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Brunetti 15 - Wie durch ein dunkles Glas

Brunetti 15 - Wie durch ein dunkles Glas

Titel: Brunetti 15 - Wie durch ein dunkles Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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der Telecom?«
    »Doch, schon«, antwortete sie und fuhr fort: »Aber ich bin ja nicht mehr auf seine Dienste angewiesen.«
    »Treiben Sie heute keine Scherze mit mir, Signorina«, entgegnete Brunetti, setzte jedoch, als er merkte, wie das klang, rasch hinzu: »Ich meine, erzählen Sie mir nicht, Sie bezögen Ihre Informationen neuerdings über die offiziellen Kanäle.«
    Falls sie den Umschwung in seiner Stimme bemerkte, ging sie kommentarlos darüber hinweg. »Nein, Commissario. Ich habe lediglich einen direkteren Zugriff auf deren Daten gefunden.«
    Soviel zur Einhaltung des Dienstwegs, dachte Brunetti. Die Zigeunerkinder waren nicht die einzigen Rückfalltäter in der Stadt. »Also Tassinis Telefonnummer haben Sie ja schon. Nun besorgen Sie sich bitte noch die Nummern von Fasano und De Cal: privat, Geschäft, telefonini. Und dann versuchen Sie herauszufinden, ob es unter den dreien irgendwelche Kontakte gegeben hat.« Brunetti wunderte sich, warum er darauf nicht schon früher gekommen war. Fasano hatte wiederholt betont, er wisse über Tassini eigentlich nur, daß der schwarzarbeite und eine behinderte Tochter habe, nicht mehr, als was jeder andere im Betrieb von ihm wußte.
    »Wird gemacht«, flötete Signorina Elettra.
    »Wie lange kann das dauern?« Brunetti hoffte auf ein Ergebnis am kommenden Morgen.
    »Oh, ich bring's Ihnen in einer Viertelstunde, Commissario.«
    »Viel schneller als Giorgio«, sagte Brunetti mit unverhohlener Bewunderung.
    »Ja, das stimmt. Er war leider nicht mit dem Herzen dabei«, sagte sie und legte auf.
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, aber als sie hereinkam, lächelte sie verheißungsvoll. »De Cal und Fasano scheinen ganz gut befreundet zu sein«, begann sie und legte ein paar Computerauszüge auf seinen Schreibtisch. »Aber ich will Ihnen nicht die Spannung rauben, Commissario. Hier, lesen Sie selbst.« Und sie blätterte noch ein paar Seiten hin. Brunetti überflog die Telefonnummern und Zeitangaben auf der ersten Seite, und als er aufblickte, war sie schon nicht mehr da.
    De Cal und Fasano hatten während der letzten drei Monate tatsächlich ziemlich viel miteinander telefoniert: Allein von Fasanos Anschluß waren mindestens ein Dutzend Gespräche verzeichnet. Brunetti wandte sich Tassinis Einträgen zu: Seit er bei De Cal arbeitete, hatte er siebenmal in der Firma angerufen. Umgekehrt waren keine Gespräche protokolliert, weder von De Cals Büro noch von seinem Privatanschluß.
    Bei Fasano hingegen sah das schon ganz anders aus. Tassini hatte zum Zeitpunkt seines Todes nur zwei Monate für ihn gearbeitet, trotzdem verzeichneten die Computerlisten sechs Anrufe von ihm auf Fasanos telefonino und zwei im Betrieb. Fasano seinerseits hatte Tassini, nur zehn Tage bevor er starb, zu Hause angerufen und dann noch einmal am Tag vor seinem Tod. Außerdem war in der Nacht, in der Tassini ums Leben kam, um 11 Uhr 34 von Fasanos Handy mit der Fornace De Cal telefoniert worden.
    Brunetti holte das Branchenbuch aus der Schublade, schlug unter Idraulici nach und wählte die Nummer von Adil-San. Als die junge Frau mit dem charmanten Lächeln sich meldete, nannte Brunetti seinen Namen und fragte, ob ihr Vater zu sprechen sei.
    Nach ein paar Takten Musik und einigem Klicken in der Leitung hörte er Repeta sagen: »Buon giorno, Commissario. Was kann ich diesmal für Sie tun?«
    »Eine kurze Frage, Signor Repeta«, entgegnete Brunetti, der keinen Grund sah, unnötig Zeit mit dem Austausch von Höflichkeiten zu verlieren. »Als ich bei Ihnen war, habe ich mich nicht genau genug nach dem Verfahren beim Leeren der Tanks erkundigt.«
    »Was möchten Sie denn noch wissen, Commissario?«
    »Also speziell bei Fasano, wie gehen Sie da vor?«
    »Ich fürchte, ich verstehe Ihre Frage nicht, Commissario.«
    »Leeren Sie die Tanks ganz aus? Ich meine, so daß man bis auf den Grund sehen könnte?«
    »Da müßte ich auf der Rechnung nachsehen«, antwortete Repeta und setzte erklärend hinzu: »Ich weiß nicht auswendig, nach welchem Verfahren wir bei den einzelnen Kunden vorgehen, aber auf der Rechnung sind die Kosten einzeln aufgeschlüsselt. Daraus ersehe ich genau, was wir alles gemacht haben.« Er hielt einen Moment inne und fragte dann: »Soll ich Sie zurückrufen?«
    »Nein, nicht nötig«, sagte Brunetti. »Wo ich Sie schon mal dran habe, würde ich lieber warten.«
    »In Ordnung. Dauert nur ein paar Minuten.«
    Man hörte ein Klacken, als Repeta den Hörer ablegte, dann Schritte, dann ein harsches

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