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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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ihr …«, begann Tjarka, doch Eljazokad, der
spürte, daß er nun unbedingt das Ruder wieder in die Hand nehmen mußte,
schüttelte seine Erschöpfung von sich und fiel ihr ins Wort. »Mein Name ist
Eljazokad.« Der ungewöhnliche Name funktionierte meistens. Gudvin wandte sich
ihm zu. »Wir sind geschickt worden«, fuhr der Lichtmagier eindrücklich fort,
»um Euch darüber in Kenntnis zu setzen, daß Forker Munsens Tod untersucht
werden wird.«
    Â»Forker?« fragte der Rothaarige. »Habt Ihr ihn getötet? Und wer hat
Euch geschickt?«
    Â»Der Bruder deines Auftraggebers.«
    Â»Das verstehe ich nicht. Ich dachte immer, der hat in Warchaim zu
tun.«
    Eljazokad wechselte einen schnellen Blick mit Bestar. Der
Klippenwälder, der erst nicht verstanden hatte, worauf Eljazokad hinauswollte,
begriff nun.
    Warchaim. Es stimmte. Es war tatsächlich möglich, daß der Bruder von
S. hinter dem Angriff auf von Heyden steckte. Beide Brüder arbeiteten mit
jeweils drei Gehilfen.
    Â»Das hat er auch«, setzte Eljazokad das Gespräch fort. Tjarka
verstand überhaupt nichts. Er mußte sie im Auge behalten. »Aber es entstand der
Eindruck, daß es hier im Thost nicht mehr weitergeht. Sind euch etwa die
Rohstoffe ausgegangen?«
    Â»Dieser verfluchte Tellures«, grinste Gudvin entschuldigend. »Er
schlachtet einfach zu viele von ihnen ab. Wir müssen wohl oder übel darüber
nachdenken, andere Materialien zu benutzen.«
    Â»Auch deshalb sind wir hier. Wie du siehst: die dritte Dreiergruppe.
Wir könnten Tellures ersetzen. Es hat keinen Sinn, daß er gegen uns arbeitet,
nur weil er sich nicht beherrschen kann.«
    Â»Ja, das mag schon sein, Eljazokad.« Als Gudvin seinen Namen
aussprach, verspürte Eljazokad für einen Moment dasselbe Unbehagen, von dem
auch Forker Munsen eine Notiz gemacht hatte. Von Gudvin ging etwas aus. Von
seinen Augen, seiner Stimme, der Haltung seiner Hände neben dem Körper. Eine
Aura reinsten, unberechenbarsten Wahnsinns. So zu tun, als wäre man mit
eingeweiht, trieb Eljazokad den Schweiß auf die Oberlippe. Dieses Spiel zu
spielen war unglaublich schwierig, besonders weil sie den vollständigen Namen
der Gebrüder S. nicht kannten. Eljazokad mußte also mit den wenigen Namen
hantieren, die er kannte. Würde Rodraeg dieses Spiel
ebenfalls spielen? Oder wäre ihm etwas vollkommen anderes eingefallen, um
Glauber Gudvin ohne einen Kampf zum Reden zu bringen?
    Â»Habt ihr ein festes Lager, oder habt ihr euch inzwischen
vollständig aufgeteilt?« fragte Eljazokad. Die Frage war vorsichtig, aber er
mußte sie beiläufig und sicher klingen lassen.
    Â»Wir können den Versuch ja wohl schlecht im Stich lassen«,
rechtfertigte sich Gudvin. »Also sind nur Penob und ich losgezogen. Tellures
bleibt bei Siusan.«
    Siusan! Das ist er! Das ist S.! Aber Penob? Wer
war denn nun wieder Penob? Hatte der Schmetterlingsmann, Scord, noch einen Vor-
oder Nachnamen? Schmetterlingsmänner haben eigentlich keine Vor- und Nachnamen.
    Â»Dann bring uns zu eurem Bruder Siusan. Wir haben auch Neuigkeiten
aus Warchaim. Vielleicht können wir zusammen entwickeln, wie es weitergehen
muß.«
    Â»Ihr seid komische Leute«, näselte Gudvin. »Ihr habt ein Mädchen
dabei. Ich dachte, die Siusans hassen Mädchen. Dann erzählt ihr, daß Forker tot
ist und nachgeforscht wird. Dann wollt ihr Tellures ersetzen. Dann habt ihr
aber auch Neuigkeiten aus Warchaim. Warum fällt euch das alles erst nach und
nach ein?«
    Weil ich die Informationen neu erfinden muß nach
jedem winzigen Bausteinchen, das ich dir entlocken kann, du mißtrauischer
Bastard.
    Â»Eigentlich«, sagte Eljazokad, während der Schweißfilm auf seiner
Oberlippe deutlicher wurde, »haben wir gar keine Zeit für langes Gerede. Führ
uns zum Versuch, Gudvin. Es wird dein Schaden nicht sein.«
    Â»Und wie kommt es, daß ich euch führen muß? Wenn ihr wirklich von
Carmaron Siusan kommt, müßt ihr doch wissen, wo Rugerion Siusan sich verborgen
hält? Nein, ich glaube, ihr habt überhaupt nichts mit den Siusans zu schaffen.
Ihr seid einfach nur Freunde von Forker. Er hat doch mal etwas erzählt über
dieses Mädchen, das wie ein Junge rumläuft. Ich hab’ vor ein paar Tagen, als
sie mich zum Bach geführt hat, schon gedacht, daß sie dieses Mädchen ist, aber
ich habe

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