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Brüder Des Zorns

Brüder Des Zorns

Titel: Brüder Des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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schnell nicht wieder sehen.«
    »Selbstverständlich. Ich habe viele Boten. Sie verbringen viel zuviel Zeit damit, auf unsere Kosten in den Ställen herumzulungern. Aber du darfst die Krankheit des Königs mit keinem Wort erwähnen. Der Brief könnte in falsche Hände geraten.«
    »Das verspreche ich dir.«

 
KAPITEL VIERZEHN
     
    W ohin reist du?« Fyana war wütend und völlig entgeistert. »Das kann doch nicht dein Ernst sein!«
    »Natürlich. Aus diesem Grund sind wir doch hierhergekommen, oder nicht? Die beste Möglichkeit, etwas über Gasams Pläne zu erfahren, wird mir jetzt geboten! Im Lager Königin Larissas werde ich einiges herausfinden. Die Stadt und der Palast sind recht aufschlussreich, aber jetzt bietet sich mir eine überaus günstige Gelegenheit!«
    »Wir sollten doch gemeinsam reisen!« widersprach sie.
    »Ja, aber du musst dich jetzt um König Ach’nas kümmern. Währenddessen gibt es für mich nichts zu tun. Die Reise und das Treffen dauern nur ein paar Tage, und dann kehre ich zurück.« Er klopfte ihr beruhigend auf die Schulter, erntete aber nur einen bösen Blick.
    »Es gefällt mir nicht. Viel zuviel kann geschehen. Vielleicht wirst du erkannt, und man nimmt dich gefangen.«
    »Wer sollte mich erkennen? Ich bin Gasam oder seiner Frau nie begegnet. Und bei der Ankunft der letzten Gesandten aus Sono war ich noch ein Kind.«
    »Königin Masila hat die Ähnlichkeit zwischen dir und deinem Vater gleich bemerkt.«
    Er zuckte die Achseln. »Weil ich die einzige Person meines Volkes bin, die sie seit langer Zeit sah. Ich schlage der Familie meiner Mutter nach. Den echten Shasinn wird keine Ähnlichkeit auffallen.«
    »Du suchst nur eine Entschuldigung, um auf eigene Faust loszuziehen und den Helden zu spielen.«
    »Warum sollte ich eine Entschuldigung brauchen? Wenn ich eine Aufgabe erfüllen soll, erledige ich das auf die Art und Weise, die mir am geeignetsten erscheint. Wie kommst du darauf, dass ich deine Erlaubnis benötige oder auch nur deine Zustimmung?«
    Sie versuchte, sich empört zu geben, aber Tränen standen ihr in den Augen. »Es ist nur … es ist … ach, ich will einfach nicht, dass du mich hier allein lässt.«
    Sein Zorn verebbte. Er setzte sich auf das Bett und umarmte sie. Fyana lehnte den Kopf an seine Schulter, und er strich ihr über das silbrige Haar.
    »Vergib mir, Fyana. Ich benehme mich wie ein dummer Junge, der seinem Vergnügen nachläuft, und dabei vergesse ich, dass ich dich hier in einer gefährlichen Lage zurücklasse. Trotzdem darf ich mir die Gelegenheit, den Feind aus nächster Nähe zu betrachten, nicht entgehen lassen.«
    Sie seufzte. »Bitte unternimm nichts Närrisches, und versuche nicht, Königin Larissa zu entführen oder Gasam mit bloßen Fäusten niederzuschlagen.«
    »So verführerisch beides auch klingt, so dumm bin ich nicht. Außerdem würde ihnen das einen wunderbaren Vorwand liefern, dieses Land zu überfallen, und ich möchte Königin Masilas Vertrauen nicht schnöde enttäuschen.«
    »Gut, dann verstehen wir uns.« Fyana hatte sich beruhigt, aber er wollte sie noch nicht loslassen. Bisher waren sie vorsichtig miteinander umgegangen. Trotz aller Zuneigung waren sie zwei junge Leute aus verschiedenen Kulturen und Völkern. Sie fühlte sich warm und leicht in seinen Armen an. Der Geruch von Kräutern und Weiblichkeit umgab sie.
    »Während meiner Abwesenheit wird die Königin die Wache vor deiner Tür verdoppeln. Die Barnen sind dem Königshaus treu ergeben und werden dein Leben schützen.«
    »Wie tröstlich. Wenn der König stirbt, bin ich die erste, die sie umbringen.«
    Daran hatte Ansa nicht gedacht. »In seinem Zustand ist schwer zu sagen, ob er tot ist oder nicht. Sollte er sterben, musst du sagen, er schlafe nur, und dich so schnell wie möglich aus dem Staub machen.«
    »Und ich habe mir Sorgen um dich gemacht«, sagte sie lächelnd. Dann hob sie den Kopf, und seine Lippen berührten ihren Mund. Ihre Zungen trafen sich, und Fyana sank in die Kissen zurück. Ansa drängte sich an sie, und ihr Körper erwiderte den Druck. Der nicht beabsichtigte Kuss wurde leidenschaftlicher, fordernder. Sie entkleideten einander. Ansa fühlte harte feste Brüste unter seinen Händen. Die Kerzen waren erloschen, und im dämmrigen Licht des Mondes lag ihr nackter blauer Leib vor ihm.
    Lange schmale Finger erforschten seinen Körper, als er ihre Brustwarze und den Bauchnabel küsste und die Zunge über die weißen Haare zwischen ihren Beinen gleiten ließ.

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