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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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ein Missverständnis.«
    » Als Sie ihr sagten, Sie seien Journalist, war das ein Missverständnis? Das glaube ich aber nicht.«
    » Ich brauche eine Zigarette«, sagte Nightingale. Er zeigte auf den Kassettenrekorder. » Schauen Sie, die Tatsache, dass Sie sich nicht die Mühe gemacht haben, dieses Ding anzuschalten, lässt vermuten, dass Sie keine weiterführenden Absichten haben. Sie wollen mir einfach den Marsch blasen, und ich verstehe das und betrachte den Marsch als geblasen. Aber wir beide wissen, dass ich nichts getan habe, was einen behördlichen Verweis verdient hätte, und schon gar nicht ein Erscheinen vor Gericht.«
    » Warum sind Sie zurückgekommen, Nightingale? Warum sind Sie durch Ihr ganzes Land gefahren und dann durch meines, um eine nette alte Dame anzulügen, die um ihre einzige Tochter trauert?«
    Nightingale sah den Polizisten an, erwiderte aber nichts.
    » Ich warte«, sagte Thomas.
    » Was soll ich Ihrer Meinung nach sagen?«
    » Die Wahrheit wäre schon einmal ein guter Anfang.«
    Nightingale seufzte. » Ich wollte wissen, warum Connie Miller sich umgebracht hat.«
    » Und warum sollte Sie das etwas angehen? Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass sie nicht mit Ihnen verwandt war.«
    » Vielleicht nicht, aber ich habe ihre Leiche gefunden. Wir hatten eine… Verbindung.«
    » Und da sind Sie also nach London zurückgekehrt und haben dann beschlossen, die ganze weite Fahrt hierher noch einmal zu machen, weil Sie glauben, dass Sie eine ›Verbindung‹ haben, wie Sie das nennen.«
    » Ich weiß, dass etwas an ihrem Tod nicht stimmt«, erklärte Nightingale leise. » Außerdem weiß ich, dass es in diesem Teil der Welt mehr Selbstmorde gibt, als eigentlich zu erwarten wäre. Irgendetwas ist da los. Sie wissen es, und ich weiß es.« Er zeigte auf das Aufnahmegerät. » Sie schalten das Ding nicht ein, ich kann also loslegen, ja?«
    » Was wissen Sie also über Connie Millers Tod?«, fragte der Superintendent. » Was wissen Sie, das Sie mir nicht sagen?«
    » Ich weiß, dass Ihrer Meinung nach hier ein Serienmörder frei herumläuft, der die Morde wie Selbsttötungen aussehen lässt.« Es war ein Schuss ins Dunkle gewesen, aber Nightingale sah nun befriedigt, wie der Polizist den Kiefer anspannte und sein Blick hart wurde. » Warum sind Sie nicht an die Öffentlichkeit gegangen?«, fragte Nightingale. » Haben die Menschen nicht das Recht zu wissen, was los ist?«
    Der Superintendent ließ den Kuli mehrmals klicken. Der Detective Constable wandte sich ihm zu, und Thomas legte den Kuli weg und verschränkte die Hände. » Das Problem, Nightingale, ist, dass wir nicht wissen, was los ist. Sie haben recht– die Suizidrate in Nordwales ist wesentlich höher, als sie es sein sollte. Trotz allem haben wir bisher keinen Beweis, dass da ein Serienmörder unterwegs ist.«
    » Aber als Sie mich in Connie Millers Haus gefunden haben, haben Sie geglaubt, ich sei vielleicht derjenige, der hinter den Toden steckt?«
    » Sie waren der Fremde in der Stadt, und wir haben Sie bei Connies noch warmer Leiche gefunden.«
    » Aber jetzt, da Sie wissen, dass mich kein Verdacht trifft, suchen Sie noch immer nach dem Mörder.«
    » Wir sind uns nicht sicher, ob es tatsächlich einen Mörder gibt.« Der Superintendent seufzte. » Ich brauche eine Zigarette.«

18
    Nightingale bot Thomas sein Päckchen Marlboro an, und der Superintendent zog eine heraus. Nightingale steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen, zündete sie an und steckte dann die Zigarette des Polizisten an.
    Thomas nickte dankend, inhalierte und stieß Rauch aus. Er blickte die Zigarette an und nickte anerkennend. » Marlboro sind okay, oder?«
    » Sie schmecken prima«, antwortete Nightingale. » Sie rauchen Silk Cut, nicht wahr?«
    » Seit meiner Kindheit«, gab Thomas zurück. » Wie lange rauchen Sie schon?«
    Nightingale verzog das Gesicht. » Meine erste habe ich in der Schule gepafft, aber meine Eltern waren vehement gegen das Rauchen, darum habe ich erst richtig angefangen, als ich an der Uni war.«
    » Universität?«, fragte Thomas. » Bulle mit Uniabschluss auf der Überholspur?«
    » Zur Strafe für meine Sünden«, meinte Nightingale.
    » Davon habe ich nie viel gehalten«, sagte Thomas. » Die besten Polizisten sind die, die viele Jahre Erfahrung auf der Straße gesammelt haben. Dort lernt man, was zählt, nicht in verdammten Seminaren.«
    » Ich bin Streife gegangen«, sagte Nightingale.
    » Ja, aber ich wette, Sie sind nach drei

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