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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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ihnen getan hat, hat sie kein Wort mehr gesagt.«
    » Aber es gab keinen Zweifel, oder? Keinen Zweifel, dass sie es war?«
    Sutton zog die Augenbrauen zusammen. » Geht es hier darum? Arbeiten Sie auf eine Berufung hin? Versuchen Sie, sie da rauszuhauen? Also, ich sage Ihnen jetzt, dass das nicht passieren wird. Sie ist so schuldig wie die Sünde.«
    Nightingale hob die Hände. » Das ist das Letzte, was ich im Sinn habe«, sagte er. » Bis vor drei Wochen wusste ich nicht einmal, dass ich eine Schwester habe. Aber ich habe ein bisschen Zeit mit ihr verbracht, und sie wirkte…« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    » Vernünftig?«, schlug der Chief Inspector vor. » Vertrauenerweckend? Psychisch ausgeglichen?«
    » Das ist nur Schauspielerei?«
    » Sie ist eine Soziopathin«, erklärte Sutton. » Eine eiskalte Mörderin.« Er beugte sich vor. » Wollen Sie wissen, was sie getan hat? Sie hat sie ausgeweidet. Sie hat ihnen die Kehle durchgeschnitten, und dann hat sie sie vom Hals bis zum Schritt ausgenommen. Anschließend hat sie die Organe um die Leiche ausgelegt. Es ging zu wie bei Jack the Ripper. Die Eingeweide lagen bei den Füßen, die Lunge war wie Flügel aufgefaltet, und überall war Blut verschmiert. So hat man sie bei Timmys Leiche gefunden. Sie hat ihn nach der Schule entführt, ihn zur Kirche St. Mary in Clapham gebracht und ihn dort abgeschlachtet.«
    » In der Kirche?«
    Sutton runzelte die Stirn. » Warum zum Teufel spielt das eine Rolle?«
    » Tut es gar nicht. Ich versuche nur, ein Gefühl für das zu bekommen, was geschehen ist.«
    » Sie hat einen neunjährigen Jungen abgeschlachtet. Ende der Geschichte. Der Fall ist abgeschlossen.«
    » Ich versuche weder, Ihre Arbeit anzugreifen«, erklärte Nightingale, »noch Ihnen Ihren Fall zu vermasseln.«
    » Der ist unvermasselbar«, erwiderte Sutton.
    » Genau«, sagte Nightingale. » Ich wollte einfach nur einmal mit Ihnen reden, nur um ein Bild zu bekommen. Sie ist die einzige Verwandte, die mir noch bleibt.«
    » Wie war sie Ihnen gegenüber?«
    » Wie Sie es gesagt haben, vertrauenerweckend und vernünftig. Schauen Sie, die Einzelheiten dessen, was sie getan hat, die Einzelheiten, die nicht in den Zeitungen standen…«
    » Der Chief Superintendent wollte sie zurückhalten, weil er sich wegen Nachahmungstätern Sorgen machte.«
    » Der Tathergang war also in allen fünf Fällen gleich?«
    Sutton nickte. » Die Leichen wurden auf dieselbe Weise verstümmelt. Nach Aussage des Gerichtsmediziners wurde bei allen fünf Morden wahrscheinlich dasselbe Messer verwendet, und die Wunden passten zu dem Messer, mit dem man sie erwischt hatte. Alle Kinder wurden in Kirchen ermordet, aber das haben wir zurückgehalten.«
    » Alle Experten, die mit ihr gesprochen haben, haben sie als geistesgestört eingestuft?«
    Sutton lachte sarkastisch. » Ihre psychische Gesundheit stand nie zur Debatte. Es gibt Verbrechen, die sind so entsetzlich…« Er schüttelte den Kopf. » Sie hat Kinder abgeschlachtet, Jack. Ein schlimmeres Verbrechen gibt es nicht. Und jeder, der so was tut, ist verrückt. Nichts, was sie sagen konnte, hätte ihre Tat jemals entschuldigt oder erklärt.«
    » Aber sie hat es nicht einmal versucht?«
    Sutton zuckte mit den Schultern. » Was für einen Grund hätte sie wohl für die Ermordung von fünf Kindern angeben können?«
    » Keinen«, meinte Nightingale.
    » Genau«, erwiderte Sutton. Er leerte sein Glas und setzte es krachend auf den Tisch. » Bestellen Sie mir noch einen Doppelten«, sagte er.

44
    Jenny kam mit einem Becher Kaffee in Nightingales Büro. Er hatte die oberste Schublade aus seinem Schreibtisch gezogen und den Inhalt auf den Boden geleert. Auf den Knien durchwühlte er vor sich hin brummend das Durcheinander aus Papieren, Notizbüchern und Feuerzeugen.
    » Was suchst du?«, fragte sie und stellte den Becher neben seine Tastatur.
    Nightingale richtete sich in die Hocke auf. » Erinnerst du dich an das Geld, das ich letztes Mal von Joshua Wainwright bekommen habe?«
    » Zwei Millionen Euro? Das werde ich wohl nicht so leicht vergessen.«
    » Ja, also, Wainwright hat mir eine Kopie der Empfangsbestätigung mit seiner Telefonnummer darauf gegeben. Und jetzt kann ich das verdammte Ding nicht finden.«
    » Ich habe sie abgeheftet«, erklärte Jenny. » Zusammen mit den anderen Quittungen der Detektei.«
    » Ist das dein Ernst?«, fragte er. Er sah an ihrem Gesichtsausdruck, dass es so war. » Deine Tüchtigkeit ist eine stete Quelle des

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