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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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folgender:
Sie besorgen sich bei Ihrem Arzt ein Rezept für eine Perücke.
Mit diesem Rezept gehen Sie zu Ihrem Friseur, der mit Ihnen eine Perücke aussucht und einen entsprechenden Kostenvoranschlag an die Krankenkasse schickt.
Nach dem O.K. der Krankenkasse müssen Sie beim Friseur eventuell noch einen Differenzbetrag bezahlen.
    Ob Sie sich für Echthaar oder Kunsthaar entscheiden, ist nicht nur eine Frage des Preises. Beides hat Vor- und Nachteile, über die Sie Ihr Friseur genau informieren wird. Viele Frauen, vor allem die mit längeren Haaren, wollen zunächst eine Perücke, die der eigenen Frisur möglichst ähnlich ist, »damit man es nicht sofort sieht«. Doch das klappt meist nicht. Die Farbe ist nicht das Problem, sondern der Schnitt:
Damit der Ansatz an der Stirn verdeckt ist, sollte die Perücke einen Pony haben.
Auch die Haare an den Schläfen sollten möglichst länger sein, um den nicht vorhandenen eigenen Haaransatz zu kaschieren.
    Wurde mir nicht vom Nordseewind abgeblasen: meine Perücke.
    Und warum wollen wir eigentlich genauso aussehen »wie immer«? Wir könnten ja auch aus der Not eine Tugend machen, und einmal etwas anderes ausprobieren. Perücken bieten dazu völlig neue Möglichkeiten: Vielleicht haben Sie Lust, Ihren Typ zu verändern und sich mal anders zu stylen als gewohnt? Ich habe mich nach dem Verlust meiner schulterlangen Locken für eine kinnlange, glatte Perücke mit Strähnchen entschieden. Solche Perücken frisieren sich fast wie von selbst: Einmal Kopfschütteln, und das Ganze sitzt wieder.
    TIPP
    Beratung
    Je mehr Haare noch da sind und je besser Ihre ursprüngliche Frisur noch zu erkennen ist, desto besser kann Ihr Friseur Sie beraten. Wurde mir nicht vom Nordseewind abgeblasen: meine Perücke.
    Außerdem sind kürzere Perücken relativ leicht und schieben sich nicht so schnell durch Krägen oder Schals nach vorn. Wenn Ihnen aber doch mehr nach Locken ist – auch da gibt es eine große Auswahl.
    Eine hochwertige Perücke erkennt man an dem hautfarbenen Einsatz auf dem Oberkopf. Wenn die Haare, zum Beispiel am Scheitel, auseinanderfallen, sieht das sehr natürlich aus.
    Man kann die Perücke schneiden – mit der Zeit immer kürzer, bis die Umstellung auf das eigene Haar nicht mehr so sehr auffällt. Rechnen Sie ungefähr vier bis fünf Monate nach Abschluss der Chemo, bis Sie wieder so etwas wie dichtes, aber immer noch sehr kurzes Haar haben. Ob Sie dann Ihre Perücke weiter tragen wollen, hängt von Ihnen selbst ab.
    Es gibt eine große Auswahl an Perücken. Nehmen Sie sich Zeit für das Aussuchen und lassen Sie sich dabei von einem versierten Friseur beraten; er sollte ein Gefühl für die Proportionen Ihres Gesichts haben und für die Farben, die Ihnen stehen. Am besten nehmen Sie jemanden mit, der Ihnen wohlgesonnen ist, der Sie gut kennt und auf dessen kritisches Urteil Sie vertrauen. Manche Perücke hebt plötzlich den Typ der Trägerin so vorteilhaft hervor, dass sie nach der Adresse ihres Friseurs gefragt wird oder von allen Seiten zu hören bekommt: »So solltest du die Haare immer tragen!«
    Wie dem auch sei, die Perücke ist eine Begleiterin auf Zeit. Werfen Sie sie von sich, wenn Sie die Tage gezählt haben, bis Ihre eigenen Haare wieder einen unbedeckten Auftritt in der Öffentlichkeit erlaubten. Oder nutzen Sie sie weiterhin als schicke Mütze (im Winter kann es mit extrem kurzen Haaren empfindlich kalt am Kopf werden; Männer mit Glatze kennen das), bis Sie nur noch Ihre eigene (neue?) Frisur tragen.
    TIPP
    Internet
    Vielleicht haben Sie keine Möglichkeit, einen Perückenspezialisten in einer größeren Stadt aufzusuchen. Dann bietet sich die Bestellung über das Internet an. Es gibt sehr viele Anbieter (einige Adressen finden Sie im Anhang). Außerdem ist die Art der Bestellung anonym, falls Sie nicht möchten, dass Ihre Erkrankung rundherum bekannt wird, weil Sie beim Friseur Ihrer Nachbarin oder einer Bekannten begegnen.
    Es ist eine Umstellung, und es braucht seine Zeit, bis man sich an die Perücke gewöhnt hat. Aber vielleicht tragen Sie sie bald so selbstverständlich wie eine Brille und sind froh, dass Sie sie haben. Auf Nachfragen nach der neuen Frisur sollten Sie nur Menschen, denen Sie den Grund auch mitteilen wollen, offen antworten. Für alle anderen empfiehlt sich der Standardsatz: »Ich wollte mal was Neues ausprobieren.«
Wie pflege ich meine Perücke?
    Die sicherste Möglichkeit ist natürlich Ihr Friseur. Meist reinigt er Ihre Perücke von

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