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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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gehört«, meinte Jenny. » Bei einer Familie geht es nicht um DNA , Jack. Es geht darum, dass man zusammen aufwächst; es geht um Bindung, um die gemeinsame Geschichte. Du sagst mir ständig, dass Bill und Irene Nightingale deine wahren Eltern waren, obwohl du weißt, dass deine DNA von Gosling und deiner leiblichen Mutter Rebecca Keeley stammt.«
    » Gosling hat Keeley zwanzigtausend Pfund gezahlt, um mich zur Welt zu bringen, und sie hat mich am Tag meiner Geburt weggegeben, da hat sie sich wohl keine Muttervorrechte verdient. Und die Tatsache, dass Gosling meine Seele an einen Teufel verkauft hat, vernichtet alle Gefühle, die ich meinem toten Daddy gegenüber empfunden haben könnte.«
    » Genau«, gab Jenny zurück. » Sie sind nicht deine Familie.«
    » Aber mit meiner Schwester ist es etwas anderes. Nichts von alldem ist ihre Schuld. Gosling hat ihr genau dasselbe angetan wie mir. Sie kann sich nicht helfen, aber vielleicht kann ich ihr ja helfen.«
    » Wie denn? Wie willst du wohl einer Mörderin helfen, die in einer Hochsicherheitspsychiatrie eingesperrt ist?«
    Nightingale schnippte Asche in einen Aschenbecher, der neben ihm stand. » Ich habe nicht gesagt, dass ich weiß, was ich tun soll, nur dass ich etwas tun muss.« Er stöhnte. » Jenny, das kannst du nicht verstehen, du bist ein Einzelkind.«
    Jennys Mund klappte auf. » Was?«
    » Du hast keine Geschwister, du kannst das also nicht verstehen.«
    » Jack, ich habe einen Bruder. Er ist fünf Jahre älter als ich.«
    Nightingale verzog das Gesicht. » Entschuldigung«, sagte er. » Das wusste ich nicht.«
    » Das liegt daran, dass du nie danach gefragt hast«, gab sie zurück.
    » Tut mir leid. Wirklich.«
    Jenny verschränkte die Arme. » Hier ist eine Frage für dich. Wie viele Jack Nightingales braucht man, um eine Glühbirne einzuschrauben?«
    Nightingale blickte aus dem Fenster und antwortete nicht.
    » Der eine reicht«, fuhr Jenny fort. » Er hält die verdammte Birne hoch und wartet darauf, dass die Welt sich um ihn dreht.«
    Nightingale hob die Hände. » Du hast recht. Ich kann manchmal ein bisschen ichbezogen sein.«
    » Ichbesessen«, entgegnete sie. » Womit in anderen Worten gesagt wäre, dass du dich nur um dich selbst scherst. Deswegen verstehe ich ja diesen plötzlichen Drang nicht, eine Frau zu retten, die du kaum kennst.«
    Er zuckte mit den Schultern. » Ich verstehe es selbst nicht, Jenny. Ich weiß nur, dass ich es versuchen muss. Sie ist alles, was ich habe.« Er lächelte sie an. » Meine derzeitige Gesellschaft ausgenommen.«

45
    Joshua Wainwright sagte, er käme Sonntagnachmittag auf dem Weg in die Schweiz in Großbritannien vorbei. Nightingale traf kurz nach fünfzehn Uhr dreißig am Biggin-Hill-Flughafen ein, und schon jetzt wurde es langsam dunkel. Er zeigte seinen Führerschein einem gelangweilten Wächter, der seinen Namen mit einer Liste auf einem Klemmbrett abglich. Der Wächter zeigte auf einen Parkplatz neben einem großen Gebäude mit Glaswänden. » Sie können dort drüben parken«, sagte er. » Gehen Sie zur Rezeption, dort wird man Ihnen sagen, wo der Jet sich befindet.« Der Wächter schwenkte die Sperre hoch, so dass Nightingale mit seinem MGB hindurchfahren konnte.
    Im General Aviation Terminal zeigte eine nicht weniger gelangweilte Rezeptionistin auf Wainwrights Gulfstream Jet, der vor einem Hangar stand. » Mr Wainwrights Flugzeug fliegt in weniger als einer Stunde ab«, sagte sie.
    » Ich weiß, dass das alles ein bisschen überstürzt ist«, erklärte Nightingale. » Er ist ein regelmäßiger Besucher, oder?«
    » Er kommt mindestens einmal im Monat«, antwortete sie. » Gewöhnlich am Wochenende.«
    » Das ist besser als ein Flug in der Economy-Class, nicht wahr?«
    » Da haben Sie recht.«
    » Wie viel mag Wainwrights Flugzeug wohl kosten, was meinen Sie?«
    Die Rezeptionistin zog die Nase kraus. » Es ist ein Gulfstream G550«, sagte sie. » Irgendwas zwischen fünfundvierzig und siebzig Millionen Dollar.«
    Nightingale pfiff durch die Zähne. » Das ist eine andere Welt, nicht wahr? Überlegen Sie nur, wie viele Jahre Sie arbeiten müssten, um so viel Geld zu verdienen.«
    » Jahre? Lebensspannen trifft es besser. Es ist wirklich eine komische Welt. Die meisten von uns arbeiten alle Stunden, die Gott uns gibt, um über die Runden zu kommen, aber da gibt es Leute, die in Privatflugzeugen herumfliegen und leben wie Gott in Frankreich. Oder vielleicht sollte man eher sagen wie ein Banker in

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