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Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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weißen Pol o hemd, unter dem ihre prallen Brüste sich fast explosion s artig ausdehnten. Sie saß oben auf ihrer schaukelnden, rotbraunen Stute, sah auf uns drei herab und lachte. Wir hasteten auf die Füße, Karl, Jim und ich, eins, zwei, drei, und wir rannten wie die Irren im Zickzack, von einer Richtung in die andere davon und suchten verzweifelt eine Stelle, wo Sissy Madden unsere Nacktheit nicht s e hen konnte. Ich erinnere mich an meine Not, an die No t wendigkeit, dem Blick dieses Mädchens zu entfliehen. Allerdings gab es nirgendwo Stellen, an denen man sich verstecken konnte. Die einzigen Bäume lagen hinter uns, unten an der tiefen Stelle des Flusses, wo wir schwi m men gegangen waren, doch da stand auch Sissy. Vor uns lag nur niedriges Gestrüpp und hohes Gras, aber nicht hoch genug. Wir konnten nicht mehr klar denken. Ich rannte, so schnell ich konnte. Mein kleines Schwänzchen flappte mir gegen den Bauch – noch nie zuvor war ich nackt gerannt und entdeckte nun die damit verbundenen Unannehmlichkeiten, und schließlich warf ich mich ei n fach mit dem Gesicht ins Gras, zog mich zusammen und versuchte, mich wie ein Vogel Strauß zu verstecken. Die Scham war zu groß. In dieser Stellung muß ich wohl fünfzehn Minuten verbracht haben, bis ich schließlich Stimmen hörte, die nach mir riefen. Zögernd erhob ich mich. Sie hatten sich schon wieder angezogen, und Sissy war nirgends zu sehen. Ich mußte den ganzen Weg nackt zurücklaufen, um zu meinen Kleidern zu kommen – mir kam die Strecke meilenweit vor, und ich war tief b e schämt vor den beiden; sie waren angezogen und ich nackt –, und ich drehte ihnen beim Anziehen den Rücken zu. Vier Tage später sah ich Sissy Madden in der Ei n gangshalle zum Kino, wo sie sich mit Joe Falkner unte r hielt, und sie grinste mich an und kniepste mir zu, und ich wäre am liebsten in den Erdboden versunken. Sissy Madden hat mein Ding gesehen, sagte ich mir, und diese sechs Worte gingen mir während des Films eine Million Male durch den Kopf, so daß ich von der Story so gut wie nichts mitbekam.
    Aber die Scham, die ich mit elf verspürt hatte, die B e stürztheit über meine unvollkommen ausgebildete Män n lichkeit, verging bald. Ich wuchs, entwickelte mich kö r perlich, wurde groß, und danach gab es keinen Grund mehr, mich meines Körpers zu schämen. Und ich erinn e re mich an eine Menge Badeausflüge, und der Satz, wir hätten Schwimmutensilien mitbringen sollen, kam mir nie mehr über die Lippen. Manchmal waren sogar Mä d chen dabei, eine Clique, die harmlose sexuelle Erregu n gen suchte, vielleicht vier Mädchen und fünf Jungen, höflicherweise wurde sich getrennt hinter Bäumen au s gezogen, die Mädchen hier, die Jungen dort, aber danach rannte alles zusammen in einem einzigen wilden Lauf zum Fluß, Schwänze und Titten hüpften und tanzten. Und im Wasser konnte man alles genau erkennen, wenn wir herumplantschten. Und später, als wir so dreizehn oder vierzehn Jahre alt waren, sonderten wir uns als ei n zelne Pärchen ab, um erste Erfahrungen im Fummeln und Vögeln zu sammeln. Ich weiß noch genau, wie erstaunt ich damals über das Aussehen weiblicher Körper war, so blank zwischen den Beinen, so leer. Ihre Hüften waren breiter als unsere, und der Po war größer und weicher, wie ein rundes rosafarbenes Kissen. Alle meine Pettin g versuche in meiner mittleren Pubertät ließen mich oft an die Zeit mit Karl, Jim und Sissy Madden zurückdenken, und ich mußte über meine dumme Schüchternheit lachen. Besonders das Mal, als Billie Madden mit uns schwi m men ging; sie war ungefähr in unserem Alter, aber sie sah genau wie ihre ältere Schwester aus; als ich da nackt am Flußrand direkt neben Billie stand und die Sommerspro s sen betrachtete, die bis in das Tal zwischen ihren feisten Brüsten hinabliefen, und die tiefen Grübchen, die Falten in ihren Po warfen, hatte ich irgendwie das Gefühl, daß die Scham von damals mit Sissy nun ausgewetzt war, daß der Umstand, daß Billi auch nackt war, mich und die Madden-Mädchen auf gleichen Punktestand brachte, und daß beides überhaupt nichts mehr ausmachte.
    Während ich an diese Dinge beim Unkrautrupfen in den Chili-Reihen der Brüder dachte, wärmte die höhe r steigende Sonne meinen nackten Arsch, und es wurde mir bewußt, daß auch andere Dinge tief in meiner Eri n nerung herumtrieben, alte Begebenheiten, dunkel und unfreundlich und halb vergessen, so daß ich mich gar nicht erst daran erinnern wollte. Eine

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