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Brüder Des Zorns

Brüder Des Zorns

Titel: Brüder Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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über Larissa gehört hatte, von der es hieß, ihr sei sehr am Wohlstand und an der Verbesserung der wirtschaftlichen Lage eroberter Länder gelegen. Anscheinend wiederholte sie die Meinung ihres Gemahls. Blut lief ihm übers Gesicht, aber das war jetzt unwichtig. Wenn er vor Gasam stand, drohte ihm viel Schlimmeres.
    Die Königin befahl ein gemäßigtes Tempo, und so war der Ritt für Ansa nicht allzu qualvoll. Mit gefesselten Händen fühlte er sich sehr unwohl und hing auf dem Cabo wie ein Holzklotz und nicht wie der erstklassige Reiter, der er von Kindheit an war. Offensichtlich hatte Larissa keine Eile, in ein überfülltes, schmutziges Lager zurückzukehren, das vor einer Stadt lag, die schon bald von Seuchen und Hungersnöten heimgesucht würde. Dort gab es wenig zu tun, und sie war zur Untätigkeit verurteilt. Das passte ihm gut. Auch er hatte es nicht eilig, dorthin zu gelangen.
    Die erste Nacht verbrachten sie am Straßenrand neben einer einstmals herrschaftlichen Villa, in der jetzt nur noch wilde Tiere hausten. Die Männer entzündeten große Lagerfeuer und benutzten die Möbel des Hauses als Brennholz. Ein Krieger entdeckte ein nicht gemolkenes Kagga und zerrte es in den Hof. Dort fingen sie die Milch in einer hölzernen Schüssel auf, ehe sie dem Tier einen Schnitt am Hals versetzten und das Blut mit der Milch vermischten.
    Larissa saß auf einem niedrigen Klappstuhl, den ihre Krieger im Haus entdeckt hatten. Sie winkte Ansa, sich neben sie zu setzen. Er humpelte zum Feuer, da man ihm auch die Füße gefesselt hatte. Ungeschickt ließ er sich nieder. Sie reichte ihm einen mit Wein gefüllten Schlauch, den er mit beiden Händen umklammerte. Als er den jungen Kriegern einen Blick zuwarf, drehte sich ihm der Magen um. Die Schüssel ging reihum, und alle tranken in gierigen Zügen das Gemisch aus Milch und Blut.
    Ansa nahm noch einen Schluck Wein.
    »Ekelst du dich vor Milch und Blut?« erkundigte sie sich belustigt.
    »Es ist nicht nach meinem Geschmack.« Er trank noch mehr Wein. »Das hier ist besser.«
    »Wir haben nie begriffen, wie Ausländer es über sich bringen, Fisch zu essen. Sitten und Gebräuche der einzelnen Völker unterscheiden sich stark voneinander. Allerdings habe ich Milch und Blut auch nie gemocht. Auf den Inseln trinken Frauen nicht davon, bloß Krieger, und die jungen Krieger ernähren sich fast ausschließlich davon.«
    »Kein Wunder, dass sie so blutrünstig sind«, sagte Ansa und nahm noch einen Schluck Wein. Allmählich glitten die Beschwernisse des Tages von ihm ab und verschwanden in einem warmen Nebel. »Müsste ich von dem Zeug leben, wäre ich genauso gefährlich.«
    »Wahrscheinlich liegt darin unser Geheimnis«, meinte sie lachend. Sie nahm ihm den Weinschlauch ab und reichte ihm eine Schüssel mit Brot und Fleisch. Während sie trank, zwang er sich, nicht allzu gierig nach den Speisen zu greifen. Ungeschickt nahm er ein Stück Brot in die gefesselten Hände und legte zwei Streifen des gebratenen Fleisches darauf. Er kaute und schluckte sehr vorsichtig. Als er fertig war, aß er ein wenig Obst. Später reichte ihm Larissa erneut den Wein, und Ansas Stimmung hob sich merklich.
    »Wie sieht deine Schluchtfrau aus?« fragte sie beiläufig.
    »Jung und wunderschön. Sie hat violette Augen, die von einem grünen Rand umgeben sind.«
    »Hat sie wirklich blaue Haut? Ich habe nie jemanden ihres Volkes gesehen, aber natürlich viele Gerüchte gehört.«
    »Ja, sie ist blau. Nicht himmelblau, aber die Haut der Schluchtler hat einen blauen Schimmer.« Er fragte sich, ob sie über die ewige Jugend sprechen wollte.
    »Und sonst ist sie eine ganz normale Frau?«
    »Wie meinst du das?«
    Larissa deutete auf ihren eigenen schlanken Körper und ließ die Fingerspitzen vom Hals bis zu den Füßen gleiten. »So wie ich: Brüste, Hüfte, Haare, Scheide und so weiter. Immer wieder hört man Gerüchte über Frauen fremder Länder, die ganz anders gebaut sind; sechs nebeneinander liegende Brüste, lange Schwänze, Scheiden, die seitwärts verlaufen und nicht von vorne nach hinten. Solche Dinge meine ich.«
    Er lächelte bei dem Gedanken an Fyana. »Nein, bis auf die Farbe ist sie so wie jede andere Frau. Alles liegt am richtigen Platz und sieht ganz normal aus.«
    Sie nickte, als habe sie das vermutet. »Du sagst, sie ist jung. Bist du sicher?«
    Er hatte lange überlegt, was er darauf antworten sollte. »Sie wirkt so …« Er zwang sich, sehr zögernd zu klingen.
    »Wie alt?« drängte

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