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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Drumpattern. »Wir müssen daraus passende Loops machen. Besonders im Mittelteil wäre es angebracht, wenn sich die einzelnen Taktpaare zu einer Schleife verdichten.«
    Während der Arbeit kam es Kroll vor, als würde Mateo ein ganz anderer Mensch sein. Der sensible Cellospieler verwandelte sich in einen präzise kalkulierenden Techniker, der jeden Ton millimetergenau platzierte. Es dauerte über eine Stunde, bis Mike und er mit ihrer Puzzelei zufrieden waren. Die monotonen Pattern und die rhythmischen Einzelphrasen fügten sich zu einer abwechslungsreichen Schlagzeugspur zusammen. In Krolls Ohren klang es jetzt so, als hätte ein wirklicher Schlagzeuger an einem echten Schlagzeug gespielt.
    Schon faszinierend, was man heutzutage mithilfe der Technik alles machen kann, grübelte der Kommissar. Und interessant, wie die Musik den Menschen verändert. Mateo schien einen Hang zur Perfektion zu haben, der Kroll bislang entgangen war. Fast wie ein Uhrmacher. Sollte ich ihn unterschätzt haben?, sinnierte Kroll.

    *

    Mörtels Lage hatte sich drastisch verschlechtert. Die Gegenüberstellung mit dem Landauer Portier bestätigte zweifelsfrei, dass sowohl Mörtel als auch sein Chef, Beton-Müller, dort anwesend gewesen waren. Auch ein paar Arbeiter der Lagerhalle hatten beide gesehen.
    Außerdem behauptete der festgenommene Zarewitsch, die beiden Lübecker wären tief im Dopinghandel verstrickt gewesen. In die Enge getrieben, steigerte sich Mörtel in die Behauptung, nicht er, sondern Müllers Sohn Kevin wäre für den Transport der FB 67/Q -Beutel verantwortlich gewesen. Er selber, Mörtel, hätte Kevin mit dem Zeug in der Tasche im Büro seines Vaters kurz vor dessen Tod überrascht.
    Doch es sollte noch schlimmer für Mörtel kommen. Ein DNA-Test bewies, dass er an Mirjas Schal und unter ihren Fingernägeln tatsächlich Spuren hinterlassen hatte. Mit dieser Tatsache konfrontiert, versuchte Mörtel die Begebenheit auf dem Drachenfels als tragischen Unfall hinzustellen. Angeblich hätte Mirja ihm die Schuld am Tod ihrer Schwester in die Schuhe geschoben und ihn erpresst. Daraufhin wäre es zu einer unkontrollierten Rangelei auf der Burgruine gekommen, in deren Verlauf Mirja vom Felsen stürzte.
    Damit war für ihn die Falle jedoch erst richtig zugeschnappt. Kroll zeigte ihm den Bericht der Spurensicherung, der belegte, dass die Frau bereits mindestens 24 Stunden vorher tot war, ehe sie vom Felsen herabstürzte.
    Nun gestand Mörtel seine Beteiligung an der Tat, schob jedoch seinen toten Chef als Drahtzieher vor, denn er wusste, dass der sich nicht mehr rechtfertigen konnte. Angeblich soll Mirja ihn erpresst haben, woraufhin er sie getötet habe. Wann, wo und wie, das könnte er nicht sagen, weil er bei der Tat nicht zugegen gewesen wäre. Müller hätte ihm die Leiche überlassen, damit er das Schauspiel auf der Burgruine so inszenieren sollte, dass Müller ein einwandfreies Alibi aufweisen könnte.
    Kroll nahm Mörtels Aussagen zur Kenntnis, glaubte ihm jedoch kein Wort. Alles Weitere blieb nun dem Staatsanwalt im Ermittlungsverfahren überlassen.
    Der Fall der Leiche unter dem Brüllbeton und der Fall Mirja Brandinger schienen nun weitgehend geklärt zu sein. Aber Müllers Tod gab Kriminalhauptkommissar Kroll noch einige Rätsel auf. Er beschloss, den Hausarzt des Verstorbenen aufzusuchen. Die Adresse hatte er von Amelie während seines Kondolenzbesuchs erhalten.
    Â»Ja«, bestätigte ihm der Arzt, als er die Packung Corasanol plus sah, die bei Müllers Leiche gefunden worden war. »Ich habe ihm das Medikament verordnet. Einen Moment bitte, ich hole mal seine Akte hervor.«
    Schnell war sie gefunden. Der Arzt zeigte sie Kroll mit den Worten: »Er nahm es noch nicht lang. Hier können Sie es ablesen. Vorher reichte die schwächere Variante. Doch die Herzinsuffizienz hatte sich im letzten Jahr ziemlich verstärkt. Und zwar unregelmäßig, mal ging es ihm besser, mal schlechter. Dass es allerdings so rasch letal enden sollte, hat mich ehrlich gesagt überrascht. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen eine Kopie von der Patientenkarteikarte mitgeben.«
    Â»Ja, gern. Geht denn daraus hervor, welche Krankheiten Herr Müller noch hatte?«
    Der Arzt überflog die Blätter. »Ja. Das ist aber alles nur das Übliche. Mal eine Quetschung, mal ein Zeckenbiss und so weiter. Körperlich hatte er

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