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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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herauszufordern.«
    »Das werden wir nicht annehmen«, sagte Loridan. »Warum denkt ihr, dass der größte Teil der Menschen bereits verloren ist? Ich kenne viele Männer und Frauen, die vielleicht keine reinen Kinder Firions sind, die aber dennoch ihr Leben dafür geben würden, Thaur-Angoths Diener zu bekämpfen. Warum denkt ihr nur daran, das Böse zu bekämpfen? Ist es nicht eure vorrangige Aufgabe, das Gute zu bewahren? Und in den meisten Menschen, die ich kenne, steckt mehr Gutes als Böses.«
    »Wir denken so, weil Aeon es uns so gelehrt hat. Sein Wort ist unser Gesetz.«
    »Aber hat Aeon den Drachen denn gesagt, dass die Menschen eines Tages von Thaur-Angoth gezeichnet sein würden? Hat er selbst es denn geahnt?«
    »Das wissen wir nicht. Trotzdem werden wir seinen Befehlen folgen, solange er uns keine anderen gibt.«
    »Nun, dann werden wir alleine weiterkämpfen müssen«, sagte Loridan. »Und wenn wir untergehen, dann ist der Kampf gegen das Böse vielleicht auf ewig verloren, denn es wird keine reinen Kinder Firions mehr geben, die mit den Drachen in den Kampf ziehen könnten.«
    »Deine Worte sind für uns unverständlich. Warum willst du diesen Kampf weiterführen, auch wenn du keine Hoffnung hast, ihn zu gewinnen?«
    »Weil ich lieber zusammen mit den Menschen sterbe, die ihr schon aufgegeben habt, als dass ich sie kampflos ihrem Schicksal überlasse.«
    Für eine Weile herrschte Stille, und verwirrt sah Loridan zu Selina hinüber, die den Finger an ihre Lippen legte, um dem Ritter Schweigen zu gebieten. Loridan ahnte, dass zwischen den Drachen etwas vorging, er konnte jedoch nicht erkennen, welche Gefühle sich hinter ihren großen Augen verbargen. Endlich senkte Eisenklaue seinen Kopf, um auf Loridan hinunterzusehen, und Selina begann wieder zu sprechen.
    »Die Geschöpfe, die Firion geschaffen hat, sind wahrlich ein Wunder. Ihr wollt also wirklich diesen aussichtslosen Kampf weiterführen? Kriegerherz soll dein Name bei den Drachen sein, denn du bist bereit zu kämpfen für die, die du liebst. Wenn es uns möglich ist, euch zu helfen, ohne Aeons Gebot zu missachten, wollen wir dies tun. Doch welche Hilfe erhofft ihr euch in diesem Kampf von den Drachen?«
    »Ich weiß es selbst nicht«, sagte Loridan. »Unsere ganze Hoffnung begründet sich auf den fünf Amuletten und den fünf Reinen, die sie tragen sollen. Eines der Amulette befindet sich noch in Car-Elnath, und unsere Gefährten dort versuchen, seine Macht wiederherzustellen. Das letzte Amulett, das uns noch fehlt, befindet sich im Besitz der Drachen, und wir möchten es von euch erbitten. Und auch die Reinen sind nicht vollzählig. Seit dem Tag, als der Bann erneuert wurde, ist Jandaldon nicht mehr gesehen worden. Wir brauchen ihn – oder einen anderen, der seinen Platz einnimmt.«
    »Das Amulett, von dem du sprichst, befindet sich im Besitz von Goldschuppe, und er wird es euch übergeben, sobald ihr dies wünscht. Was aus dem Sänger geworden ist, kann ich nicht sagen, und die Drachen kennen auch keinen anderen von Firions Erwählten.«
    »Das hatten wir befürchtet«, sagte Loridan. »Denn wir vermuten, dass er in den Süden gegangen ist, falls er überhaupt noch lebt. Und dort im Süden gibt es auch Menschen, die geheimes Wissen hüten, das uns vielleicht in unserem Kampf helfen kann. Daher müssen wir bald zu dieser neuen Reise aufbrechen.«
    »Vielleicht gibt es doch etwas, das wir für euch tun können.« Erneut senkte Eisenklaue seinen Kopf, um in Loridans Augen zu blicken. »Der Weg in den Süden ist weit und gefährlich, denn ihr müsst ein Land voller Feinde durchqueren. Und dann müsst ihr ein Schiff nehmen, das euch über das Meer trägt. Wir kennen eine Stadt der Menschen weit im Süden und Osten, an der Küste des Meeres gelegen. Bis nahe an diese Stadt können wir euch tragen, und vielleicht könntet ihr auch dort ein Schiff finden, das euch in den Süden bringt. Keiner eurer Feinde käme auf die Idee, euch dort zu suchen.«
    »Ich kenne die Stadt, von der du sprichst«, sagte Loridan. »Car-Niëllath ist es – die man auch die Stadt der Zauberer nennt. Sie ist wahrlich weit entfernt von Gweregons Thron, und man sagt, dass das Wort des Königs dort nicht viel gilt. Wenn du erlaubst, werden wir uns nicht sofort entscheiden, ob wir diesen Weg gehen wollen. Ohnehin werden wir einige Tage hier verbringen müssen, bis wir mit unseren Freunden vereint sind, die noch in Car-Elnath verweilen.«
    »Ja, wir wollen warten, bis eure Freunde

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