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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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müssen wir weiter weggehen. Ihr werdet genug Probleme damit haben, auf euch selbst aufzupassen. Denn ihr müsst nicht nur die Dämonen der Nacht fürchten. Ich vermute, dass die Alten über Verbündete in den höchsten Kreisen verfügen, am Hof des Königs und in der Armee. Nein, Aldaron, ihr müsst alle den Hof verlassen. Soldaten sind vielleicht weniger furchteinflößend als Dämonen, dafür fällt es ihnen leichter, an Informationen zu gelangen. Keiner darf erfahren, wohin ihr geht.«
    »Gehen?« Aldaron sah sich bekümmert zu Elea um, die Tialan in ihren Armen wiegte. »Wir können doch nicht alles hier zurücklassen.«
    »Ihr müsst nicht weit gehen, denke ich«, sagte Grimstan. »Bringt eure Tiere irgendwo unter und sorgt dafür, dass die Tagelöhner eure Felder bestellen. Aber seid nicht hier, wenn Soldaten nach uns fragen sollten. Und du solltest schon einmal anfangen, deine Sachen zu packen, Danira – wir müssen noch in der Nacht aufbrechen.«
    »Grimstan, ich muss dir noch etwas sagen«, begann Danira. »Vor zwei Nächten habe ich von dem Amulett geträumt, aber da hat es anders ausgesehen, es hat geglänzt wie Silber. Und es hatte eine Verzweigung mehr.« Sie schaute aufmerksam in Grimstans Gesicht, in der Hoffnung, dass ihre Worte irgendeine Regung auslösen würden, doch sein Blick forderte sie nur auf, weiterzureden.
    »Ich sah das Amulett, und eine Stimme fragte mich, woher ich es habe. Du hast mich das Gleiche gefragt – und auch der Hauptmann in Car-Tiatha. Willst du mir nicht erzählen, was es bedeutet?«
    »Dein Amulett gleicht einer Rune aus alten Tagen, einem Symbol der Elementarmagie. Die Runenschmiede, die diese Symbole schufen, nutzten die Kräfte der Elemente, um sich den Dienern Thaur-Angoths zu widersetzen. Ich denke, dass der Hauptmann zu den Alten gehört, und dass er es war, der dir den Traum geschickt hat. Kannst du dich sonst noch an etwas erinnern?«
    »Ja, als ich wach wurde, dachte ich, dass in meinem Fenster eine kleine geflügelte Gestalt mit leuchtenden Augen sitzt. Ich habe mit meinem Schwert danach geschlagen, dann ist sie verschwunden. Ich weiß nicht mehr, ob es ein Traum war oder Wirklichkeit.«
    »Verdammt«, sagte Grimstan. »Warum erzählst du mir das alles jetzt erst? Hatte dein Ausflug gestern auch etwas mit der Sache zu tun?«
    »Ja, ich habe den Jungen besucht, der mir das Amulett geschenkt hat. Ich hatte gehofft, von ihm mehr zu erfahren, aber er wusste auch nichts.«
    »Ich dachte, du hättest das Amulett vom Markt in Car-Tiatha?«
    »Ja«, sagte Danira trotzig, »und der Junge hat mir erzählt, wo er wohnt – also habe ich ihn besucht.«
    »Warum hast du mir das nicht vorher gesagt?«
    »Warum hast du mir nicht erzählt, was das Amulett bedeutet?«
    Grimstan seufzte, gab dann aber ein leises Lachen von sich.
    »Du hast doch nicht etwa gedacht, ich hätte dir diesen Traum geschickt? Nein, wirklich, das war ich nicht. Trotzdem weiß ich etwas über diese Art von Träumen – die Alten beherrschen diese Art der Magie. Und sie können noch üblere Dinge, wie du heute Nacht selbst erlebt hast.«
    »Aber was wollen die Alten bloß von mir?« Wieder war Danira den Tränen nahe. Endlich gab ihr Grimstan die Erklärungen, die sie von ihn haben wollte, doch das Wissen brachte ihr nur neue Sorgen und Ängste.
    »Sie fürchten, dass du ihren Plänen im Weg stehen könntest.« Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Und Schuld daran ist nur dieses Amulett, das so ähnlich aussieht wie eine Zauberrune aus lange vergangener Zeit.«
    »Ich soll ihnen im Weg stehen? Aber was haben sie denn vor?«
    »Sie wollen ein Tor in die Schattenwelt öffnen, in der das Heer der Dämonen des Dunklen Herrschers lauert: Wesen wie jenes, das wir gerade hier gesehen haben – Geschöpfe, die Thaur-Angoth einst erschuf, um die Menschen zu vernichten. Derzeit können die Alten nur einzelne dieser Wesen unter großen Mühen herbeirufen. Wenn es ihnen jedoch gelingt, das Tor zu öffnen, werden viele Dämonen kommen, und sie werden aufmarschieren, um die Städte der Menschen niederzubrennen. Es ist nicht leicht, dieses Tor zu öffnen, denn nur ein einziges Mal alle siebzig Jahre stehen die Himmelswanderer in der richtigen Position. Schon mehrfach haben die Alten dies versucht, und nun regen sie sich offenbar wieder, um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Das dachte ich mir schon, seit du mir von dem Zauberer erzählt hast, der nun mit Loridan ins Drachenland gereist ist. Ich denke, dass der

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