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Brüder Des Zorns

Brüder Des Zorns

Titel: Brüder Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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aber schöner anzusehen.
    Nach einem kurzen Galopp über Weideflächen und Felder zügelten sie die Tiere zum Schritt. Die Insel war längst nicht mehr zu sehen. Nach einer Weile kamen sie an verlassenen Gehöften vorbei, denen man die kurze Zeit der Vernachlässigung bereits anmerkte. Kleine haarige Hausquils streiften frei umher und gruben im weichen Boden nach Wurzeln und Käfern. Verstreute Knochen wiesen darauf hin, dass andere Tiere, denen der Schutz der Menschen fehlte, von wilden Räubern gerissen worden waren. Ansa fiel auf, dass Larissa ihn eingehend musterte.
    »Du reitest einfach wunderbar«, sagte sie. »Ich kann nicht anders, als dir zuzusehen. Erst als Erwachsene sah ich zum ersten Mal ein Cabo. Verglichen mit dir wirken selbst die Nevaner und Chiwaner ungeschickt. Sicher wachsen eure Kinder im Sattel auf.«
    »Das stimmt. Dafür sehen wir verglichen mit euch zu Fuß ausgesprochen tölpelhaft aus.«
    »Da!« Larissa deutete auf einen Schatten am Waldrand. Ein Tier trottete aus dem Schutz der Bäume. Es maß knapp zwölf Fuß Schulterhöhe. Der breite, muskulöse Nacken ragte noch einmal acht Fuß in die Höhe. Der Kopf war so groß wie bei einem Cabo, mit zierlichen fächerförmigen Hörnern. Ohne auf die Menschen zu achten, äste das Tier an den oberen Blättern eines Baumes.
    »Was ist das?« Ansa war beeindruckt vom Anblick der unbekannten Kreatur.
    »Ich weiß nicht, wie die Einheimischen es nennen. Seitdem ich hier bin, habe ich vier oder fünf kleine Herden davon gesehen. Willst du es schießen?«
    Er lachte. »Das ist doch keine Herausforderung! Es wäre so leicht, als würde ich im Inneren eines Hauses stehen und auf Wände schießen! Wir suchen nach etwas Schnellerem und Kleineren.« Sie ritten weiter, bis sie ein Tal erreichten, in dem nur wenige Bäume in großen Abständen wuchsen. Ansas erfahrener Blick verriet ihm, dass hier vor Jahren ein Feuer gewütet hatte. Das Land hatte sich noch nicht völlig davon erholt. Es war ein guter Platz für kleinere Wildtiere, da es reichlich Gras und wenig Deckung für Raubkatzen gab.
    Von ihrem Platz aus sahen sie ein paar kleine Herden verschiedenster Tiere. Die meisten zählten zu den gehörnten Grasfressern, die sich in allen Gebieten heimisch fühlten, in denen sie genügend Wasser und Pflanzen vorfanden. An den Hängen des Tals erblickten sie in weiter Ferne eine stattliche Anzahl der riesigen, unbekannten Tiere. Nirgendwo gab es Anzeichen für Raubkatzen, die einen Angriff aus der Deckung von Bäumen oder Unterholz bevorzugten.
    »Das sieht viel versprechend aus«, meinte Ansa. »Da hinten steht ein einzelner Bock, der mit den grauen und weißen Streifen.« Das Tier stand abseits auf einer kleinen Anhöhe. Ansa vermutete, dass es sich um einen engen Verwandten der Gabelhörner handelte, aber die vier schmalen Hörner bogen sich nur sanft und ohne Abzweigungen nach hinten. Nicht weit entfernt graste eine Herde ähnlicher Tiere, die von einem größeren Bock bewacht wurde. Die anderen Tiere hatten viel kürzere Hörner.
    »Er will die weiblichen Tiere haben«, sagte Larissa. »Aber ihr Herrscher ist stärker.«
    »Er ist sicher schnell. Es geht los!«
    Ansa legte einen Pfeil an und näherte sich dem Bock in gemächlichem Schritt. Er hielt den Bogen in der linken Hand und mit zwei Fingern der gleichen Hand die Zügel. Als er die Herde fast erreicht hatte, warf der ältere Bock den Kopf zurück und blökte warnend. Die Herde stob davon. Der einzelne Bock folgte dem Beispiel seiner Gefährten und trabte im Abstand von fünfzig Schritten neben ihnen her. Ansa ritt schneller und trieb das Cabo zu einem wilden Galopp an, der ihn zwischen die Herde und den Bock brachte. Sofort brach das Tier nach rechts aus und legte mit wenigen anmutigen Sprüngen eine große Entfernung zurück. Ansa riss das Cabo herum und setzte ihm nach.
    Fünfzig Schritte vor ihm schwenkte der Bock nach rechts. Sein Verfolger war darauf vorbereitet und hielt das Cabo an. Während der Bock mit höchster Geschwindigkeit dahinstürmte, spannte er die Sehne und ließ das Tier keine Sekunde aus den Augen. Er schätzte die Schnelligkeit ab, die Länge der Sprünge und die Höhe des Rückens. Dann schnellte der Pfeil von der Sehne auf die beim nächsten Sprung erreichte Höhe zu.
    Der Bock berührte den Boden, die Hinterbeine unter dem Leib zusammengedrückt. Der nächste Sprung brachte ihn mit ausgestreckten Vorderbeinen in die Höhe. Als er den höchsten Punkt des Sprungs erreichte und die

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