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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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setzte sich neben Nightingale an den Tisch.
    » Du erinnerst dich, was du tun musst?«, fragte Nightingale. Er setzte sich und nahm den Zeiger in die Hand. Er war aus Elfenbein geschnitzt und vom Alter vergilbt.
    » Wie könnte ich das vergessen?«, fragte sie. » Wir stellen uns ein weißes Licht vor, das den Tisch umgibt.«
    » Genau. Ein schützendes, strahlend weißes Licht. Denk an das Licht, was auch immer geschieht.« Nightingale nahm mit den Fingerspitzen etwas Salbei aus einer kleinen Schale und streute ihn über eine Kerze nach der anderen, dann rieb er Salbei auf das Brett und den Zeiger; schließlich streute er Lavendel und Salz über das Brett.
    » Hier geht’s zu wie bei Jamie Oliver«, schwärmte Jenny.
    Nightingale drohte ihr mit dem Zeigefinger. » Du musst das ernst nehmen«, sagte er.
    » Ich bemühe mich«, gab Jenny zurück. » Glaub mir, ich bemühe mich.«
    » Bist du bereit?«
    » Wie man es nur sein kann«, antwortete sie.
    Nightingale nickte. » Okay.« Er holte tief Luft und sprach dann mit leiser, monotoner Stimme: » Im Namen Gottes, Jesu Christi, der großen Bruderschaft des Lichts und der Erzengel Michael, Raphael, Gabriel, Uriel und Ariel, bitte beschützt uns während dieser Sitzung vor den Kräften des Bösen. Lasst dieses Brett und die hier Versammelten nur von Licht umflossen sein und gebt, dass wir nur mit den Mächten und Wesen des Lichts kommunizieren. Beschützt uns, beschützt dieses Haus, beschützt die Menschen in diesem Haus und lasst hier nur Licht herrschen und nichts als Licht. Amen.«
    » Amen«, wiederholte Jenny.
    Nightingale blickte zur Decke auf. » Wir sind hier, um mit Robbie Hoyle zu sprechen«, sagte er. » Robbie, bist du da? Bitte rede mit uns.«
    Der Zeiger zuckte unter ihren Fingern.
    » Robbie, bist du das?«
    Die Kerzenflammen legten sich gleichzeitig flach und zeigten von der Treppe weg, als bliese ein Luftzug von der Tür her.
    » Wir wollen mit Robbie Hoyle sprechen«, sagte Nightingale und erhob die Stimme. » Robbie, bist du da?«
    Der Zeiger fuhr scharrend über das Brett und zeigte auf das Wort JA .
    Nightingale räusperte sich. Sein Mund war plötzlich trocken geworden.
    » Robbie, wir müssen mit dir über meine Schwester sprechen«, sagte Nightingale.
    Der Zeiger rückte langsam wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück.
    » Abersoch«, flüsterte Jenny. » Frag ihn, warum er dich nach Wales geschickt hat.«
    Nightingale ermahnte sie mit einem Blick, still zu sein. » Robbie, hier ist Jack. Ich bin mit Jenny hier. Wir wollen mit dir über meine Schwester sprechen. Kannst du mit uns reden?«
    Der Zeiger glitt wieder zum JA und rückte dann auf kürzestem Wege zur Mitte des Bretts zurück.
    » Robbie, kannst du uns sagen…« Bevor Nightingale die Frage aussprechen konnte, glitt der Zeiger zielstrebig nach oben und zeigte auf den Buchstaben D. Sobald er das D von unten berührt hatte, zuckte er nach rechts und blieb unter dem Buchstaben E stehen. Dann berührte er in schneller Folge die Buchstaben I, N und E.
    » Deine«, sagte Jenny. Sie schauderte und blickte sich im Keller um. » Spürst du, dass es zieht?«, fragte sie.
    Nightingale nickte. Von hinten aus dem Keller blies ein kalter Luftzug, obwohl dort weder Fenster noch Türen waren. Die Kerzenflammen flackerten heftiger.
    Nightingale öffnete den Mund zum Sprechen, aber bevor er etwas sagen konnte, setzte der Zeiger sich erneut in Bewegung und berührte einen nach dem anderen neun Buchstaben: S-C-H-W-E-S-T-E-R.
    » Deine Schwester«, sagte Jenny.
    Nightingale blickte sie nicht an. Der Zeiger rückte schon wieder weiter.
    H-O-L-T. Der Zeiger verharrte kurz.
    » Holt«, sagte Jenny. » Was holt sie?«
    Nightingales Augen weiteten sich. Sein Magen zog sich zusammen, weil er ohne den geringsten Zweifel wusste, was kommen würde.
    Der Zeiger verharrte mehrere Sekunden, wo er war, und setzte sich dann wieder in Bewegung. Nightingale spürte, wie seine Finger den Zeiger nach unten pressten, als versuchten sie, ihn von sich aus am Weiterrücken zu hindern.
    » Jenny, du schiebst doch nicht etwa…?«
    Jenny schüttelte heftig den Kopf und hielt die Augen auf den Zeiger geheftet, der weiter über das Brett rückte.
    » D-E-R. « Der Zeiger zögerte ein paar Sekunden, aber Nightingale wusste bereits, wohin es als Nächstes gehen würde. Zum T.
    » Nein!«, rief Nightingale. Er nahm die Hand vom Zeiger, aber der rückte weiter, nun zum E. » Lass ihn los, Jenny!«, schrie Nightingale nun mit lauter

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