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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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schwenkend aus der Küche. Nightingale ließ den Schürhaken fallen und hob die Hände, aber die Männer walzten über ihn weg und schlugen ihn zu Boden.

17
    Superintendent Thomas klickte mit seinem Kuli und starrte Nightingale ausdruckslos an. Der Detective Constable, der beim letzten Mal dem Verhör beigewohnt hatte, saß Nightingale ebenfalls gegenüber.
    » Diesmal durfte ich wenigstens meine Kleider anbehalten«, sagte Nightingale.
    » Halten Sie das etwa für komisch?«, fragte der Superintendent. » Sie halten es wohl für komisch, in das Haus einer Frau einzubrechen? Ich weiß, dass man in London Einbrechern nur mal kurz auf die Finger haut, aber hier in Wales nehmen wir so ein Vergehen sehr ernst.«
    » Ich bin nicht eingebrochen«, entgegnete Nightingale. » Und das wissen Sie auch. Als Ihre Männer hereingeplatzt sind und mich zusammengeschlagen haben, habe ich gerade mit Mrs Miller Tee getrunken.«
    » Meine Männer haben die notwendigen Schritte ergriffen, um Sie in Gewahrsam zu nehmen.«
    » Ich bin nicht verhaftet worden. Auch bin ich nicht über meine Rechte belehrt worden, was heißt, dass von in Gewahrsam nehmen gar nicht die Rede sein kann. Wir haben zusammen Tee getrunken. Wenn Ihre Männer sich die Mühe gemacht hätten, Mrs Miller zu fragen, hätte sie ihnen geantwortet, dass ich ihr Gast sei.«
    » Sie hielten eine Waffe in der Hand.«
    » Einen Schürhaken. Ich hatte einen Schürhaken ergriffen.«
    » Was als Waffe zählt.«
    » Wir hatten ein Geräusch in der Küche gehört. Wir wussten nicht, wer das war.«
    » Es waren uniformierte Polizisten.«
    » Ja, na ja, das wussten wir doch nicht, als wir sie in der Küche hörten. Wir hörten ein Geräusch, ich habe den Schürhaken genommen, und dann sind Ihre Männer hereingestürmt und haben sich auf mich gestürzt.« Er setzte sich auf dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. » Machen sich Ihre Männer eigentlich eine Gewohnheit daraus, Leute einfach nur zum Spaß zusammenzuschlagen?«, fragte er.
    Der Superintendent klickte wieder mit dem Kuli. » Sie haben ihr erzählt, Sie wären ein Journalist«, sagte er leise.
    Nightingale zuckte zusammen. » Eine kleine Notlüge«, erklärte er. » Ich dachte, sie würde eher mit einem Journalisten sprechen als mit einem Privatdetektiv.«
    » Und das funktioniert also?«
    Nightingale zuckte mit den Schultern. » Ja. Vor allem wenn man behauptet, für die Lokalzeitung zu arbeiten.«
    » Das ist Betrug.«
    » Ach, hören Sie doch auf«, entgegnete Nightingale. » Ich habe nicht versucht, sie um Geld zu betrügen, ich wollte einfach nur ein paar Informationen von ihr.«
    » Und deshalb haben Sie gelogen?«
    » Ich habe die Tatsachen ein wenig zurechtgebogen. Mir schien, sie würde wohl kaum damit umgehen können, dass ich der Mann war, der ihre Tochter gefunden hatte. Es ist ja nicht so, als ob ich vorgegeben hätte, Polizist zu sein.«
    » Trotzdem bleibt, dass Sie in ihr Haus eingebrochen sind und sie bezüglich Ihrer Identität belogen haben.«
    » Die Hintertür war offen.«
    » Sie scheinen es sich zur Gewohnheit zu machen, einfach in die Häuser anderer Menschen zu marschieren.«
    » Das mit Connie Miller habe ich Ihnen doch schon erklärt. Und als ich mit ihren Eltern reden wollte, habe ich an die Tür geklopft. Dann bin ich zur Hintertür gegangen und habe dort erneut geklopft. Ich habe die Klinke heruntergedrückt, und die Tür war offen.«
    » Jeder normale Mensch hätte die Klinke in Ruhe gelassen«, sagte der Superintendent. » Jeder normale Mensch wäre weggegangen und hätte es später noch einmal versucht.«
    » Ich dachte…«
    » Ja, was haben Sie gedacht? Was genau ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie uneingeladen in Mrs Millers Haus marschiert sind?«
    Nightingale fuhr sich mit der Hand durchs Haar. » Ehrlich gesagt, ich dachte, es könnte ihr etwas zugestoßen sein. Etwas Schlimmes.«
    » Was zum Beispiel?«
    Nightingale brauchte eine Zigarette, dringend. » In Anbetracht dessen, was ich kürzlich in Connie Millers Haus vorgefunden habe, habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Ich dachte, sie wäre vielleicht tot. Dann habe ich sie in ihrem Sessel sitzen sehen, und sie schien sich nicht zu bewegen.«
    » Sie hat geschrien«, entgegnete der Superintendent. » Laut genug, um Tote aufzuwecken. Eine Nachbarin, die mit ihrem Hund spazieren ging, hat uns gerufen.«
    » Ich habe sie überrascht«, erklärte Nightingale. » Sie hat Musik auf ihrem iPod gehört. Die ganze Sache war

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