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Brüder Des Zorns

Brüder Des Zorns

Titel: Brüder Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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auf dem Thron von Sono zu sitzen, mit dir an meiner Seite.«
    Sie lächelte und schmiegte sich an ihn. »Sobald ich Sono erobert habe, marschiere ich nach Gran, und dann gehört der Süden mir allein.«
    »Und dann?«
    Der König wies auf die Karte. »Dann ist es an der Zeit, nach Norden zu schauen. Wenn wir auf breiter Front nach Norden marschieren, umzingeln wir die Schluchten und stehen am Rand der Wüste. Ein Wüstenkrieg erfordert sorgfältige Vorbereitung, aber es winkt der größte Preis der Welt. Halte ich erst einmal die Erzminen in Händen, fällt mir der Rest der Welt in den Schoß.«
    »Oh, Geliebter, du hast ehrgeizige Träume, doch im Gegensatz zu anderen Männern verwirklichst du sie. Aber …« Zum ersten Mal klang sie ein wenig unsicher.
    »Was ist?«
    »Die Schluchten. Man sagt, dort hausen mächtige Magier. Kein Heer hat sie jemals besiegt.«
    »Na und?« Der König schnaubte verächtlich. »In unserer Heimat habe ich zuerst die Geistersprecher vernichtet. Haben ihre Flüche und Verwünschungen ihnen etwas genutzt? Zauberei ist nur ein Mummenschanz, der die Dummen an der Nase herumführt. Taten regieren die Welt. Wüstenbewohner ohne eine Armee werde ich genauso vernichten, wie ich alle anderen vernichte, auch wenn sie ihre Zaubersprüche noch so laut herausschreien.«
    »Ja, du hast recht, mein Gebieter. Wie immer. Aber lass mich meine Spione entsenden, damit sie so viel wie möglich erfahren.«
    Er zuckte die Achseln. »Warum nicht? Jedes Wissen ist nützlich, und das Gebiet ist noch kaum erforscht. Schicke Spione aus, wenn du möchtest, aber höre auf mich: Sende nur weitgereiste, erfahrene Männer, die sich nicht leicht täuschen lassen und nicht alles glauben, was man erzählt. Ich brauche absolut zuverlässige Informationen. Sie müssen genau zwischen dem, was sie mit eigenen Augen sehen, und dem, was sie hören, unterscheiden.«
    »Meine Spione sind genau die richtigen für diese Aufgabe. Selbstverständlich erteile ich ihnen genaue Anweisungen. Haben dir meine Berichte jemals missfallen?«
    »Noch nie, kleine Königin«, gab er bereitwillig zu. »Aber in diesem Fall haben wir es mit Menschen zu tun, denen ein ganz besonderer Ruf vorauseilt.«
    »Ich werde es nicht vergessen, Gebieter.« Für diese Fähigkeit bewunderte Larissa ihren Gemahl am meisten. Mut, Klugheit, Ehrgeiz und Skrupellosigkeit waren wichtig, aber die Fähigkeit, klar und unvoreingenommen zu denken, unterschied ihn von seinen Kriegern. Nur deshalb war er aus den Reihen der einfachen Soldaten und Hirten zum allmächtigen Eroberer aufgestiegen, für den die prunkvollen Thronsessel der Welt zu Spielzeugen wurden.
     
    In einem Audienzzimmer neben ihren Gemächern empfing die Königin ihre Spione, die allein ihr unterstanden. Die Planung und Ausführung von Kriegszügen lag ausschließlich in den Händen des Königs. Er wusste, dass sorgfältige Auskundschaftung sehr wichtig war, fand aber keinen Gefallen daran. Larissa machte es Spaß, und er vertraute seiner Frau ohne Vorbehalte.
    Sie saß am Kopfende des langen Tisches. Zu beiden’ Seiten saß ein Dutzend Männer, die wie reisende Kaufleute gekleidet waren und die überall erscheinen konnten, ohne besonders aufzufallen. Zwei von ihnen gehörten zu den Palana, einem umherziehenden, staatenlosen Volk, das sich als fahrende Händler und Gaukler durchschlug. Die beiden Palana trugen goldene Ringe in den Ohren und Nasen, die durch feine Ketten verbunden waren, an denen winzige Glöckchen hingen.
    »Meine Diener«, begann die Königin, »der Gebieter verlangt Erkenntnisse, wie ihr sie in der Vergangenheit zu seiner Zufriedenheit liefertet.« Sie sah von einem zum anderen, und jeder Mann verneigte sich zum Zeichen seiner Ehrerbietung.
    »Die Länder Sono und Gran wurden auskundschaftet, und mein Herr ist sehr zufrieden mit den Diensten, die ihr dort geleistet habt. Jetzt möchte er mehr über das Gebiet im Norden wissen, über die Schluchten und die dahinterliegende Wüste, das so genannte Giftige Land.«
    »Meine Königin.« Ein Mann mit einem in der Mitte geteilten, grün gefärbten Bart erhob sich. »Händler reisen dorthin, aber üblicherweise nur zu den jeweiligen Märkten. Das Land ist dünn besiedelt, und eine größere Zahl von Kaufleuten, die sich an ungewöhnlichen Orten herumtreibt, würde Misstrauen erwecken.«
    »Das habe ich mir gedacht«, antwortete Larissa. »Wenn man euch fragt, so sagt ihr, dass ihr nur nach Stahl Ausschau haltet, da König Gasam das Metall

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