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Brüchige Siege

Brüchige Siege

Titel: Brüchige Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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soldatischen HALLO! Sie sollen euch hören,
    Männer!«

    Ein Tumult aus Klatschen, »Hallelujah!« und anderen
    Gospelrufen. Der Lieutenant fuhr dazwischen, um die
    Aufstellung der Spieler zu verlesen; erst kamen wir an die
    Reihe, und jeder Hellbender, der genannt wurde, trabte los, um sich zwischen Second und Third aufzustellen. Seltsamerweise
    begleiteten uns die GIs des Special Training Regiment mit einem Radau, wie ihn unsere Fans in Highbridge veranstaltet
    hätten.
    Dann verlas der Lieutenant die Aufstellung des ruhmreichen
    Aufgebots von Mr. Bissonette. »Erster am Schlag und Mann
    am Second – Terris ›Slag Iron‹ Smith!« Wenn der Platz ein Dach gehabt hätte, der Jubel hätte es in den Golf von Mexiko
    befördert. Als hätte jeder farbige Soldat denselben
    Lieblingsverwandten, und das sei Slag Iron Smith.
    Ich erinnere mich an jeden Namen der Dominican Touristers,
    den der Lieutenant vorlas, jeder einzelne mit einem Beinamen,
    der um Ellen griffiger war als die unseren – Rufus ›Pepperpot‹
    Cole – Luis ›Gumbo‹ Garcia – Hosea ›The Gator‹ Partlow.
    Jedem der Burschen wurde ein Empfang bereitet, den sich
    Highbridge-Fans für ein Regiment von Kriegshelden aufhoben.
    (Sie können sich vorstellen, daß uns angst und bange wurde.)
    Die Army berief die Schiedsrichter. Schiebung?
    Normalerweise vielleicht nicht, doch Major Dexter bestimmte
    einen schwarzen Captain aus einer schwarzen Panzereinheit,
    die Würfe als ›Ball‹ oder ›Strike‹ zu werten, und einen
    schwarzen Unteroffizier aus seinem eigenen Bataillon, die
    Bases zu überwachen. Wenn es nach den Reaktionen unserer
    borniertesten Eiferer ging, mußte er Attila den Hunnenkönig und Vlad den Pfähler* ernannt haben. Doch selbst Mister JayMac hielt es angesichts dieser Entscheidung für seine
    Pflicht, sich Major Dexter vorzuknöpfen und für einen weißen
    Schiedsrichter zu plädieren – nachdem wir den Jungs von Mr.
    Cozy schon so viele Zugeständnisse gemacht hätten,

    einschließlich der Tatsache, daß wir überhaupt gegen sie
    anträten, und das vor ihresgleichen und das an einem Ruhetag
    der CVL.
    Weder Mister JayMac noch Major Dexter wollten es zu
    einem Eklat kommen lassen – doch die Debatte zog sich hin.
    Beide Teams gingen zu ihren Bänken, und die GIs wurden
    unruhig. Sie wiegten sich auf ihren Sitzen und stimmten aus
    dem Stegreif Jody-Verse an:

    »Left, right, left, right, march you ass.
    All that glitters must be brass!
    Left my Home in Tennessee.
    Ever GI look de same to me!

    Why you fellas has to stall?
    We come out to watch some ball!
    Jody, Jody, see me sweat.
    My po body got a liquid debt!
    Count yo fingers, count yo toes.
    ∗
    Be a year fo one team scohs!«

    Während der Singerei besetzten die Dominicans das Feld,
    aber ohne Ball. Sie taten, als hätten sie einen. Ihr Pitcher –

    ∗ Ungereimte Übertragung:
    Links, rechts, links, rechts, beweg deinen Arsch.
    Was da glitzert, ist bloß gelbes Lametta!
    Ich mußte fort aus Tennessee.
    Doch ein Ausbilder sieht aus wie der andre!
    Was macht ihr Burschen für Fisimatenten?
    Wir sind hier, um Baseball zu sehen!
    Jody, Jody, guck, wie ich schwitze.
    Von innen, da trockne ich aus wie ‘ne Wüste!
    Zählt eure Finger, zählt eure Zehen.
    Mehr Punkte braucht ihr nicht fürs Jahr!

    Turtlemouth Thomas Clark, ein durchtriebener Hundesohn,
    wenn es drauf ankam – verlieh seinem Arm das theatralische
    Schwingen einer Boa-Constrictor und – warf absolut nichts.
    Ein Dominican an der Home Plate holte mit seinem Holz so
    pathetisch wie Turtlemouth mit dem Arm zu einem Schwinger
    aus und jagte das absolute Nichts von Ball ins Rightfield, was einen Phantom-Single brachte. Inzwischen waren die
    Zuschauer verstummt. Man konnte das Szvock! hören, als das Schlagholz traf. (Der Catcher hatte zwar keine
    Champagnerflasche entkorkt, aber den Finger aus der
    Backentasche geschnellt, was sich genauso anhörte.) Als der
    Batter zum First lief, schaufelte der Rightfielder den Ghost-
    Liner nach zwei unsichtbaren Hopsern vom Boden und feuerte
    absolut nichts zum Shortstop, der das Second deckte. Dieser
    Mann bannte den Runner mit einem Blick ans First, trug das
    Nichts in seinen Händen ein paar Schritte zum Pitcherhügel
    und warf es blitzschnell zu Turtlemouth.
    »Was, zum Teufel, machen die?« sagte Fadeaway, der seinen
    Augen nicht traute.
    »Schatten-Baseball«, klärte Dunnagin ihn auf. »Da!«
    Der nächste Batter nahm zwei Bälle an, bei denen
    Turtlemouth sich

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