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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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jetzt? Mit verzweifelter Entschlossenheit blickte sie in die Augen ihres Gegners, und da hörte sie eine Stimme, die direkt in ihrem Kopf zu sprechen schien.
    »Lass das Schwert fallen, Mädchen«, sagte der Dämon. »Gegen mich kannst du nicht gewinnen.«
    Anstelle einer Antwort ließ Danira ihr Schwert in einem überraschenden Stoß nach vorne schnellen. Sie führte einen geraden Ausfall gegen die Brust ihres Gegners, dieser lenkte ihr Schwert jedoch mit einem seiner Arme ab. Er brüllte erneut, und Danira versuchte sich einzureden, dass dieses Mal Angst oder Überraschung in seinem Schrei mitklangen. Die Unterarme des Dämons waren mit einer harten Hornschicht gepanzert – es würde schwer sein, ihn ernstlich zu verwunden. Erst da sah sie es: Das Leuchten ihres Schwertes war an der Spitze getrübt, denn ein kleiner Blutfleck hatte die Klinge benetzt.
    Ermutigt setzte Danira nach und führte einen weiteren Stoß, den der Dämon dieses Mal geschickter abwehrte. Sie registrierte, dass der Dämon seinen harten Unterarm wie einen Schild benutzte und ihre Schläge nicht abblockte, sondern seitlich ablenkte – genau so wie Grimstan es sie gelehrt hatte.
    Wieder griff Danira an, diesmal jedoch parierte der Dämon mit seinem rechten Arm und ließ dann seine andere Klaue vorschnellen. Sie spürte den Luftzug in ihrem Gesicht, als sie einen Schritt zurückwich und ihr Schwert wieder zwischen sich und ihren Angreifer brachte. Sofort brach der Dämon seinen Vorstoß ab, als er die Spitze der Waffe gefährlich nah vor seiner Brust sah.
    Für einen Moment standen sich die beiden Gegner in respektvollem Abstand gegenüber, und keiner wagte es, den nächsten Angriff zu führen. Die Enge des Korridors und die unerträgliche Präsenz des Dämons führten Danira zu einem Entschluss, den sie sofort in die Tat umsetzte: Blitzschnell wandte sie sich um und rannte überstürzt die Treppe hinunter. Einen Augenblick später hatte sie schon die Tür aufgestoßen, die auf den Hof hinausführte. Erst in einigem Abstand zum Haus wandte sie sich um und blickte erwartungsvoll auf die Türöffnung. Mit rasenden Gedanken versuchte sie, sich an Grimstans Lektionen zu erinnern, um sie nun im Freien besser umzusetzen als zuvor in dem beengten Gang.
    Sie wartete einige Augenblicke, doch der Dämon erschien nicht. Was hatte er nur vor? Elea und Aldaron schliefen im Erdgeschoss des Hauses – und auch der kleine Tialan. Würde der Dämon ihnen etwas antun?
    Zögernd ging sie wieder auf das Haus zu, als ein lautes Heulen sie herumfahren ließ. Sardoc stand auf dem Hof – etwas abseits von ihr, sodass er die andere Seite des Hauses einsehen konnte. Er hatte seine Augen zum Himmel gerichtet. Sie folgte seinem Blick, sah den Dämon über der Kante des Daches erscheinen und auf sie zustürzen. Ihre Hoffnung, im Freien besser kämpfen zu können, hatte sie getrogen, denn nun sah sie, dass der Dämon von der größeren Bewegungsfreiheit weit mehr profitierte als sie. Mit beiden Klauen griff er an, schlug wie wild um sich. Sie duckte sich unter den Hieben, parierte sie mühsam mit ihrem Schwert – und wich dabei immer weiter zurück.
    Kaum noch versuchte Danira, selbst den Dämon anzugreifen. Sie konzentrierte sich nur darauf, seinen tödlichen Klauen zu entgehen. In ihrer steigenden Verzweiflung kamen plötzlich Grimstans Worte in ihren Sinn: Es bringt nichts, sich nur auf die Abwehr des Feindes zu konzentrieren, wenn man nicht auf Hilfe hoffen kann . Gab es diese Hoffnung für sie? Sie sah, dass Sardoc immer noch auf dem Hof stand, aber sie hörte ihn nicht mehr jaulen. Woher kam diese Taubheit? Hatte der Dämon sie verzaubert? Hatte er auch alle anderen mit Taubheit geschlagen? Sie musste versuchen, selbst den Kampf wieder aufzunehmen.
    Bisher hatte sie vor allem Stöße gegen die Körpermitte ihres Gegners geführt. Diese hatte der Dämon pariert, indem er seine hornigen Unterarme gegen die flache Seite ihrer Klinge schlug. Nun wollte sie es ihm schwerer machen. Danira fasste den Schwertgriff mit beiden Händen und schwang die Klinge in einem weiten Bogen vor sich. Hastig wich der Dämon einen Schritt zurück, um dem Schlag auszuweichen. Die Spitze der Klinge streifte noch seinen Arm und hinterließ einen dunklen Strich auf seiner Haut. Wieder brüllte der Dämon voller Wut. Durch diesen Erfolg ermutigt, führte Danira ihre Klinge weiterhin in kraftvollen Schwüngen. Für eine Weile hielt sie den Dämon so auf Distanz, drängte ihn sogar zurück.
    Und

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