldigen?“
    Ich verließ sein Zimmer. Ich drehte mich im Kreis, und wir beide wußten das. Und Eli hatte mir ein paarmal schmerzhafte Nadelstiche versetzt, an Stellen, von denen ich nicht angenommen hatte, dort so verwundbar zu sein.
    Beim Abendessen begegnete er mir so, als sei übe r haupt nichts gewesen.
    Und was jetzt? Soll ich hier einfach sitzen und warten und mich wundern? Ehrlich, lange halte ich das hier nicht mehr aus. Ich bin ganz einfach nicht der Typ für ein L e ben im Kloster, ganz abgesehen von der Frage des B u ches der Schädel und dem, was es vielleicht anzubieten hat. Man muß für solche Sachen genormt sein: Man muß die Fähigkeit zum Entsagen in den Genen haben, eine Spur von Masochismus. Ich muß versuchen, das Eli und Oliver bewußt zu machen. Die beiden Verrückten, die beiden unsterblichkeitssüchtigen Trottel. Sie würden hier glatt zehn oder zwanzig Jahre bleiben, Unkraut jäten, sich bei den Übungen das Kreuz verrenken, in die Sonne starren, bis sie erblinden, gepfefferten Matsch essen – und wären trotzdem davon überzeugt, dies sei der richt i ge Weg, das ewige Leben zu erlangen. Eli, der mir i m mer verrückt und neurotisch vorkam, aber unter der Oberfläche ziemlich gescheit, scheint mir jetzt endgültig ausgeflippt zu sein. Seine Augen wirken befremdlich, starr und grimmig, wie die von Oliver: psychotische A u gen, schreckliche Augen. In Eli geht

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