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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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Sauerstoff einatmet.
Unkontrollierbares Zittern (Shivering) . Durch die Narkose kann es zu einem Wärmeverlust kommen, den der Körper durch Zittern auszugleichen versucht. Ein blödes Gefühl: Einmal half bei mir kurzfristig einfach eine zweite Decke, ein andermal mussten Medikamente eingesetzt werden.
    Sobald Sie aus der Narkose aufgewacht sind, müssen Sie noch ein paar Stunden (ca. vier) ohne Essen und Trinken verbringen; dann bekommen Sie zunächst nur Tee und Zwieback. Ich erwähne das, weil es mir schwerfiel. Sobald ich wieder klar denken konnte, verspürte ich einen mächtigen Appetit auf ein warmes Essen.
    Wenn Sie sich wieder munter fühlen, können Sie – theoretisch – aufstehen. Das erste Mal nach der Operation muss aber unbedingt eine Schwester dabei sein, auch wenn Sie »nur« zur Toilette müssen! Allzu leicht überschätzt man seinen durch die Narkose und eventuell andere Medikamente strapazierten Kreislauf.
    Legen Sie so bald wie möglich tagsüber Nachthemd und Bademantel ab und ziehen Sie bequeme Sachen an: eine weiche Sporthose, ein T-Shirt, eine Vlies- oder Wolljacke, einen bunten Schal. Ob Sie auf dem Zimmer sind, ein wenig herumgehen oder die Nase an die frische Luft stecken – erfahrungsgemäß fühlt man sich in diesen Sachen gleich ein bisschen besser.
    TIPP
    Lagerung des Armes
    Bei Problemen mit dem Arm habe ich Folgendes als wohltuend empfunden:
Auf dem Rücken liegend: eine zweite Bettdecke längs falten und 1 oder 2-mal knicken. So ruht der betroffene Arm ein bisschen höher.
Auf der (nicht operierten) Seite liegend: ein zweites Kopfkissen vor dem Bauch zurechtknuffen und den betroffenen Arm darauf ablegen.
    Am Tag nach der Operation können Sie – nach Absprache mit Ihrem Arzt – ein wenig im Zimmer auf und ab gehen. In den nächsten Tagen klappt es oft schon mit einem Spaziergang auf dem Flur oder einer Treppe. Die meisten Frauen scheinen Operation und Vollnarkose gut zu verkraften und sind schon bald wieder außerhalb ihres Zimmers anzutreffen.
    Fragen Sie nach einer Physiotherapeutin. Sie zeigt Ihnen Übungen für Schulter und Arm. Die richtige – sanfte – Bewegung unter fachlicher Anleitung ist bereits zu diesem Zeitpunkt wichtig. Mit folgenden leichten Übungen können Sie schon selbst beginnen:
Bewegen Sie die Finger oder machen Sie Pumpbewegungen mit den Händen: Schließen Sie die Faust und öffnen Sie sie wieder.
Heben Sie den operierten Arm, am Ellbogen unterstützt vom gesunden Arm, vorsichtig ein wenig an – den Ellbogen nicht weiter als bis auf Schulterhöhe!
Kreisen Sie sanft mit den Schultern.
Ziehen Sie die Schultern behutsam Richtung Ohren hoch und lassen sie wieder sinken.
Drainage
    Stellen Sie sich in den Tagen nach der Operation auf einen ständigen Begleiter ein: die Drainage. Diese besteht aus einem Schlauch, der vom operierten Bereich zu einer kleinen Kunststoffflasche führt und Wundflüssigkeit, Sekret und Blut ableitet. Er ist etwa so lang, dass das Fläschchen im Stehen in Hüfthöhe baumelt. Achten Sie beim Aufstehen auf die Drainagen! Diese können ganz schön ziepen, wenn sie zum Beispiel am Bett festhängen und man sich fortbewegen will.
    TIPP
    Drainage
    Zum »Transport« kann man die Drainagefläschchen in die Tasche von Bademantel oder Jogginganzug schieben. Oder Sie nehmen eine Stofftragetasche mit längeren Henkeln (bekommt man manchmal als Werbegeschenk). Manche Drainagen haben auch einen Clip, mit dem man sie am BH befestigen kann.
Warten …
    Nach der Operation dauert es in den meisten Fällen mehrere Tage, bis das endgültige Ergebnis einer feingeweblichen Untersuchung (Histologie) vorliegt und die weitere Therapie festgelegt werden kann. Das Warten auf die Befunde ist seelisch sehr belastend. Versuchen Sie so gut es geht, sich ein bisschen abzulenken und auszuruhen.
    Auch wenn Ihre Brust noch verpflastert ist und Sie nicht wissen, wie die Narbe aussehen wird, beschäftigt Sie wahrscheinlich die Frage nach dem »Danach«. In vielen Brustzentren gibt es plastische Chirurgen, die Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten vom Implantat bis zum Brustaufbau erklären und anschaulich machen (siehe →  S. 89 ). Die Möglichkeiten der plastischen Chirurgie sind heute weit entwickelt, und viele Frauen entscheiden sich für diesen Weg, um sich wieder vollständig und attraktiv zu fühlen.
    Vermutlich bekommen Sie in diesen Tagen Besuch von einer Sozialarbeiterin. In einem persönlichen Gespräch informiert sie Sie zum Beispiel über die

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