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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Staunens für mich«, meinte er. Er räumte die Sachen wieder in die Schublade.
    Jenny ging in ihr Büro und holte die Quittung aus dem Aktenschrank neben ihrem Schreibtisch. Sie fotokopierte sie, legte das Original wieder in die Akte zurück und gab Nightingale die Kopie. » Willst du dich nochmals mit ihm treffen?«
    » Ja, ich dachte, ich zeige ihm die Liste dessen, was wir bisher gefunden haben, und plaudere ein wenig mit ihm. Zwei Fliegen mit einer Klappe.« Er nickte zu einem Ausdruck auf seinem Schreibtisch hinüber. » Dort haben wir ein paar hundert Bücher aufgelistet, und mit ein bisschen Glück wird er einige davon kaufen wollen.« Er trank einen Schluck Kaffee. » Wir könnten etwas Geld gebrauchen, oder? Da ich ja noch immer die Hypothek auf Gosling Manor zahlen muss und so.«
    » Wir haben bei Klienten noch Außenstände von etwas mehr als zweitausend Pfund, aber das ist es auch schon«, meinte Jenny. » Durch deine Konzentration auf deine Schwester haben wir eine Menge Arbeit verloren.«
    » Es muss getan werden, Jenny«, erklärte Nightingale und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. » Wenn ich ihr nicht helfe, wer dann?«
    » Hat das Gespräch mit dem Polizisten gestern Abend etwas gebracht?«
    » Ja, der war in Ordnung. Er sagte, er werde versuchen, mir die Adresse ihrer Eltern zu verschaffen.«
    » Und was dann?«
    » Dann besuche ich sie.«
    Jenny hockte sich auf Nightingales Schreibtischkante. » Jack, bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    » Sie wissen vielleicht was«, sagte Nightingale.
    » Was könnten sie denn deiner Meinung nach wissen?«
    » Vielleicht haben sie Gosling kennengelernt. Vielleicht hat er ihnen gesagt, was er getan hat.«
    Jenny blickte gequält drein.
    » Ich werde sie mit Samthandschuhen anfassen. Ganz vorsichtig.« Er stellte seinen Kaffeebecher hin. » Ich muss jeder denkbaren Spur folgen. Sonst schert sich doch keiner einen Dreck um sie. Man hat sie in eine Irrenanstalt gesperrt und den Schlüssel weggeworfen.«
    » Weil sie Kinder ermordet hat, Jack.« Sie schauderte. » Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, oder? Als Kindermord?«
    Nightingale seufzte. » Da kann ich dir nicht widersprechen.«
    » Weil du weißt, dass ich recht habe.«
    Nightingale warf die Hände hoch. » Was soll ich deiner Meinung nach denn tun? Ihr einfach den Rücken kehren?«
    » Wäre das denn so schlimm?«
    » Sie ist meine Schwester.«
    » Sie ist deine Halbschwester, eine Frau, der du ein einziges Mal im Leben begegnet bist und die aus freien Stücken entschieden hat, Unschuldige zu ermorden. Und du, was willst du tun? Ihre Seele retten? Jack, wenn es auf der Welt irgendeine Gerechtigkeit gibt, dann wird sie für das, was sie getan hat, in der Hölle schmoren.« Sie stand mit flammenden Augen auf. » Ihre Seele ist ohnehin verdammt; was du tust, ist völlig vergebens.«
    Nightingale griff nach seinen Zigaretten.
    » Du weißt, dass die eine Krücke sind«, sagte sie. » Immer, wenn du mit etwas konfrontiert bist, was dir unangenehm ist, rauchst du.«
    Nightingale klopfte eine Zigarette heraus, schob sie sich zwischen die Lippen und steckte sie an. » Ich rauche, weil ich gerne rauche«, entgegnete er. » Und sowieso geht es hier nicht darum, dass ich rauche. Es geht darum, dass ich meiner Schwester helfen möchte.« Er warf die Hände hoch. » Ich weiß, dass das, was du sagst, vernünftig ist, ich weiß, dass es für mich wahrscheinlich keine Möglichkeit gibt, ihr zu helfen, aber ich muss es versuchen.«
    » Warum, Jack?«
    Nightingale stöhnte. » Ich weiß nicht, was ich deiner Meinung nach sagen soll. Sie ist meine Schwester. Das ist die einzige Antwort, die ich dir geben kann.«
    » Sie hat Kinder ermordet«, stellte Jenny energisch klar.
    » Und sie sitzt dafür hinter Gittern. Okay, es ist ein Krankenhaus und kein Gefängnis, aber sie ist trotzdem eingesperrt. Aber was mit ihrer Seele passieren wird, ist etwas anderes. Gosling hat sie in diese Lage gebracht, er hat ihre Seele verkauft, und jetzt ist sie ganz auf sich gestellt. Sie hat keine Ahnung, womit sie es zu tun hat, und wenn ich ihr nicht helfe, wer dann? Sie ist meine Schwester, Jenny. Die einzige Verwandte, die ich habe. Und ich bin alles, was sie hat.«
    » Das sagst du ständig, aber sie ist nur bedingt deine Schwester, so wie Gosling nur bedingt dein Vater war.«
    » Wir haben dieselbe DNA . Das bedeutet, dass wir verwandt sind.«
    » Aber bis vor drei Wochen hattest du noch von keinem der beiden je

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